Ahrensburger Elbphilharmonie: Rund sieben weitere Millionen fürs Schulzentrum Am Heimgarten

Thema: Schulzentrum Am Heimgarten. Zur Einstimmung ins Thema müssen Sie unbedingt nachlesen, was ich am 29. März 2023 geschrieben habe! Denn die Fortsetzung beginnt im Oktober 2024. Hierzu schreibt Filip Schwen heute im Abendblatt Stormarn online: “Die Gesamtbaukosten belaufen sich der Berechnung der Verwaltung zufolge auf rund 111,9 Millionen Euro. Das sind noch einmal fast sieben Millionen Euro mehr als zuletzt geschätzt. Zu Beginn der Planungen Mitte 2022 war die Stadt noch von etwa 80 Millionen Euro ausgegangen.”

Natürlich gibt die Verwaltung für die fast sieben Millionen Euro an Mehrkosten diverse Begründungen an. Es erinnert mich lebhaft an das Dusch- und Umkleidehaus für die Kicker auf dem Stormarnplatz: Von ursprünglich berechneten Kosten von 800.000 Euro betrug der Endpreis am Ende dann 2,31 Millionen Euro.

Aber die Elbphilharmonie in Hamburg ist doch schön geworden, oder…!? Und dass das neue Schulzentrum Am Heimgarten eine “Super-Schule” sein wird, können Sie im Entwurf der Architekten sehen – Abbildung rechts! Und ich ahne schon heute: Die 111,9 Millionen werden nicht ganz ausreichen.

Das alles kann Bauamtsdirektor Peter Kania aber schnurzpiepegal sein. Nach ihm die Sintflut: Kania muss nur noch ein paar Monate absitzen bis zu seiner Pension im kommenden Jahr. Und dann wird er vermutlich nicht wieder in Ahrensburg anzutreffen sein. 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 9. Oktober 2024

19 Gedanken zu „Ahrensburger Elbphilharmonie: Rund sieben weitere Millionen fürs Schulzentrum Am Heimgarten

  1. Observator

    Ich lese: “Das 1973 eröffnete Schulzentrum ist marode und zu klein”. Was bedeutet, dass das Gebäude nach rund 50 Jahren abgerissen werden muss. Meine Frage an alle Ahrensburger: Wohnen Sie etwa in einem Haus, das schon älter als 50 Jahre ist? Falls ja, dann sollten Sie an Abriss denken!

    1. Frank Fuchs

      Sehr geehrter Observator, wenn ich in einem 50 Jahre alten Haus wohne und
      genügend Geld habe, würde ich in der Tat über einen Abriss und dann anschließend
      über einen Neubau nachdenken.
      Womit wir beim Nachdenken wären.
      Eine energetische Sanierung wird mit reichlich staatlichen Zuschüssen vergoldet,
      dann kann auch eine Sanierung bei einem 50 Jahre alten Haus durchaus sinnvoll sein.
      Das Problem bei der “Ahrensburger Elbphilharmonie” ist aber ein anderes.
      Ich habe KEIN Geld für einen Neubau, somit sollte ich mir, dass mir dem Abriss
      noch einmal gründlich überlegen.
      Sie klingen fast wie ein Politiker, der gibt auch gern das Geld aus, was er nicht hat.
      Wenn Politiker oder Stadtverordnete schon heute von Kosten in Höhe von € 112 Mio.
      ausgehen, kann man getrost annehmen, dass der Neubau am Ende deutlich teuer
      wird als die veranschlagten 112 Mio. Euro.
      Ein anderer Gedanke:
      Gehen wir einmal im “Best Case” davon aus, dass die 112 Mio. Euro ausreichen,
      wo wollen Sie dann ausreichend Lehrpersonal herbekommen?
      Schon heute fällt an den Schulen massenhaft Unterricht aus, weil nicht genügend
      Lehrpersonal vorhanden ist.
      Sie haben dann eine neue Schule, ohne Lehrer. Toll

  2. H.J. Lange

    Aber lieber Herr Dzubilla und lieber “Observator”,
    Sie wollen doch nur ein Tabu brechen. Sie machen sich Gedanken über trendige “Graue Energie”: Kein Mensch will es wissen.
    Denn kein Steuerzahler will wirklich etwas über die Lebenserwartung von Schulen, Rathäusern, Gotteshäusern oder Straßenbäumen wissen.
    Selbst die tragende Struktur des Schulzentrums am Heimgarten besteht aus Stahl, der bekanntlich ewig hält: Aber auch dieser Stahl ist “marode” und muss weg.
    Denn es gilt weiterhin für die politischen Entscheider diese Formel:
    Je unendlicher die Steuergeld-Quelle sprudelt , je höher die daraus bezahlten Baukosten, desto kürzer die Lebenserwartung der entstandenen Gebäude.
    Das gilt auch für Straßenbäume, denn für die Entscheider zum Pflanzen von Straßenbäumen spielt die natürliche Lebenserwartung von Bäumen keine Rolle.
    Passen sie nicht mehr in das politische Konzept, sind sie nichts mehr wert, werden sie kurzerhand abgesägt – die Bäume.

  3. Lisa

    Tatsächlich muss es massive Planungs – und Konstruktionsfehler gegeben haben beim Bau dieser Schule, wenn das Gebäude nach 50 Jahren schon wieder abgerissen werden muss . Die Stormarnschule ist weit über 100 Jahre alt und steht immer noch und wird vermutlich auch die nächsten 50 bis 100 Jahre dort stehen. Es muss wohl an dem Architekturbüro liegen, das den Bau der Heimgartenschule in den 70er Jahren geplant und umgesetzt hat.
    Im Ahrensburger Rathaus ist anscheinend immer noch nicht angekommen, dass der Gebäudesektor der schlimmste Klimakiller ist. Architektur als Wegwerfprodukt, das ist offensichtlich die Devise in Ahrensburg!

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Zum Glück wurde das Badlantic nicht abgerissen, obwohl man auch kurz davor war. Genauso wie auch beim Rathaus. Und dann plötzlich ging’s noch. Vielleicht auch beim Schulzentrum Am Heimgarten…?

  4. Holger

    Das Gebäude dieser Schule muss ja ganz schön versifft sein, wenn es nach 50 Jahren schon wieder abgerissen werden muss.Was für ein Glück, dass Herr Kania vor 500 Jahren nicht schon vor Ort war. Dann hätte er bestimmt auch das Schloss abgerissen.

  5. Harald Dzubilla

    Wir Bürger sollten immer daran denken: Keiner von denen, die über den Neubau der Schule entschieden haben, haftet am Ende für die Kosten. Die können sich auch auf 117,9 Millionen oder am Ende auf 132,7 Millionen belaufen – Leidtragende sind alle Bürger der Stadt, weil das Geld dann an allen Ecken und Enden fehlen wird für dringliche Aufgaben und Soziales. Und dann sind die Personen, die heute entscheiden, längst über alle Berge.

    Ahrensburger kauft Kämme – es kommen haarige Zeiten!

    1. Frank Fuchs

      Mir scheint, dass es überhaupt keine Agenda gibt, wo Ahrensburg in zwei- drei oder
      vier Jahren stehen soll. Es sollte doch einmal eine Bestandsaufnahme gemacht
      werden, was sich Ahrensburg leisten kann, oder soll und was nicht.
      Jeder seriöse Kaufmann erstellt so ein Konzept für seine Firma.
      Ich möchte in diesem Zusammenhang einmal auf einen Bericht im MARKT von
      Sonnabend, den 05. Oktober 2024, hinweisen.
      Herr Egan von der WAB Fraktion hat zu diesem Thema einen lesenswerten Kommentar geschrieben.
      Es wundert mich, werter Herr Dzubilla, dass Sie in Ihrem Blog auf diesen Artikel nicht eingegangen sind.
      Sie werden doch nicht etwa alt ????????

        1. Frank Fuchs

          Ich habe auch nie behauptet, dass die WAB schuldlos an der
          Finanzsituation in Ahrensburg ist.
          Es ging mir lediglich um den Inhalt dieses Kommentars.
          Diesen Beitrag fand ich sehr sachlich und faktenreich.
          Nachprüfbar sind diese Zahlen für uns Normalbürger sicherlich nicht.
          Der MARKT kommt leider nicht, entgegen Ihrer Aussage in
          jeden Ahrensburger Haushalt.

  6. Frank Fuchs

    Eine politische Wertung über Herrn Egan möchte ich hier nicht vornehmen.
    Das wäre aus meiner Sicht auch unseriös.
    Mir ging es in dem Kommentar von Herrn Egan ausschließlich um
    den Informationswert für mich als Ahrensburger Bürger.
    Politiker aus den anderen Parteien haben ja auch die Möglichkeit,
    im MARKT sachliche und informative Kommentare zu schreiben.
    Um es einmal deutlich zu sagen, mir geht es um den Informationswert,
    dabei ist es völlig egal, aus welcher Partei der Verfasser kommt.

  7. H.J. Lange

    Zurück zum Thema;
    Ja, lieber “Holger”, der Begriff “versifft” ist zutreffend;
    Denn auf halber Lebensstrecke – und damals jahrelang – wurde der “orangefarbene Altbau” (so das HA heute) tatsächlich bis auf den tragenden Rohbau (Stahl und Beton) staubsaugerrein ausgekratzt, um den lungengängigen Asbest bis auf Null Fasern zu entfernen,
    Stattdessen wurden Lüftungskanäle – aus lungengängigen Mineralfasern eingebaut ( … ). Mangels Reinigungsmöglichkeit müssten diese Kanäle heute einigermaßen versifft sein.
    Aber besser, man fragt nicht nach den teilweise bis heute aktiven Politik-Planern und Politik-Entscheidern und Entscheiderinnen.
    Aber zum Glück spielte und spielt das benötigte Steuergeld keine Rolle, denn es wird von der Stadt Ahrensburg komplett von Banken und gegen ordentliche Obendrauf-Zinsen geliehen sog. gepumpt, wie ich heute im HA lesen konnte.
    Danach ist heute die Stadt Ahrensburg komplett pleite – hinsichtlich neuer Schulbauprojekte.
    Diese Zeilen schreibt ein schon damals Dabeigewesener.

  8. Andreas Hausmann

    Ich denke mal, selbst wenn unsere „Ahrensburger Elbphilharmonie“ später sogar bei 120 Millionen Euro liegen wird, dass wir es unseren Kindern einfach schuldig sind.
    Sicher ist auch eine kleine Plaza auf dem Dach des neuen Schulzentrums denkbar, von der Sie dann kostenlos die Aussicht bis in Ihre Heimatstadt und sogar bis zur Schimmelmannstrasse genießen können.
    Lassen Sie uns dann rechtzeitig zur Eröffnung auf der Schulzentrumsplaza treffen – ich bringe Champagner mit.

  9. Kassandra

    Für unsere Kinder darf uns nichts zu teuer sein. Schließlich müssen sie ja die Schulden bezahlen, die ihre Eltern und Großeltern gemacht haben.

  10. Lisa

    Und nach diesem intensiven Meinungsaustausch kann niemand mehr sagen, die Ahrensburger Bürger wären nicht an dem interessiert, was in ihrer Heimatstadt passiert. Das Problem ist, dass die Verwaltung nicht mit den Bürgern kommuniziert und dass die Parteien auch lieber in ihrem eigenen Saft schmoren statt wirklich offen auf die Bürger zuzugehen.

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