“Cityreiniger”: Wie Verwaltung und Politik eine Innenstadt mit System kaputt machen

Was kennzeichnet eine Innenstadt, die man auch City nennt? Kurz gesagt: In der Innenstadt stehen viele Geschäfte und Restaurants. Außerdem befinden sich dort Gebäude, die wichtig sind für die Bürger, wie das Rathaus. Auch Versorgungseinrichtungen findet der Bürger primär in der Innenstadt.

Es ist kein Geheimnis: Eine Innenstadt ist tot, wenn die Läden dort nicht mehr laufen. Denn sie sind der Magnet für die Menschen, in ihre Innenstadt zu kommen. Und deshalb herrscht in unserer Nachbarstadt Bargteheide ziemlich viel Unruhe, weil dort ein neues Einkaufszentrum unter der Regie von Famila außerhalb der Innenstadt gebaut wird. Was das für Folgen hat, können Sie heute im Abendblatt lesen – siehe Zitate links!

In Ahrensburg ist man da schon weiter, denn das Famila-Einkaufszentrum steht hier bereits im Gewerbegebiet. Mit  extrabreiten und kostenlosen Parkplätzen direkt vor der Ladentür. Und spricht man mit Geschäftsleuten in der Ahrensburger City, dann merken die schon seit längerem, dass ihnen mehr und mehr Kunden abhanden gekommen sind. Und genau das ist gewollt von der städtischen Verwaltung und von einer Mehrzahl der Stadtverordneten.

Das Bestreben der “Cityreiniger” ist es, die Kunden von außerhalb abzuwürgen von der Innenstadt und umzuleiten ins Gewerbegebiet. Darum wurden Parkplätze in der Innenstadt reihenweise aufgelöst. Und unansehnliche Parklets auf die Straßen gestellt. Und ein beheiz- und versenkbarer Poller soll gebaut werden. Und hinterm Rathaus plant man einen “urbanen Stadtpark” , obwohl es diesen bereits in der Großen Straße gibt, wo die Bürger wenig Interesse daran zeigen, sich dort aufzuhalten. Und nicht genug, dass Fußballplätze mitten in der City liegen, oh nein, dazu muss auch noch ein Duschhaus für rund 3 Millionen Euro gebaut werden – alles exklusiv für Kicker! Ja, und ein zweites Rathaus liegt nicht etwa in der City, wo es durchaus die Möglichkeit gegeben hätte, sondern es liegt draußen im Gewerbegebiet.

Und dann hat die Stadt Ahrensburg vor Jahren einen Citymanager eingestellt, der die Bürger jährlich rund 75.000 Euro kostet, der aber garnicht die City managt, sondern nur sich selber. Weshalb er den Gerüchten nach auch keinen Schreibtischsessel im Rathaus hat, sondern einen Schaukelstuhl, der vom Bürgermeister eigenhändig bewegt wird – wenn Sie wissen, was ich damit sagen will.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 21. August 2024

2 Gedanken zu „“Cityreiniger”: Wie Verwaltung und Politik eine Innenstadt mit System kaputt machen

  1. Fritz Lucke

    Wenn denn die letzte Firma in der Innenstadt die Türen geschlossen hat, wird man merken, welche Fehler gemacht worden sind. Wir können dann stolz darauf sein , eine entvölkerte und uninteressante Innenstadt aufzuweisen. Warum lehnen sich unserer Kaufleute dagegen nicht auf ?

    1. Frank Fuchs

      Herr Luke, Sie haben dann aber eine Innenstadt, die Klimaneutral ist.
      Das scheint ja das erklärte Ziel einiger Politiker (Stadtverordneten) zu sein.
      Dass es dabei zu nicht unerheblichen wirtschaftlichen Kollateralschäden kommt,
      wird hier billigend in Kauf genommen. Frei nach unserem Wirtschaftsminister,
      die sind nicht pleite, die verkaufen nur nichts mehr.
      Viele sind ja von dem Klimawahn beseelt, den Autoverkehr zum Erliegen
      zu bringen und glauben, damit das Klima zu retten.
      Schmutz kennt aber leider keine Grenzen.
      Selbst wenn wir Deutschland in einen Urwald verwandeln, wird sich das
      Weltklima nicht signifikant verändern.
      Ich sehe meine Rechte nicht beschränkt oder bedroht.
      Ich sehe mich bedroht durch Rechte und Beschränkte.

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