Milchmädchenrechnung des Bürgermeisters: 200 städtische Stellplätze eingetauscht gegen 32 private Plätze in Tiefgarage

Wir erinnern uns: Der Parkplatz Alte Reitbahn wurde von der Stadt Ahrensburg zu einem Schnäppchenpreis verscherbelt, weil der auswärtige Investor die Politiker mit einem Filmpalast am Bahnhof geködert hat. Und CDU und WAB haben zudem für den Verkauf des Grundsstücks gestimmt, weil sie Edeka helfen wollten, einem der größten Lebensmitteleinzelhändler in Deutschland. Der Nachteil für die Bürger: Mit der Bebauung der Alten Reitbahn gingen 200 öffentliche Parkplätze in der Innenstadt verloren.

Diplom-Mathematiker Eckart Boege

Nun erklärte mir der Bürgermeister in seinem Schreiben vom 17. März 2025: “Im Rahmen des Bauvorhabens Alte Reitbahn wurden auf Betreiben der Stadt Ahrensburg 196 Pkw-Stellplätze geschaffen. Davon sind 48 Stellplätze für Wohnungen vorgesehen, 118 für Supermarkt und 32 zusätzlich für die Allgemeinheit.”

Dazu merke ich an: Die vom Bürgermeister verwendete Vergangenheitsform – nämlich “wurden” – trifft nicht zu, weil in der Gegenwart de facto noch kein einziger Stellplatz geschaffen wurde. Und dann sollen aus den ehemals 200 öffentlichen Stellplätzen  für die Allgemeinheit nur noch 32 für die Allgemeinheit bestehen. Was ich im Allgemeinen als Gemeinheit empfinde.

Fragen: Wurde mit dem Investor vertraglich und mit entsprechender Konventionalstrafe vereinbart, dass 32 öffentliche Stellplätze auch tatsächlich und dauerhaft (!) errichtet werden müssen? Wurde mit dem Investor vertraglich vereinbart, dass die Gebühren für diese Plätze nicht über den Gebühren der städtischen Parkplätze liegen dürfen? Bekommen Pendler und Arbeitnehmer in der Stadt, die früher auf der Alten Reitbahn ermäßigte Tickets kaufen konnten, diese Vergünstigungen auch für die Plätze in der zukünftigen Tiefgarage? Und last but noch least: Wo parken die Besucher der Bewohner des Gebäudes und Handwerker u. a. Dienstleister?

Und noch eine Frage, Herr Bürgermeister: Wenn der provisorische Stormarnparkplatz wegfallen sollte, dann fallen damit auch die Parkgebühren für die Stadt weg. Bekommt die Stadt als Ausgleich dafür vielleicht die Gebühren aus den 32 Parkplätzen in der Tiefgarage Alte Reitbahn? 😉

Wenn man sich vor Augen führt, dass die Gebühren aus dem ehemaligen Parkplatz Alte Reitbahn seit dem Verkauf des Areals wegfallen und die Stadt soeben frecherweise die Parkgebühren für alle anderen öffentlichen Stellplätze erhöht hat, dann frage ich mich, warum die Stadtverordneten hier mehrheitlich zugestimmt haben. Vielleicht weil sie ohnehin kostenlos in der Tiefgarage vom Rathaus parken dürfen und das Thema “Parkplätze in der City” für sie gar kein Thema ist…?

Und nach wie vor bleibt die alte Frage offen: Wo sind die Ersatzstellplätze für den ehemaligen Parkplatz Lindenhof entstanden, wofür die Stadt vom dortigen Käufer 500.000 Euro als Ablösegeld erhalten hat? Und wo sind eigentlich die Ersatzstellplätze entstanden durch die Auflösung vom Parkplatz Grauer Esel? Sind diese vielleicht dort, wo heute die Parklets parken…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 21. März 2025

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