Meint Bürgermeister Boege wirklich das, was er dem Stormarner Tageblatt erzählt hat?

Das Stormarner Tageblatt berichtet, dass Ahrensburg etwas für Pendler zu tun gedenkt, um die Klimaziele in der Stadt zu erreichen, denen wir angeblich hinterherhinken. Und deshalb will die Stadt an Ahrensburger Bahnhöfen mit einem “neuen Konzept” dafür sorgen, dass mehr Autofahrer aufs Fahrrad umsteigen. Die Lösung: “Mobilstationen” an den Bahnhöfen. Was damit gemeint ist, erklärt die Zeitung in dem nebenstehenden Kästchen.

Ich zitiere aus dem Stormarner Tageblatt: “Bürgermeister Eckart Boege: ‘Die Mobilitätsstation stellt einen wichtigen Baustein dar, diesem Defizit entgegenzuwirken. Aufgrund der hohen Bedeutung des Standortes soll die Mobilitätsstation eine umfangreichere Ausstattung erhalten.’ Kostenpunkt: rund 93.000 Euro.”

Die Stadt plant mit Kosten von 285.000 Euro, an denen Land und Kreis sich möglicherweise beteiligen, sodass für Ahrensburg letztlich 140.000 Euro anfallen. (Warum denke ich an dieser Stelle an die Fahrradparkanlage hinter dem Regionalbahnhof…?) Und die Zeitung zitiert den Scheffe der Ahrensburger Stadtverwaltung mit der Aussage: “Scheinbar ist das aktuell vorhandene Angebot nicht attraktiv genug, um einen Umstieg in größerem Umfang auf den ÖPNV oder die Fahrradnutzung zu bewirken.“

Wenn der Bürgermeister wirklich meint, was er gesagt haben soll, dann bedeutet das: Es scheint nur so, als sei das aktuell vorhandene Angebot nicht attraktiv genug, um einen Umstieg in größerem Umfang auf den ÖPNV oder die Fahrradnutzung zu bewirken. Oder anders gesagt: Angeblich trügt der Schein, weil es in Wahrheit garnicht so ist. (Hat unser Diplom-Mathematiker das bewusst so gesagt, oder hat er nur die Vokabel “scheinbar” mit “anscheinend” vertauscht…?)

In diesem Zusammenhang komme ich auf mein altes Thema zurück: Verstopfung der Ahrensburger Straßen durch auf der Fahrbahn geparkte Autos. Das hat zur Folge, dass der fließende Verkehr ausgebremst wird und nicht mehr reibungslos (!) fließen kann. Das wiederum bedeutet: Durch das ständige Bremsen, Anfahren, Bremsen, Anfahren und so weiter werden unnötige Schadstoffe freigesetzt.

Mehr noch: Immer steht das Abgas im Fokus der Umweltdiskussion. Aber der Bremsstaub auf den Straßen sorgt weitaus mehr für Luftverschmutzung. Ich zitiere dazu aus “Der Standard” wie folgt:

“Es geht um jene kleinen und kleinsten Teilchen, die beim Betrieb eines Autos sonst noch durch die Luft gewirbelt werden, die sogenannten Nicht-Abgas-Partikel-Emissionen. Nämlich: Bremsstaub, Fahrbahnabrieb, Reifenabrieb und Straßenstaub. Das macht mittlerweile mengenmäßig insgesamt mehr aus als die Abgase, gleichzeitig weiß man über die gesundheitliche Wirkung der Partikel aus Staub und Abrieb sehr wenig.”

Zu diesem Thema legen die Fahrbahndecken der Ahrensburger Straßen ein sehr beredtes Bild ab.

Mein Fazit mit Empfehlung: Autos dürfen nicht mehr auf der Fahrbahn parken, sondern in Haltebuchten. Oder in Vorgärten und auf Parkplätzen, die auch außerhalb der Innenstadt geschaffen werden müssen und kostenlos sind.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 26. Juni 2024

4 Gedanken zu „Meint Bürgermeister Boege wirklich das, was er dem Stormarner Tageblatt erzählt hat?

  1. Die Kraehe vom Rathausplatz

    Ich habe den Eindruck,, dass in Ahrensburg immer mehr Straßen mit immer mehr Autos zugeparkt werden l

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Weil Verwaltung und Politik im Schilda des Nordens der Meinung gewesen sind, dass die Parkplätze Lindenhof und Alte Reitbahn ersatzlos verscherbelt werden mussten an auswärtige Investoren Spekulanten, die sich damit die Nasen vergoldet haben.

  2. crazy catlady

    @ Kraehe vom Rathausplatz, das kann ich bestätigen. Hier wird die Straße regelmäßig zugeparkt! Zufuß in die Stadt ist es dann nämlich nicht weit und das Parken kostet nichts. Wir Anwohner kommen aber kaum auf unsere Grundstücke, weil die Einfahrten des öfteren zugeparkt sind.

  3. Beuteahrensburger

    wenn alle und überall dort wo es innerorts möglich ist, max 30 km/h und vorausschauend fahren, ist es mit den Partikeln auch nicht mehr so schlimm. Übrigens: in der Vorlage für das Mobiltätskonzept steht etwas von dann verbesserter Lebensqaualität in der Stadt; bei uns im Dorfgebiet Ahrensfelde, wie auch entlang der Straße Brauner Hirsch, hat sie sich in den letzten 50 Jahren deutlich verschlechtert. Da spricht und schreibt die offizielle Seite höchst selten bis nie.

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