Ein Schülerpraktikum macht Sinn, weil die Kinder dadurch einen Einblick in die Arbeitswelt bekommen. Und ein Praktikumsplatz für 14 Tage muss auch nicht unbedingt konformgehen mit dem Berufswunsch der Schüler, zumal wenn sie danach noch ein paar Jahre weiter zur Schule gehen werden.
Einen Praktikumsplatz zu finden, ist nicht immer ganz einfach, zumal wenn die Schule möchte, dass die Plätze möglichst in Ahrensburg oder in der näheren Ortsumgehung liegen. Viele Kinder haben die Möglichkeit, ihr Praktikum an den Arbeitsplätzen von Eltern, Verwandten oder Bekannten zu machen. Andere müsse sich anderswo bewerben und dabei mehr als nur eine Bewerbung schreiben.
Unsere Tochter kommt nach den Sommerferien in die 9. Klasse. Und nachdem sie bereits in der 8. Klasse ein Praktikum für zwei Wochen gemacht hat, was ihr sehr viel Freude bereitet hat, da steht nun das nächste Praktikum im September 2024 an. Hierzu hat sie sich schon vor vier Wochen bei einem Unternehmen in der Ahrensburger Innenstadt beworben. Schriftlich mit Anschreiben, Lebenslauf, Foto und einem Zeugnis von ihrem Praktikum im vergangenen Schuljahr. Und diese Bewerbung hat sie persönlich im Laden abgegeben.
Das ist also einen Monat her. Eine Zusage hat sie bis heute nicht bekommen. Auch keine Absage. Schlimmer: Sie hat bis heute überhaupt keine Antwort auf ihre Bewerbung erhalten.
Frage: Wissen die Firmeninhaber eigentlich, was sie mit dieser Handlungsweise, die kein Einzelfall ist, anrichten, und zwar nicht zuletzt gegen die eigene Firma? Die Eltern, die dort Kunden sind, werden sich sehr gut überlegen, ob sie weiterhin Kunden bleiben wollen. Und die Kinder berichten in der Schule von der Missachtung durch diese Firma, was auch die Lehrer zur Kenntnis nehmen. Und es spricht sich dann auch rum in anderen Familien. Ob das gut fürs Image eines Unternehmens ist, wage ich zu bezweifeln.
Klar, nicht jeder Schüler kann damit rechnen, einen Praktikumsplatz sofort nach der ersten Bewerbung zu finden. Aber wenn sie oder er schon keine Zusage bekommt, dann wäre wenigstens eine Absage wünschenswert, damit der Schüler nicht täglich voller Hoffnung und vergeblich in den Hausbriefkasten guckt, sondern sich andereswo bewerben kann. Aber nach vier Wochen immer noch keine Antwort, das ist in meinen Augen einfach genauso unsensibel wie ungehörig.
Und mit dieser Verhaltensweise gewinnt man künftige Facharbeiter?
Dieses Verhalten ist UNSÄGLICH! Eigentlich sollten die Namen von derartigen Firmen veröffentlicht werden – natürlich etwas verschleiert – aber dennoch so, dass man Rückschlüsse ziehen kann.
Denn wer sich so gegenüber Bewerbern verhält, wird auch mit seinen Angestellten nicht anders umgehen.
Von der phantastischen Ermutigung für die Praktikanten rede ich gar nicht erst!
Und Ihre Tochter hat bestimmt eine ordentlich geschriebene Bewerbung abgeliefert!
Wer weiß – vielleicht ist der Adressat schon beim Lesen des Familiennamens vom Schlag getroffen worden, fürchtete möglicherweise, eine kleine Wallräfin würde in seinem Gemäuer herumspionieren.-
Was ich nicht verstehe: Warum sollen sich die Schüler einen Praktikumsplatz möglichst in Ahrensburg oder der näheren Umgebung (Was immer darunter zu verstehen ist) suchen?
Die Lehrer haben doch fast ausnahmslos alle ein Auto?
Bereits vor 20 Jahren und mehr hatte ich Schüler, die ihre Praktika auch z.B. in Hamburg und Bad Oldesloe abgeleistet haben – und ich habe sie alle besucht – 2x – wie es damals Vorschrift war.
Von HH abgesehen, habe ich Autolose alle Fahrten mit dem Rad zurückgelegt.
Danke für die wortlose bildersprachliche Aufklärung, Herr Dzubilla!
Was die Besuchspflicht der Praktikanten für Lehrer betrifft, bin ich natürlich nicht auf dem neuesten Stand.
Seinerzeit – als ich noch im Schuldienst tätig war – waren die Lehrer vom Unterricht freigestellt, weil sie genug mit der Betreuung ihrer Schüler zu tun hatten.
Ob die Kollegen heutzutage auch noch “nebenbei” unterrichten müssen, entzieht sich meiner Kenntnis.
Nachtrag: Der Beruf des Scharfrichters (1. Reihe, Dritter von links) ist derzeit allerdings nicht sonderlich gefragt.
Jedoch: Wir – und vor allem auch die Praktikanten – müssen immer zukunftsgerichtet denken und handeln!