Ahrensburger Bürgervorsteher & Bürgermeister als Werbetexter für ein Werbeblatt aus Flensburg

Das Anzeigenblatt MARKT ist mit seiner Wochenend-Ausgabe erstmals erschienen im Big-Brother-Jahr von George Orwell, also 1984. Damit ist das Werbeblatt nun 40 Jahre auf dem Markt und hat diesbezüglich seine Anzeigenkunden dazu bewegen können, in der Ausgabe von diesem Wochenende seitenweise Inserate auf Sonderseiten “40 Jahre MARKT am Wochenende” zu schalten.

Fehlt nur noch: “Liebe Inserenten!”

Aber nicht nur das: Der MARKT hat es auch geschafft, offizielle Vertreter aus Stadt und Gemeinde dazu zu bewegen, Werbetexte voller Lob auf den MARKT zu fabulieren, die im Rahmen des Anzeigenkollektivs veröffentlicht werden. Hier sehen wir u. a. auch die städtischen Vertreter von Ahrensburg, nämlich Bürgervorsteher Benjamin Stukenberg und Bürgermeister Eckart Boege.

Aus dem Werbetext des Duos habe ich einen Absatz (siehe Abbildung links!) herausgepickt – wenn Sie sich den bitte mal durchlesen wollen!

Zu dem Beitrag habe ich ein paar Anmerkungen. Zum einen ist es befremdend, dass die offiziellen Vertreter unserer Stadt nicht wissen, was der Unterschied ist zwischen einer Zeitung und einem Anzeigenblatt und deshalb das Anzeigenblatt mit der “Zeitungslandschaft” verbinden. Kurz gesagt: Ein Anzeigenblatt sieht nur so aus wie eine Zeitung, ist in Wahrheit aber eine Werbedrucksache – wozu Sie bitte den nebenstehenden Kasten lesen wollen!

Und dann bringen die zwei Ahrensburger Stadtvertreter “soziale Medien” wie zum Beispiel Szene Ahrensburg in Verbindung mit den gedruckten Wochenendausgaben des MARKT und hoffen diesbezüglich, “dass die Wochenendausgaben des MARKT auch zukünftig unser aller Wochenende bereichern”.

Das ist knallharte Werbung für den MARKT-Verlag. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Bürgervorsteher und Bürgermeister auch zum 15jährigen Bestehen von Szene Ahrensburg ein wohlwollendes Testimonial dieser Art abgegeben hätten, wenn ich sie dazu aufgefordert hätte. 😉 Aber was Festansprachen betrifft, da ist ja gerade ein Kommentar einer Ahrensburgerin erschienen über den Auftritt des Bürgervorstehers vergangene Woche in der Selma-Lagerlöf-Gemeinshaftsschule, der an Peinlichkeit nicht mehr zu überbieten gewesen ist. Zum Fremdschämen, Herr Stukenberg.

Der Volksmund spricht: “Reden ist Silber, Schweigen ist Gold”. Das allerdings trifft bei unserem Bürgervorsteher nicht zu, denn bei ihm ist Reden sehr häufig nur Blech.

POSTSKRIPTUM: Das Anzeigenblatt MARKT ist kein Produkt aus Ahrensburg. Der Verlag in Flensburg bezahlt vermutlich auch keine Gewerbesteuer in unserer Stadt, sodass sich der Blogger fragt: Warum singen Bürgervorsteher und Bürgermeister eine Hymne auf das Business dieses Verlages…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 7. Juli 2024

3 Gedanken zu „Ahrensburger Bürgervorsteher & Bürgermeister als Werbetexter für ein Werbeblatt aus Flensburg

  1. Dichter Nebel

    Schon der Einstieg der beiden Werbetexter ist daneben. Ein Schriftsteller mit Namen “Hermann Salinger” ist mir unbekannt. Das besagte Zitat stammt vielmehr von Hermann Salingré (1833–1879), einem Alt-Berliner Possenschriftsteller: https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/person/gnd/116764031

    Und vom berühmten Dichter Nebel stammt das Zitat: “Vorm Zitieren erst mal informieren, statt am Ende zu blamieren!”

    https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/person/gnd/116764031

  2. Peter Körner

    Lasst sie lieber 40 jahre Markt feiern anstatt 50 Jahre Eingemeindung von Ahrensfelde. Da fragen wir uns (und alle anderen auch) immer noch, wo denn die Vorteile für Ahrensflde seit 1974 gelegen haben oder noch liegen werden.

  3. Observator

    Wissen Sie eigentlich, dass der MARKT-Verlag bereits im Jahr 1962 von Verleger Karlheinz Bude gegründet wurde mit Firmensitz in Ratzeburg?

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