Lokaljournalismus im 21. Jahrhundert: Da lachen die Hühner

Das Stormarner Tageblatt berichtet aktuell über den Ahrensburger Wochenmarkt. Und schon die Überschrift ist atemberaubend: “Von Obst bis Eier: Ahrensburgs Wochenmarkt ist auch in den Sommerferien gut besucht” – wer hätte das wohl für möglich gehalaten?!

Aus dem Bericht von Frauke Schlüter-Hürdler habe ich mal einen Absatz herausgenommen, den ich hier an den Rand gestellt habe – siehe unten rechts! Ein Corpus Delicti für einfältigen Lokaljournalismus.

Die Reporterin mit dem Doppelnamen erklärt an dortiger Stelle, dass es einem Markhändler doch tatsächlich gelingt, “seine frische Ware” nicht nur “den Mann”, sondern auch “die Frau” zu bringen. Ich zitiere: “Das gelingt ihm gut”. Und: “Stammkunden schätzen seine Eier aus Freiland- und Bodenhaltung” – wobei sich der Blogger fragt: Wenn der Bauer eine Freilandhaltung seiner Hühner betreibt, warum werden dann auch noch Hühner durch Bodenhaltung bestraft?! Und: Woran erkennt der Kunde, ob ein Ei tatsächlich aus einer Freilandhaltung des Huhnes stammt oder in Bodenhaltung gelegt worden ist? Nur am Preis vielleicht…?

Interessant: Der Mann vom Hof aus Pölitz lässt nur Hühner für sich arbeiten, denn das Obst und Gemüse, das er anbietet, kauft er ein im Alten Land. Und der letzte Satz im nebenstehenden Absatz lautet: “Mit einem freundlichen Lächeln reicht sie einer Kundin gleich zwei Eierkartons. ‘Die sind echt gut’, meint diese.” Wobei klar zum Ausdruck kommt, dass die Eierkartons gut sind. Und das “freundliche Lächeln” ist bemerkenswert, weil es allgemein schwerfällt, unfreundlich zu lächeln, was der Blogger in diesem Moment krampfhaft versucht. 😉

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 28. Juli 2024

6 Gedanken zu „Lokaljournalismus im 21. Jahrhundert: Da lachen die Hühner

  1. Garstige

    Du meine Güte – in diesem kurzen Text gleich zwei massive Pfehler – na – gucken Sie – der Rechtschreibung (in diesem Fall geht es allerdings “nur” um ein wichtiges sinnstiftendes Wort) und Zeichensetzung Vertrauten – selbst!
    Darf ich einmal etwas ätzen?
    Wenn Frau Doppelnämin so weitermacht, steht ihr eine glänzende Karriere beim Spiegel und anderen Kwalitätsblättern bevor!
    Eier in Bodenhaltung erzeugen?
    Weiß diese Kwalitätsjournalistin überhaupt, was das bedeutet?
    Hat sie sich jemals selbst ein Bild von der “Eeiererzeugung” vor Ort gemacht?
    Nun möchte ich nur noch wissen, wieviele Eierkartons mit Inhalt sie von dem Bauern für den wohlwollenden Werbeartikel erhalten hat.

  2. Die Krähe vom Rathausplatz

    Bodenhaltung hat die Dame bestimmt falsch verstanden, gemeint war bestimmt, dass Hühner auf dem [Erd-]boden und nicht etwa auf Bäumen leben

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Es gibt Eier von freilaufenden Hennen und Eier von Hennen aus Stallhaltung, Letzteres bezeichnet man albernerweise mit “Bodenhaltung”, was auch bedeuten könnte, dass die Hühner auf dem Dachboden gehalten werden. 😉 Eier von Hühnern in Käfighaltung (sprich: Legebatterien) sind – Gott sei Dank! – verboten. Tierfreunde kaufen grundsätzlich nur Eier von freilaufenden Hennen, die auch als Bio-Eier gekennzeichnet sind.

      1. Frank Fuchs

        Was ist dann das für eine “Rumeierei”.
        Ich würde nur Eier von glücklichen Hühnern kaufen.
        Getreu dem Motto: will der Mensch die Eier eckig, gehts den Hühnern dreckig.

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