Ich war schon Abendblatt-Leser zu der Zeit, als die freundliche Frau Schröder mit ihrer Umhängetasche noch durch die Straße Kolenbargen in Schmalenbeck gegangen ist und die Zeitung zugestellt hat. Zu dieser Zeit passierte das am späten Nachmittag, da das Abendblatt damals noch tatsächlich ein Abendblatt gewesen ist und kein Morgenblatt wie heute. Und Kolenbargen ist heute Sieker Landstraße.
Seit ich das Lesen gelernt habe in der Grundschule Großhansdorf, lese ich das Hamburger Abendblatt ohne Unterbrechung. Gestern jedoch wurde mir kein Abendblatt zugestellt. Stattdessen erhielt ich zu meiner gleichfalls abonnierten BILD-Zeitung das Stormarner Tageblatt – siehe Foto! Das ist schon verwunderlich, denn die Zustellung erfolgt über den Funke-Verlag in Essen, von dem das Abendblatt aus Hamburg kommt und nicht das Stormarner Tageblatt aus Bad Oldesloe.
Apropos Stormarn: Vor geraumer Zeit gab es beim Hamburger Abendblatt auch noch eine “Stormarner Redaktion”. Und eine Stormarnbeilage in der Zeitung. Dann wurde die Stormarn-Redaktion aufgelöst: Der damalige Redaktionsleiter Hinnerk Blombach wurde Chef vom Dienst in Hamburg. Und später folgte ihm dann auch noch Thomas Jaklitsch, der früher mal den Sportteil in der Stormarnbeilage geleitet hat. Und für den Stormarnteil im Abendblatt verantwortlich zeichnet heute Alexander Sulanke, der aber garnicht in der Großen Straße in Ahrensburg zu finden ist, sondern er residiert in Bergedorf, wo er auch die Regionalredaktion Bergedorfer Zeitung leitet – siehe Impressum!
Heute gibt es im Hamburger Abendblatt nur noch zwei und manchmal auch drei Seiten aus Stormarn, wo nicht selten Berichte erscheinen, die mit dem Kreis Stormarn soviel zu tun haben wie Ereignisse aus Quakenbrück. Dazu auch noch seitenweise Berichte aus Bergedorf, Norderstedt, Pinneberg und anderen Gegenden. Und einen Sportteil aus Stormarn gibt es schon längst nicht mehr.
Was folgert der Ahrensburger Abonnent daraus? Wenn ich es ironisch anmerke, dann nenne ich es eine Mogelpackung. Weil der Leser in Stormarn heute weniger Stormarn bekommt, aber für weniger Inhalt nicht weniger bezahlen muss, sondern die Abogebühr hat sich seit Wegfall der Stormarnbeilage erhöht.
Und so fahre ich fort in Ironie und verweise auf die Berichterstattung vom Hamburger Abendblatt über Mogelpackungen in Supermärkten, wo auch das Abendblatt verkauft wird – siehe die Abbildung links!
Mehr möchte ich dazu nicht äußern, denn dazu können Sie sich Ihre eigenen Gedanken machen, und zwar besonders dann, wenn Sie wie ich zu den langjährigen Abonnenten vom Hamburger Abendblatt gehören, in dem es früher sogar mal eine “Ahrensburger Zeitung” gegeben hat. Lang lang ist’s her.