Ich habe heute das Hamburger Abendblatt bekommen, das ich abonniert habe und demzufolge auch bezahlen muss. Im Hamburger Abendblatt gibt es auch einen Stormarn-Teil, wo u. a. auch über Ahrensburg berichtet wird. Mal mehr mal weniger. Und weniger im kritischen Journalismus als viel mehr als Gefälligkeitsberichterstattung. Und was heute im Blatt steht, das hat mir nicht nur die Schuhe ausgezogen, sondern auch die Socken gleich mit!
Der große Aufmacher (Aufmacher!) ist überschrieben: “Pavillon auf Ahrensburger Rathausplatz wird ein Bistro”. Das allein würde eigentlich schon als Meldung genügen mit ein paar weiteren Zeilen, wäre dort nicht der Lohnschreiber Filip Schwen am Werke gewesen, dessen Honorar vermutlich nach Zeilen ausgezahlt wird. Und Reporter Schwen hat über den ehemaligen Obst- und Gemüse-Pavillon auf dem Ahrensburger Rathausplatz, der nun ein Bistro werden soll, fast eine komplette Seite volleschreibselt. Und der Höhepunkt im Bericht wurde auch noch redaktionell hervorgehoben, sodass auch ich dieses gewichtige Wort auch noch einmal ganz deutlich herausgehoben habe:
“Die herzhaften Sandwiches werden mit verschiedenen Dressings und Soßen nach eigenen Rezepten bestrichen” Donni, donni aber auch, wer hätte das wohl für möglich gehalten!?
Wenn ich an dieser Stelle noch einmal auf meine Fragen hinweise, die ich Bürgermeister Eckart Boege gestellt habe und welche Antworten ich darauf bekommen habe, dann wären das ein halbes Dutzend Aufmacher für den Stormarnteil im Abendblatt.
Postskriptum: Erwähnenswert ist allerdings, dass die ehemalige Obst- und Gemüse-Verkäuferin, die jetzt Gastwirtin sein möchte, auf der “großen Terrasse” Rathausplatz auch alkoholische Getränke ausschenken will. Na den: Prosit!
Nachdem der Obst+Gemüseladen aufgegeben wurde, stellt sich für mich die Frage, ob die Stadt den Pavillon nicht erneut als Mietobjekt öffentlich ausschreiben müsste. Oder ist das passiert? Dass der Pavillon unter Denkmalschutz steht, war mir schon lange bekannt. Wieso wusste man in der Verwaltung davon nichts?
Herr Schwen hat eben recherchiert, dass kein Restaurant oder Imbiss seine Soßen und Dressings nach eigenen Rezepten macht. Und die Gemüsefrau hat er bestimmt eine diesbezügliche Ausbildung und darf sich heute deshalb erkennbar stolz in die Brust werfen.
Immerhin sind die Sandwiches “herzhaft”. Das bedeutet von gehörigem Ausmaß und kalorienreich. Also genau das, was auf dem Rathausplatz immer gefehlt hat. Ich denke, dass das Bistro dort eine Chance hat, mindestens ein Jahr lang zu bestehen – wegen Prosecco und Bier und Aperol.
Ich weise darauf hin, dass ich meine Soßen immer nach fremden Rezepten machen tue.