Wie die Fahrstühle in der Manhagener Allee die außerplanmäßigen Kosten für das Rathaus vorfinanzieren sollen

Heute in einer Woche ist mal wieder Stadtverordneten-Versammlung im Marstall. Hierzu gebe ich Ihnen die Tagesordnungspunkte bekannt – siehe die Abbildung links! Und falls alle Leser von Szene Ahrensburg an der Versammlung im Marstall teilnehmen möchten, dann wird die Reithalle dafür nicht ausreichen, sodass eine Außenübertragung per Videoschirm stattfinden müsste. Aber: Die Stadt und ihre Verordneten wollen ja garnicht, dass viele Bürger dem Geschehen beiwohnen, denn sonst hätten sie schon längst den Beschluss gefasst, dass die Stadtverordneten-Versammlungen im Livestreaming übertragen werden, wofür Martin Hoefling (AhrensburgTV) sich ja anbieten würde.

Beim Überfliegen der Tagesordnung bin ich hängengeblieben bei TOP 12 und also lautend: “Erweiterung des Rathauses/Genehmigung einer außerplanmäßigen Aufwendung”. Und neugierig wie ich als Blogger der Szene Ahrensburg nun mal bin, da habe ich mir den Antrag von Bürgermeister Eckart Boege einmal angeschaut und bringe Ihnen denselben zur Kenntnis – siehe die nachfolgende Abbildung rechts!

Es geht also um schlappe 300.000 Euronen für die Rathaus-Erweiterung. Und weil das Geld im Haushalt des laufenden Jahres nicht mehr vorhanden ist, da will der Bürgermeister die Kohle von den Kosten für die derzeit in der Manhagener Allee neu installierten Aufzüge am Tunnel abzweigen, weil die dafür in 2024 bereitgestellten Gelder nicht mehr gänzlich im laufenden Jahr  ausgezahlt werden müssen, alldieweil es Schwierigkeiten beim Bau der Aufzugsanlagen gegeben hat, sodass die Hälfte der Baukosten erst mit der Fertigsstellung der Anlage in 2025 fällig wird – die vermutlich auch über der ursprünglichen Planung liegen werden. 😉

Also wird das für 2024 für die Tunnelanlage bereitgestellte Geld rund zur Hälfte für eine außerplanmäßige Aufwendung für die Rathauserweiterung in 2024 zweckentfremdet. Und das dann später für die Fahrstühle fehlende Geld wird aus dem Haushalt 2025 genommen. So einfach ist das, und deshalb sollen die Stadtverordneten es einfach so beschließen und die 300.000 Euro nicht etwa aus den Personalkosten des Bauamtes nehmen, weil dort die Planstellen ja garnicht alle besetzt sind und das Geld hier eingelagert wird. 🙂

Wenn ich mal ein wenig in die finanzielle Zukunft der Stadt Ahrensburg blicke, dann erkenne ich keine rosige Zeiten. Nachdem Bertelsmann die Prinovis-Druckerei in  geschlossen hat, ist auch Schluss gewesen mit der Springer-Druckerei. Was bedeutet: Zwei beachtliche Steuerzahler weniger in der Schlossstadt. Und in der zur Zeit deutlich erkennbaren wirtschaftlichen Flaute werden auch weitere Steuereinnahmequellen in Ahrensburg nicht mehr so kräftig sprudeln wie in den fetten Jahren zuvor. Was wiederum bedeutet: Im Ahrensburger Haushalt muss gespart werden. Aber: Das Gegenteil soll passieren – nicht zuletzt mit dem Bau eines neuen Schulzentrums Am Heimgarten für 120 Millionen Euro – wenn die denn ausreichen werden nach der bekannten Kostenschätzung unserer Verwaltung.

POSTSKRIPTUM: Warum ist unser Boegemeister wohl so scharf darauf, die Grundsteuern in Ahrensburg kräftig zu heben…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 9. Dezember 2024

4 Gedanken zu „Wie die Fahrstühle in der Manhagener Allee die außerplanmäßigen Kosten für das Rathaus vorfinanzieren sollen

  1. Frank Fuchs

    Man nennt so etwas “kreative” Buchhaltung.
    Jeder gewerbetreibende Kaufmann würde bei
    so einer “Gestaltung” seiner Bilanz mit einer Anzeige
    wegen Steuerhinterziehung rechnen müssen.
    Beamte genießen hier so eine Art von “Artenschutz”.
    Das jährlich erscheinende Schwarzbuch vom Bund der
    Steuerzahler sollte hier als Beweis dienen.
    Einige Abteilungen des Rathauses scheinen ja eine regelrechte
    Eigendynamik zu entwickeln, hier sei nur beispielhaft das Bauamt genannt.
    Es ist schon erschreckend, welche “Leute” sich da im Rathaus, aber auch
    in der Stadtverordnetenversammlung tummeln.
    Sachverstand scheint da nicht erste Wahl zu sein.

  2. Controller

    Kleiner Tipp: Ab kommendem Jahr ist ja auch die Planstelle “Citymanagement” nicht mehr besetzt, was jährlich mit rund 100.000 € zu Buche schlagen dürfte. Und wenn man mit der Neubesetzung des Bauamtes bis zum Jahresende warten würde, dann ergeben sich weitere 200.000 €. Toll oder?

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