Die Kunst der (wetterbedingten) Fuge: Der Deppenkreisel und das Märchen aus dem Rathaus

Wie ich bereits am vergangenen Freitag berichtet habe, verlängert sich die Sperrung der Straßen rund um den Ahrensburger Deppenkreisel um drei beschwerliche Tage für Autofahrer. Das hat auch Filip Schwen mitbekommen, der für die Stormarn-Redaktion vom Abendblatt als rasender Reporter unterwegs ist. Und der junge Mann hat sofort recherchiert, was denn wohl der Grund dafür ist, dass die Arbeiten am Deppenkreisel statt der vorgesehenen 6 Tage nun 9 Tage andauern werden, also eine Verzögerung von 3 Tagen.

Den Grund werden Sie nicht glauben! Reporter Schwen: “Der Grund ist nach Angaben aus dem Rathaus eine wetterbedingte Verzögerung beim Fugensetzen.” Und das ist ein Witz, und zwar ein Jokus für den Lokus, über den der Blogger nicht lachen kann. Denn am 6. August 2024 habe ich das nachstehende Foto bei strahlendem Himmel gemacht. Die Steine im Kreisel waren fertig verlegt bis auf die Fugen. Aber: Nicht ein einziger Arbeiter war dort am frühen Nachmittag zu sehen! Und für diese Fugen werden damit gut 8 (acht) Tage benötigt, was angeblich “wetterbedingt” sein soll?!?

Verfugen wetterbedingt unmöglich *lol*

Und überhaupt: Was interessiert den Bürger zuallererst? Mich interessiert, warum das Pflaster vom Kreisel nach knapp drei Jahren der Fertigstellung erneuert werden muss und wer dafür verantwortlich ist und die Kosten trägt. Das zu erkunden und zu berichten ist die Aufgabe des Journalisten, Herr Schwen, falls Sie mal einer werden wollen!

Auch scheint Stormanschreiber Filip Schwen nicht sauber recherchiert zu haben, denn der Deppenkreisel hat nicht “rund 500.000 Euro” gekostet wie er schreibt, sondern es waren rund 580.000 Euro. Und 80.000 Euro mehr sind wahrlich kein Pappenstiel!

Und hier ist der unverfugte Deppenkreisel in Nahaufnahme am 6. August 2024:

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 11. August 2024

Ein Gedanke zu „Die Kunst der (wetterbedingten) Fuge: Der Deppenkreisel und das Märchen aus dem Rathaus

  1. Kassandra

    Herr Dzubilla, bautechnisch gesehen haben Sie keine Ahnung. Es handelt sich bei der Verfugung um eine sogenannte Eisfuge, was bedeutet, dass die Arbeiten bei einer Außentemperatur von mindestens 0 Grad Celisius passieren müssen. Das war auch der Grund, warum die alte Fuge jetzt witterungsgeschuldet aufgetaut ist und neu gemacht werden muss. Der Grund: Die Kühlanlage unter dem Pflaster ist ausgefallen. Und die heißen Reifen der Großfahrzeuge, die über den Kreisel fahren dürfen, haben dafür gesorgt, dass der gesamte Kreisel ins Kreiseln gekommen war. Zum Glück haben wir Fachleute im Bauamt, die das rechtzeitig erkannt haben und nun beseitigen. Und: Gut Ding will bekanntlich Weile haben.

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