Wiedervorlage: Die Sache mit den Kunstwerken, die von der Stadt Ahrensburg angekauft und versteckt worden sind

Eines meiner Standardthemen sind die rund 70 Kunstwerke, die vor Jahrzehnten von der Stadt Ahrenburg angekauft worden sind aus den Ausstellungen der Kunstfreunde Ahrensburg e.V., die im Rathaus stattgefunden haben. Im Jahre 2019 hatte ich der Stadt vorgeschlagen, diese Werke im Rathaus auszustellen und anschließend den Bürger die Möglichkeit zu geben, die Exponate zu ersteigern. Und die Erlöse sollten einem guten Zweck dienen, wobei ich an die Kinderarmut in unserer Stadt gedacht hatte. Im Dezember 2019 bekam ich dazu vom damaligen Bürgermeister die folgende Antwort:

Dann zogen Jahre ins Land. Und auf meine Nachfrage im vergangenen Jahr an den heutigen Bürgermeister Eckart Boege, warum ich die Liste mit der Aufstellung der Kunstwerke nicht bekomme, schrieb der Leiter der Verwaltung mir am 26. Oktober 2023:

Hierzu merke ich an, dass der Hinweis auf “datenschutzrechtliche Gründe” an den Haaren herbeigezogen ist und danach auch nicht wieder genannt worden ist.

Und damit komme ich ins Jahr 2024. In der Einwohnerfragestunde der Stadtverordnetenversammlung habe ich im September die Frage gestellt: “Warum bekomme ich von der Verwaltung nicht die Liste zugeschickt mit den rund 70 Kunstwerken, die von der Stadt im Rahmen der Ausstellungen der Vereinigung Kunstfreunde Ahrensburg e.V. angekauft worden sind damit ich die Aufstellung zur Kenntnis von Ahrensburger Bürgern veröffentlichen kann? Wo befinden sich die Kunstwerke zurzeit?”

Auf diese meine Anfrage schrieb Bürgermeister Eckart Boege mir am 23.09.2024: “Eine Inventur der Werke ist bis dato nicht erfolgt, da die Kunstwerke in einem Container in Garstedt (Niedersachsen) ausgelagert sind. Die Sanierung des Rathauses ist mit Ausnahme des Tiefkellers abgeschlossen. Eine Rückführung der Kunstwerke ist deshalb aktuell nicht möglich.”

Diese Antwort ist natürlich ein Witz, über den ich allerdings nicht lachen kann. Ich will keine Aufstellung über den Ist-Stand nach einer Inventur, sondern ich will eine Aufstellung aller Ankäufe. Und diese Liste liegt nach Aussage von Michael Sarach im Rathaus vor, was von Eckart Boege bestätigt wird! Und was hat das Ganze mit dem Tiefkeller des Rathauses zu tun – sollen die Werke dort etwa ausgestellt werden?

Es ist eine Missachtung und Beleidigung der betreffenden Künstler, dass ihre Werke nach dem Ankauf durch die Stadt seit rund 40 Jahren irgendwo im Verborgenen eingelagert werden. Und das Geld, von dem die Arbeiten angekauft worden sind, stammt aus den Steuereinnahmen von arbeitenden Bürgern unserer Stadt, die ein Recht darauf haben zu erfahren, was mit ihrem Geld passiert.

Postskriptum: Kann mir jemand einen nachvollziehbaren Grund nennen, warum die Medien zu diesem Fall schweigen genauso wie alle Ahrensburger Stadtverordneten…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 10. Oktober 2024

8 Gedanken zu „Wiedervorlage: Die Sache mit den Kunstwerken, die von der Stadt Ahrensburg angekauft und versteckt worden sind

  1. Hagenbewohner

    Sehr geehrter Herr Dzubilla
    Sie fragen sich, was ist mit diesen rund 70 Bildern passiert . Ich frage mich, warum ist die Verwaltung der Stadt Ahrensburg seit 2019, also geschlagene 5 Jahre nicht in der Lage, Auskunft über diese Bilder zu geben. Durch dieses mauern der Verwaltung entsteht doch der Eindruck, da stimmt etwas nicht. Wenn diese Bilder mit Steuergeldern der Ahrensburger Bürger erworben wurden, haben diese auch das Recht, über den Verbleib, der vorhandenen Anzahl und des Zustandes, Aufklärung zu erhalten. Warum passiert das nicht? Warum sind diese Bilder, falls noch vorhanden, nach Garbsen/Niedersachsen ausgelagert? Laut Google ist Garbsen ein Ort mit 1450 Einwohnern in ländlicher Lage. Hat sich in der 35 000 Einwohnerstadt Ahrensburg kein Ort finden lassen, wo die Bilder gelagert werden konnten? Wenn man sich die Mühe macht und einen Blick auf diesen Ort Garbsen über Google Map tätigt, fragt man sich, wo ist da ein Gebäude , welches den Anforderungen einer Lagerung von Bildern stand hält. Vieleicht sollten Sie, lieber Herr Dzubilla, bei Ihren Nachforschungen mal per Mail, es gibt sogar eine Webseite, bei der dortigen Bürgermeisterin, Frau Beyer (SPD) nachfragen, ob Ihr der Lagerort von Bildern aus Ahrensburg bekannt ist. Vielleicht bringt das Bewegung in die Sache. Allerdings vermute ich, das man Ihnen aus Datenschutzgründen keine Auskunft geben wird. Mittlerweile mutiert dieser Bilderfall doch zum Skandal.
    Mit freundlichem Gruß
    R. Schmidt

  2. Sabine Heinrich

    Ach – ich habe meinen Verdacht schon oft genug hier geäußert – also auf ein Weiteres:
    Variante 1: Die Kunstwerke hängen schon längst in irgendwelchen Privatwohnungen, deren Eigentümer dafür nicht einmal einen Cent herausrücken mussten.
    Variante 2: Siehe Variante 1.
    Variante 3: Vielleicht wird jetzt ein Rathausmitarbeiter (oder auch mehrere) zusammenzucken, weil die Kunstwerke einfach dem Papiermüll übergeben wurden.
    Vorschlag – und den meine ich jetzt SEHR ERNST: Alle, für die der Verbleib der Kunstwerke ein wichtiges Thema ist, sollten sich zuammenschließen und als Gruppe erbeten, die in Containern untergebrachten Kunstwerke betrachten zu dürfen.
    Sie – Herr Dzubilla – sind dafür prädestiniert, eine solche Aktion durchzuführen.
    Mal sehen, mit welcher Offenheit unserem Ansinnen stattgegeben wird.
    Fahrgemeinschaften nach Niedersachsen zwecks Containerbesuchs dürften sich doch ergeben!

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Liebe Frau Heinrich – noch mal ganz deutlich: Es geht nicht um die Bilder, die in einem Container lagern, sondern es geht um rund 70 Kunstwerke, die von der Stadt Ahrensburg angekauft wurden. Darüber gibt es eine Aufstellung im Rathaus. Diese Aufstellung gibt es auch bei einer ehemaligen Kunstfreundin aus dem Verein, die aber leider aus Altersgründen nicht mehr in der Lage ist, diese Liste aus ihrer Ablage herauszusuchen. Und auch die meisten der betroffenen Künstler haben schon das Zeitliche gesegnet oder sind über 90 Jahre alt.

      1. Sabine Heinrich

        Werter Herr Dzubilla,
        ich verstehe Sie nicht!
        Ihre Reaktion auf meinen Kommentar ist mir genauso rätselhaft wie die auf den des Hagenbewohners.
        Was ist passiert?
        Sie schmettern “Hagenbewohner” mit einem Satz ab. – und plötzlich hat das eine mit dem anderen nichts mehr zu tun (70 Kunstwerke).
        Hm – ich erspare mir zukünftig jeden weiteren Kommentar zu diesem seltsamen undurchschaubaren Spielchen.
        Ich habe Ihre früheren Äußerungen in ganz anderer Erinnerung – aber lassen wir das.
        Was gehen mich – Großhansdorferin – die Machenschaften und Intrigen ehrenwerter Ahrensburger an?
        Schöne Grüße von der Insel der Seligen!

        1. Harald Dzubilla Artikelautor

          Werte Frau Heinrich – ich versuche es noch einmal gaaanz geduldig: Es geht mir nicht um irgendwelche Bilder, die in Garstedt sind, weil darunter auch Arbeiten sein können, die nichts mit den angekauften Werken der Kunstfreunde zu tun haben. Sondern es geht mir um die rund 70 Bilder, die im Rathaus sein müssen. Nur wenn ich die Liste habe, kann ich sehen, welche der dort aufgeführten Bilder möglicherweise nicht mehr vorhanden sind. (In Garstedt lagern möglicherweise auch 80 Kunstwerke!)

          Zum anonymen “Hagenbewohner”: Erkären Sie mir doch bitte, was Garstedt mit Garbsen zu tun haben soll!

          Grüße von der Szene Ahrensburg auf die Insel der Seligen!

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