Stadtverordnetenversammlung: Einwohnerfragestunde ohne Antworten und Erhöhung von Parkgebühren statt Steuererhöhung

Auf dem nachfolgnden Foto sehen Sie Stühle für die Besucher der Stadtverordnetenversammlung im Marstall. Im Vordergrund erkennen Sie den Pressetisch mit vier Stühlen. Und alle Stühle standen gestern Abend leer vor sich hin und genossen unbeschwert den freien Abend. Wozu ich ergänzed erklären muss: Es ist dieses ein verbotenes Foto, denn der Bürgervorsteher hat gleich zu Beginn der Veranstaltung den Befehl ausgesprochen, dass das Fotografieren in der Veranstaltung nur erlaubt ist, wenn er, der Vorsteher der Bürger, dieses zuvor ausdrücklich genehmigt hat.

Verbotenes Foto: Besucherreihen in der Stadtverordnetenversammlung

Warum bin ich gestern Abend in die Versammlung der Stadtverordneten gegangen? Ich habe es aus Höflichkeit getan. Denn ich hatte Fragen zur Einwohnerfragestunde eingereicht und wollte natürlich anwesend sein, wenn Bürgermeister Eckart Boege mir diese meine Fragen beantwortet, die ich eine Woche zuvor schriftlich per E-Mail abgeschickt hatte. Aber: Pustekuchen!

Der Leiter der Stadtverwaltung erklärte mir in der Einwohnerfragestunde von hoher Bühne herab etwas, das ich akustisch nicht verstanden habe, da die Technik in der Reithalle teilweise zu wünschen ließ und nur den Bürgervorsteher klar zu Wort kommen ließ. Aber auch ohne klare Worte habe ich mitbekommen, dass Herr Boege wieder einmal entschieden hat, die Fragen eines Einwohners in der Einwohnerfragestunde nicht zu beantworten. Nicht eine einzige Frage. Was keineswegs an der Diffizilität meiner Fragen liegt, sondern einfach am Willen des Boegemeisters, um nicht zu sagen: an seiner Sturheit. Und dann wundert der Rathaus-Scheffe sich vermutlich, warum ich ihn als Amtsperson nicht ernst nehmen kann. (Und dass Hochmut vor dem Fall kommt, sollte der Genosse Boege doch eigentlich am aktuellen Wahlergebnis für seine Partei im Bundestag ablesen können.)

Auf der Tagesordnung stand gestern u. a. die Erhöhung der Parkgebühren in der Innenstadt. Das wurde von den Grünen beantragt und wurde von FDP und SPD einstimmig abgelehnt im Sinne der Bürger und Geschäftsleute. Und der CDU-Stadtverordnete und 1. stellvertretende Bürgervorsteher Uwe Gaumann erklärte allen Ernstes: Die einzige Alternative zu einer Erhöhung der Parkgebühren wäre eine allgemeine Steuererhöhung – oder habe ich das falsch verstanden…? 

Die Wahrheit ist: Die Erhöhung der Parkgebühren wird gar keine Mehrerlöse in die Stadtkasse bringen. Denn die Stadt will parallel dazu den provisorischen Parkplatz hinterm Rathaus samt Ticketautomat wieder beseitigen und verliert damit die dortigen Parkgebühren, die man bislang als Ersatz für die Einnahmen aus den Parkgebühren vom ehemaligen Parkplatz Alte Reitbahn kassiert hatte. Ergo: Der Stormarnparkplatz wird zum Juni 2025 wieder aufgelöst, und die dann entstehenden Verluste werden auf die Gebühren der restlichen Parkplätze in der City draufgeschlagen! Eine Meisterleistung, die unsere Vorfahren im alten Schilda bestimmt stolz gemacht hätte auf ihre geistigen Nachfahren im heutigen Schilda des Nordens, sprich: Grüne, CDU und WAB, die mit vereinter Kraft die Innenstadt von Kunden leeren möchten.

Ich weiß nicht, wie die Diskussion über die Parkplatzgebühren am gestrigen Abend ausgegangen ist. Bei dem Thema gab es eine Sitzungsunterbrechung, weil die WAB vor der Abstimmung noch einen Änderungsantrag in Sachen Lastenfahrräder eingebracht hatte, da der Stadtverordnete Dr. Detlef Steuer bekanntlich auch die Interessen des ADFC in der Ahrensburger Politik vertritt.

In dieser Sitzungspause ist der Einwohner Dzubilla gegangen, weil man sich als Einwohner während der Versammlung ja nicht zu Wort melden darf. Außerdem: Im Gegensatz zu den Stadtverordneten bekommt der Blogger kein Sitzungsgeld von der Stadt für seine Arbeit.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 25. Februar 2025

3 Gedanken zu „Stadtverordnetenversammlung: Einwohnerfragestunde ohne Antworten und Erhöhung von Parkgebühren statt Steuererhöhung

  1. K. H. Beuermann

    Der Herr Boege hält sich für den Regierenden Bürgermeister von Ahrensburg und weiß scheinbar nicht, dass er als Leiter der Verwaltung der Dienstleister der Bürger ist, die ihn dazu gewählt haben. Dass er es bis heute nicht fertiggebracht hat, Ersatzparkplätze für die “Alte Reitbahn” zu schaffen, beweist, dass er die Bürger nicht ernstnimmt.

    1. Sylvia Rudigier

      Hallo K.H. Beuermann,
      kennen Sie den Spruch : ” Nur die dümmsten Kälber wählen ihren Schlachter selber!” ?
      Ich gebe Ihnen Recht; aber andererseits bin ich auch erschüttert, wie wenig Ahrensburger Bürger sich Gedanken machen. Offensichtlich interessiert es niemanden so richtig wirklich, was für gravierende Probleme wir in unserer ehemals “lebenswerten und liebenswerten” Stadt haben. Unsere Verwaltung und “Hobby-Politiker” geben einfach nur ein Bild des Grauens ab. Ich wünschte, es käme jemand und würde im Rathaus einmal ordentlich “durch- kärchern” und den “Schnarchnasen” Feuer unterm Hintern machen!
      Aber große Hoffnung habe ich leider nicht.

  2. Frank Fuchs

    Hallo Herr Dzubilla, was haben Sie denn erwartet?
    Ich möchte das einmal mit einem Zitat von
    Albert Einstein verdeutlichen:
    Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun
    und andere Ergebnisse zu erwarten.
    Die wenig zufriedenstellende Situation in
    Ahrensburg spiegelt doch den Zustand unserer
    Entscheidungsträger, Politiker wider.
    Überall wo Sie hintreten, erleben Sie Pleiten,
    Pech und Pannen. Die Unfähigkeit dieser “Kaste”
    müssen wir Bürger nicht nur ertragen, sondern
    auch noch bezahlen. Für fast jeden Beruf, den
    sie ergreifen wollen, benötigen sie eine Ausbildung,
    nur ein Politiker benötigt keine Ausbildung, er benötigt
    nicht einmal Bildung.
    Wenn Sie sich nur einmal das Verhalten unserer
    “politischen Elite” in dem zurückliegenden Wahlkampf
    ansehen, dann kann Ihnen doch nur noch schlecht werden.
    Es ging doch kaum noch um Inhalte, sondern nur noch
    um Brandmauern oder um Migration.
    Die Probleme wie Rente, Zustand unserer Krankenversorgung,
    Pflege von alten und behinderten Menschen , galoppierende
    Inflation etc. fanden kaum Beachtung.
    Warum sind die “rechten” und “linken” Ränder dann so stark?
    Das Ergebnis dieser Wahl macht mir kaum Hoffnung, dass sich
    hier in absehbarer Zeit etwas ändert. Leider.

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