Geisterbahn S4: Statt Planeinstellungsverfahren nun ein Anhörungsverfahren im Planfeststellungsverfahren

Leser vom Hamburger Abendblatt finden dort heute eine Seite mit der Überschrift: “Anhörungsverfahren im Planfeststellungsverfahren für das Vorhaben ‘Neubau S-Bahnlinie S4 (Ost) Hamburg – Bad Oldesloe’, Planfeststellungsabschnitt 2, 3. Planänderung Neubau S-Bahnstrecke 1249, Bau-km 200,00 bis Bau-km 209,567: Änderung Fernbahnstrecke 1120, km 56,597 bis km 47,029 Auslegung der geänderten Planungsunterlagen.”

Ich habe mir das ausgeschnitten und gerahmt an die Wand gehängt – in der Toilette natürlich. Gelesen habe ich den Text aber nicht, da ich sowieso gegen das gesamte Projekt erhebliche Einwände habe, die darin gipfeln: Ahrensburger Bürger benötigen weder eine S4 noch einen S-Bahnhof Ahrensburg West. Weil Ahrensburg bereits vier Bahnhöfe hat und ein weiterer für eine S-Bahn zu einer großen Belastung für die Stadt und die Natur (Tunneltal) werden würde – von der Bauphase bis nach der Fertigstellung.

Welcher Ahrensburger will regelmäßig vom U-Bahnhof West umsteigen in eine S-Bahn im S-Bahnhof West? Oder welcher Ahrensburger Bürger würde mit dem Auto zu einem S-Bahnhof West fahren, dort (auf dem Friedhof?) parken, um in die S-Bahn einzusteigen? Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass viele Ahrensburger mit Bus oder Fahrrad zu einem S-Bahnhof West fahren würden. Womit ich meine Meinung wiederhole: Ahrensburg hat vier Bahnhöfe, einen fünften benötigen wir genauso dringend wie Bauchschmerzen.

Lektüre, falls Sie kein Abendblatt-Leser sind aber Hardcore lieben!

Und damit komme ich wieder einmal zu einer dummen Frage, die mir ein kluger Mensch besstimmt beantworten kann: Wer ist der Eigentümer des Grundstücks, auf dem ein S-Bahnhof West gebaut geplant ist? Wenn das Areal im Eigentum der Stadt Ahrensburg ist – hat diese es dann an die Bahn verkauft? Und falls ja: Wer hat darüber die Entscheidung getroffen?

Weil es zum Thema passt: Die Stadt Ahrensburg soll jetzt auch einen Flughafen bekommen, und zwar in Ahrensfelde. Das Anhörungsverfahren im Planfeststellungsverfahren findet statt am Dienstag in der übernächsten Woche.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 21. März 2025

4 Gedanken zu „Geisterbahn S4: Statt Planeinstellungsverfahren nun ein Anhörungsverfahren im Planfeststellungsverfahren

  1. Die Krähe vom Rathausplatz

    Und von Ahrensfelde:Flughafen soll wegen der prekären Situation der Straßen ein Tunnel in die Innenstadt Ahrensburg gebaut werden, damit erübrigt sich die Sanierung der Straßen

  2. Andreas Hausmann

    Ausnahmsweise muss ich Ihnen, lieber Herr Dzubilla, leider vorhalten, scheinbar schlecht recherchiert zu haben: Der Flughafen in Ahrensfelde existiert bereits.
    Es ist dies kein sehr großer Flughafen, eher ein Regionalflughafen, oder besser ein Regionalflugplatz, naja, eher eine Landestelle für Fluggeräte kleineren Ausmaßes – ein A-380 würde sehr knapp dort landen können – jedoch ist dort regelmäßig Flugverkehr.
    Selbst die von der Krähe erwähnte Straße – wohl wegen des guten Überblicks erkannt – existiert bereits: Es handelt sich um die Verlängerung der Hagener Allee. Diese Starße könnte in der Tat ertüchtigt werden und wäre endlich die lange gewünschte und erhoffte “Südumfahrung”- die Trasse des dortigen Weges ist breit genug.

    Hier auch das Beweisphoto. Nicht dass wieder jemand behauptet, ich würde Fake-News verbrieiten.

      1. Peter Körner

        Lieber Andreas,

        der Flughafen ist in Braak – aber nur von Ahrensfelde aus legal mit dem PKW erreichbar. Deswegen ist unsere Feuerwehr im Prinzip auch eine “Flughafenfeuerwehr” und Flugzeuge haben wir auch schon aus den Bäumen “gepflückt”.

        Aber Spaß beiseite: ein S-Bahnhof Ahrensburg West bringt, wie das ganze Projekt S4 auf Schleswig-Holsteiner Gebiet, den endgültigen verkehrlichen Kollaps im Süden. Deshalb S4neo!!!

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