Mit einer „Liebeserklärung an Stormarn“ macht die Stormarn-Beilage heute auf. Unterzeile: „Das Abendblatt sucht die 50 schönsten Plätze im Kreis. Leser können abstimmen und gewinnen.“ So weit, so gut und schön.
Komisch ist es allerdings, wenn das Blatt drei Menschen im Bilde vorstellt, unter denen auch die neue Kreiskulturreferentin Tanja Lütje ist. Sie liebt nach eigenem Bekunden die Trittauer Wassermühle. Aber noch mehr liebt sie Hamburg, denn sie wohnt – was ausdrücklich erwähnt wird! – in Volksdorf. Das sei jedoch nur am Rande bemerkt, schließlich kann jeder Mensch dort wohnen, wo er möchte, ob in Schwerin oder im Hamburger Schanzenviertel.
Lustig ist der Beitrag in der Stormarn-Beilage insofern, als das Blatt seine Leser aufruft, damit diese ihren Lieblingsplatz in Stormarn benennen sollen und dabei ein iPhone oder ein iPad gewinnen können und abgelichtet werden in der Stormarn-Beilage. Warum das lustig ist? Weil die Redaktion entscheidet, ob die genannten Platze auch schön sind, denn wir lesen:
“Die 50 besten Vorschläge werden von uns ausgewählt und in der Abendblatt-Regionalausgabe Stormarn sowie auf www.abendblatt.de/i-love-od vorgestellt.“
Ergo: Was die schönsten Plätze in Stormarn sind, entscheiden letztendlich nicht die Leser, sondern die Redaktion trifft diese Entscheidung. Also, liebe Leser, versuchen Sie mal, den Geschmack von Claas Greite & Co. zu treffen, damit Sie eine Gewinnchance haben!
Heute ist der 22. Juni, und zwar 2013. Und heute lesen wir an der Stadtbücherei, dass am 31. Mai unser Mitbürger Prof. Dr. Gottfried Böttger im Marstall auftritt. Und am 10. Juni geht das Programm von unserem Mitbürger Horst Schroth über die Bühne des Marstall. Also nichts wie hin, liebe Kulturfreunde! 🙁
Es ist nicht das erste Mal, dass ich darauf hinweise, dass es für eine Stadt, die immer davon träumt, Touristen anzulocken, ziemlich blamabel ist, wenn unsere Besucher sehen, wie luschig hier gewerkelt wird. Der Bürgermeister weiß das, aber es interessiert ihn nicht die Bohne, denn sonst würde er es mit einem Telefonanruf ändern. Und meine Frage, was die Stadt für diese Werbung vom Marstall-Verein kassiert, ist bis heute unbeantwortet geblieben. Meine Vermutung: gar nix. Weil Herr Sarach sich mit diesem Geschenk wenigstens beim Marstall-Verein beliebt machen möchte, wenn ihm das schon anderswo nicht gelingt.
Heute berichtet die Stormarn-Beilage auch von dem neuen Pastor der Evangelisch-Lutherischen-Gemeinde, der sich in Ahrensburg vorstellt, um hier demnächst seinen Dienst zu machen, „wenn der Kirchengemeinderat ein entsprechendes Votum abgibt“.
Der Theologe, der mit einer Katholikin verheiratet ist, erklärt, warum er sich ausgerechnet für Ahrensburg beweroben hat: „Ich habe mich aus verschiedenen Motiven um die Stelle in Ahrensburg beworben.“ Und während der Leser nun gespannt ist, diese verschiedenen Motive zu erfahren, gesteht der Mann einzig und allein seinen wichtigsten Grund: „Dazu gehört nicht zuletzt, dass meine betreuungsbedüftige Schwiegermutter in Großhansdorf lebt“. Das kommt mir irgendwie bekannt vor von der letzten Bürgermeister-Wahl in Ahrensburg…!
Frage: Hätte der Herr Pfarrer sich dann nicht besser in Großhansdorf bewerben sollen…? Wie dem auch sei: Die Pfarrwohnung in der Schulstraße steht ab 1. Oktober zur Verfügung. Die Sankt-Johannes-Kirche leider nicht.
Könnte es sein, dass sich die Aktion vom Abendblatt nur an Autofahrer richtet? Oder warum “OD”?
Auffälligkeiten
Hallo, Herr Dzubilla,
dieser Blog ist komplex und so aufregend, dass er wohl ertsmalig zu Buchstabenverschiebungen geführt hat, wie es bei einfachen E-Mail-Schreibern üblich ist. das passiert jedem einmal.
Frau Lütje wohnt zumindest im nahen Volksdorf, einem Bestandteil der ehemaligen Walddörfer in Stormarn bis zum Groß-Hamburg-Vertrag Görings. Die Kreisverwaltung Stormarn befand sich damals im größten Ort des Kreises Stormarn: in Wandsbek. Zumindest zweimal täglich kommt Frau Lütje durch Ahrensburg. Vielleicht möchte sie einmal Ahrensburg tiefgründig kennenlernen. Vereine, die Führungen unternehmen, gibt es mehrere. Vielleicht ist FrauLütje uns dann nicht nur geographisch sondern auch emotional nahe.
Auch Sie, Herr Dzubilla, haben bei mir noch Führungen durch unsere Kulturlandschaft Tunneltal offen. Unser Bürgermeister hat dafür “auf unabsehbare Zeit keine Zeit”, wie er mir mitgeteilt hat. Gerne würde ich Sie über die mutmaßlich Königspfalz Arnesvelde , den vierten Burggraben und Römer in Stormarn und Holstein informieren . Vor der Zeitenwende war Drusus mit mind. drei Legionen und 1300 Booten entlang der Elbe unterwegs.
Da wäre dann auch noch der 100-Meter-Ringwall mit Zuwegungen im Tunneltal anzusprechen. Das Woldenhorn und die Burganlage Woldenhorn am Woldenhorner Tunneltal wären zu diskutieren. Eiszeitliche Hinterlassenschaften vom Gletschermund, Sandern, Ur-Wandse, Osern, Drumlins, Nunataks über Moränen bis hin zu Stauch-Moränen im Bereich unseres Tunneltales sind anzusprechen. Kein Mensch, bis auf Herrn Plage, zeigte sich interessiert.
Sie haben bei mir noch mindestens zwei Fragestunden offen.
Mit abenteuerlichen Grüßen
Wolfgang König