Kann man noch alles glauben, was in den Zeitungen geschrieben steht? Ich meine aus gegebenem Anlass das Hamburger Abendblatt und seinen Stormarnteil. Denn hier lesen wir heute: “AHRENSBURG IPad für jeden Schüler? Stadt erwägt Rückkehr zum Papier”. Was bedeutet: Die Stadt Ahrensburg, auch Schilda des Nordens genannt, denkt daran, in die Schulpolitik einzugreifen und zu entscheiden, in welcher Form der Unterricht in Ahrensburger Schulen erfolgen soll. Und dabei verweisen Die Grünen allen Ernstes auf zwei skandinavische Länder.
Mal davon abgesehen, dass die Frage nach “iPad für jeden Schüler?” überhaupt nicht gestellt wird, denn iPad ist der Markenname einer Tabletcomputer-Reihe des US-amerikanischen Unternehmens Apple, sondern es geht um Tablets, wie sie u. a. auch von der Firma Acer in Ahrensburg angeboten werden. Und Tablets werden auch von keiner Schule “für jeden Schüler” gefordert, sondern es geht um die höheren Jahrgänge in vier Ahrensburger Schulen.
Richtig ist aber, was Harald Klix heute im Abendblatt-Stormarn schreibt: “Ahrensburger Schulleiter warnen davor, bei der Digitalisierung einen Rückschritt zu beschließen. Man brauche Planungssicherheit und kein ständiges Hin und Her bei der Finanzierung. Die Schulen seien bereit, auf andere Wünsche zu verzichten. Erfahrungen aus Skandinavien seien nicht eins zu eins übertragbar.”
Die Debatte um die Tablets haben Die Grünen angestoßen, allen voran Christian Schubbert – mal mit und mal ohne von Hobe – der Vorsitzender ist im Bildungs-, Kultur- und Sportausschuss. Und diese Grünen haben offenbar nicht begriffen, dass es nicht allein um die “Medientechniken” im Unterricht geht, sondern Schüler müssen heute sowohl in der Schule als auch daheim mit Tablets arbeiten, um überhaupt am Unterricht teilnehmen zu können.
Und es wird noch lächerlicher! Die Zeitung schreibt: “Die Antwort auf diese Frage hängt davon ab, ob die Leitungen der Gemeinschaftsschule Am Heimgarten, der Selma-Lagerlöf-Gemeinschaftsschule, des Eric-Kandel-Gymnasiums und der Stormarnschule überzeugende Konzepte für den Einsatz der Tablets im Unterricht vorlegen können. Bis kurz vor den Osterferien haben sie dafür Zeit. Die Kommunalpolitiker wollen dann im Bildungs- und Kulturausschuss am 3. April entscheiden, ob sie das Geld für die digitalen Endgeräte trotz angespannter Haushaltslage weiterhin freigeben. Oder nicht.”
POSTSKRIPTUM: Es geht angeblich um 130.000 Euro. Zum Vergleich: Der Deppenkreisel in der Manhagener Allee hat 580.000 Euro gekostet. Und das Kicker-Duschhaus am Stormarnplatz rund 2,4 Millionen Euro.
Wenn Herr Schubbert nachweislich auch zum Papier zurückkehren würde, wäre er ein gutes Vorbild für seine Forderung.
Wie ich gehört haben will, benutzt er bei seiner Tätigkeit auf der Toilette immer noch Papier. Der Mann weiß also, wovon er spricht.
Lieber Herr Dzubilla,
es gibt natürlich auch Tablets anderer Hersteller!
Die Haushaltsposition umfasst aber tatsächlich die Anschaffung der Apple-Geräte. Insofern ist die Überschrift von Herrn Klix schon richtig. Wie es nun bei dem Thema weitergeht, wird sich dann in der Abstimmung im BKSA zeigen.
Viele Grüße
Stephan Lamprecht