Über die beiden Imagefilme für unsere Stadt habe ich ja schon berichtet und meine Meinung dazu deutlich zum Ausdruck gebracht. Und nun hat mir der Bürgermeister berichtet, dass es von keiner Seite einen Antrag an die Verwaltung gegeben hat, diese Filme produzieren zu lassen; die Herstellung erfolgte vielmehr “als Marketingmaßnahme” der Stadt. Kosten: 59.269,14 €, wozu noch die internen Aufwendungen der Verwaltung dazugerechnet werden müssen.
Marketing ist wichtig. Nicht nur für Firmen, sondern auch für Städte sind Marketingmaßnahmen von großer Bedeutung. In der Verwaltung der Stadt Ahrensburg gibt es niemanden, der für das Marketing verantwortlich zeichnet. Die Verantwortung dafür trägt aber letztlich der Bürgermeister. Und somit hat Eckart Boege an seinem Schreibtisch par ordre du mufti die Entscheidung getroffen: Ahrensburg braucht dringend zwei Imagefilme, um das Image der Stadt zu dokumentieren.
Bevor ein Unternehmensfilm erstellt wird, muss ein Briefing gemacht werden, in dem die Zielgruppe für den Film festgelegt wird, und das Ziel, was mit dem Film erreicht werden soll. Dazu die Vorstellungen für den Aufbau des Drehs mit der Handlung. Und nach diesem Briefing wird dann das Drehbuch für den Film erstellt, das man auch als Storyboard bezeichnet.
Wer hat für die Ahrensburg-Filme das Briefing erstellt, wer hat das Storyboard verfasst? Sie werden es nicht glauben, meine lieben Mitbürger, was unser Bürgermeister mir dazu erklärt, nämlich: Sowohl das Briefing als auch die Drehbücher kommen aus einer Hand, wurden “vom Citymanagement der Stadt Ahrensburg verfasst”.
Hierzu eine Metapher: Für die Abiturarbeiten eines Ahrensburger Gymnasiums wurden die Aufgabenstellungen von den Schülern verfasst, die dafür auch selber die Lösungen geliefert haben.
Zwischendurch bemerkt: Für die Personen, die in den Ahrensburg-Filmen auftreten, wurde kein Casting gemacht, sondern sie wurden von der Produktionsfirma nach Zufall abgelichtet.
Auf meine Frage an den Bürgermeister, welche Firma die Ahrensburg-Filme produziert hat, bekam ich zur Antwort: AhensburgTV Eyescream Filmproduktion GmbH aus Hamburg. Und warum gerade diese Produktionsfirma? Vielleicht, weil es die beste war, die man für diese Aufgabe gefunden hat? Oder war es die billigste Firma, die sich der Stadt angedient hat? Antwort des Bürgermeisters: Die Auswahl der Produktionsfima ist “nach beschränkter Ausschreibung” erfolgt. Was “beschränkte Ausschreibung” bedeutet, weiß ich nicht; aber ich vermute dass das der Grund dafür ist, dass dabei auch beschränkte Filme entstanden sind. 😉
Nun hat sich der bloggende Bürger gefragt: Wer hat die Filme für die Veröffentlichung freigegeben? War es ein “runder Tisch”, an dem Vertreter aus Wirtschaft (Stadtforum), Vereinen, Kultur und Fachleute aus Bürgerkreisen gesessen, gesehen und entschieden haben?
Mitnichten. Die Entscheidung für die Freigabe der Filme lag einzig und allein bei: “Stadt Ahrensburg – Der Bürgermeister”, wo auch die alleinige Entscheidung für Briefing und Storyboard gelesen hat.
Über den Grund und den Einsatz der Filme gebe ich noch einmal den Wortlaut weiter, den ich dazu vom Bürgermeister auf meine diesbezüglichen Fragen bekommen habe. Hierüber können Sie sich Ihre eigenen Gedanken machen, liebe Mitbürger:
Mein Papa hat immer gesagt: „Was willst Du von Ochsen mehr erwarten als Rindfleisch?“.
Oder auch: „Schickst Du Scheixxe los, kommt Scheixxe wieder!“
(Ich zitiere ihn immer häufiger)
Und mein Großvater mütterlicherseits hat immer gesagt: Von einem Ochsen kann man erwarten, dass er einen Karren aus dem Dreck zieht – auch wenn er kastriert wurde. 😉
Heute auf Abendblatt.de. der Artikel “Größte Frechheit“: Vernichtendes Urteil über Ahrensburgs Imagefilm”. mit dem Hinweis auf einen deutlich besseren Film für Reinbek zum deutlich günstigeren Preis. War die Parteizugehörigkeit möglicherweise ein Auswahlkriterium für die beauftragte Agentur?