Bloggers Wort zum Sonntag: Warum wird die Stadt Ahrensburg vom “Runden Tisch” öffentlich ins Zwielicht gestellt?

Im Anzeigenblatt MARKT ist an diesem Wochenende eine Anzeige erschienen, ganzseitig und vierfarbig. Ob es sich dabei um eine bezahlte oder vom Verlag gratis zur Verfügung gestellte Seite handelt, weiß ich nicht. Jedenfalls ist dieses “eine Initiative von: Runder Tisch Ahrensburg – für Zivilcourage und Menschenrechte”, wo rund 70 Firmen, Parteien und Institutionen aus Ahrensburg mit ihren Logos anzeigen: “Wie sind die Brandmauer – Ahrensburg für Demokratie und Menschenrechte” – siehe die Abbildung!

Zitat aus dem Text der Veröffentlichung: “In unserer Stadt leben und arbeiten Menschen verschiedener Herkunft friedlich zusammen. Dies soll auch weiterhin so bleiben. Hass und Ausgrenzung haben in unserer Stadt keinen Platz. Leider sehen wir seit geraumer Zeitt, dass diese grundliegenden Werte infrage gestellt werden. Im Bewusstsein der deutschen Geschichte sehen wir uns heute in der Verantwortung, diesen Kräften nicht tatenlos zuzuschauen. Das Eintreten für unsere Demokratie und die entschiedene Ablehnung jeder Form von Rechtsextremismus und Rassismus eint uns ALLE. Ahrensburg ist standhaft  Für Demokratie und Menschenrechte.”

Dass Demokratie und Menschenrechte das A und O eines freiheitlichen Staates sein müssen – das unterschreibe ich voll. Und: Wenn deutsche Idioten brüllen: “Ausländer raus!” oder Migranten ein Kalifat für Deutschland fordern – beides ist in meinen Augen gleichermaßen verwerflich und bedarf massiver Kritik. Aber sachliche und berechtigte Kritik an Ausländern ist noch lange keine Ausländerfeindlichkeit, wie das häufig dargestellt wird. Von “Deutschfeindlichkeit” spricht auch niemand, wenn deutsche Bürger von Ausländern kritisiert werden.

Was ich nicht unterschreibe, das ist die Tatsachen- und Pauschalbehauptung, dass die grundsätzlichen deutschen Werte seit einiger Zeit in Ahrensburg infrage gestellt werden. Das kann ich so massiv und dramatisch nicht erkennen. Und Verrückte gab es immer schon und nicht speziell in Ahrensburg. Denen eine ganzseitige Anzeige zu widmen, wäre für mich zu viel der Beachtung. Und wenn es “blutiger Ernst” wird, dann hilft keine Brandmauer sondern nur die Gefängnismauer.

In der Ahrensburger Stadtverordneten-Versammlung sitzt – im Gegensatz zum Deutschen Bundestag – kein einziger Rechtsextremer. Im Deutschen Bundestag sitzen 77 Mitglieder der AfD. Brauchen wir ausgerechnet in unserer Stadt eine “Brandmauer” gegen Rechtsextreme, um Demokratie und Menschenrechte in Ahrensburg zu schützen? Wo brennt es denn? Werden wir Ahrensburger nicht demokratisch regiert? Gibt es in Ahrensburg vielleicht auffallend erkennbare Verstöße gegen Menschenrechte durch Rechtsextreme, was es in unserem Umkreis – zum Beispiel in Bad Oldesloe, Bargteheide oder Großhansdorf – nicht in dieser Ausprägung gibt? Oder warum ziehen der Runde Tisch und die Ahrensburger Firmen und Parteien sich diesen Schuh an und stellen die Stadt Ahrensburg damit öffentlich ins Zwielicht? Reicht der “Ahrensburger Missbrauchsskandal” uns nicht? 

Es ist immer gut, die Augen und Ohren offen zu halten und den Anfängen zu wehren. Das gilt gegen rechts- wie auch linksextreme Parteien. Aber ob eine ganzseitige Anzeige im Anzeigenblatt der richtige Weg ist, zumal dort weder Ross noch Reiter genannt werden, wage ich zu bezweifeln. Zivilcourage ist in meinen Augen, Sachverhalte aufzuzeigen, davor zu warnen und Namen zu nennen und keine Urteile pauschal abzugeben.

Szene Ahrensburg kämpft für die demokratischen Belange der Stadt Ahrensburg und ihrer Bürger. Unabhängig, überparteilich und manchmal auch mit ironischem Unterton und satirischen Worten, was  allerdings nicht von allen Bürgern richtig verstanden wird. 😉 Und nachdenklich macht mich, dass viele Bürger auch mit völlig harmlosen Kommentaren auf diesem Blog lieber ein Pseudonym wählen. Warum diese Angst, liebe Mitbürger…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 2. Juni 2024

13 Gedanken zu „Bloggers Wort zum Sonntag: Warum wird die Stadt Ahrensburg vom “Runden Tisch” öffentlich ins Zwielicht gestellt?

  1. Peter Körner

    Warum nicht gegen Extremismus im Allgemeinen – in welche Richtung gehören denn Islamisten und sonstige Despoten?

  2. Zorniger

    Merke: Es gibt keinen Linksextremismus!
    Es gibt nur aufrechte moralinbetrunkene Demokraten, für die ein konservativ denkender Mensch weniger wert ist als ein Straßenköter – denn die werden nicht einfach so zusammengeschlagen und “gemessert” – und dann diese “Vorfälle” die wunderbar durch unsere politisch korrekten Medien weichgespült werden.
    Ich werde mir sehr genau merken, wer zu den Errichtern der “Brandmauer” gehört – und diese Läden meiden – so weit es mir möglich ist!
    Dann bestelle ich lieber noch mehr bei amazon!

  3. Sabine Heinrich

    Vielen Dank für die Auflistung der Betriebe, Herr Dzubilla!
    Nun weiß ich, wer die Unterstützer der “richtigen” Demokraten sind – und werde mein Einkaufsverhalten entsprechend ändern.
    Die Kündigung der Mitgliedschaft eines Vereins geht morgen auf den Weg.
    Handtücher und Badzubehör (z.B.) werde ich zukünftig lieber in anderen Läden erwerben.
    Ich freue mich aber sehr, dass z.B. meine Lieblingsbuchhandlung nicht zu den Unterzeichnern gehört – wie so viele andere Geschäfte und Institutionen, welche sich nicht an diesem seltsamen Aufruf beteiligen.
    Also kann ich den meisten meine Treue halten – fein!

  4. Kirchberger

    Deutschland trauert. Und in Ahrensburg lässt der Runde Tisch einen runden Furz im “Markt”. Bloß nichts gegen Ausländerkriminalität sagen, das wäre doch Rassismus!

  5. Martens

    Wer ist eigentlich der oder die Verantwortliche vom “Runden Tisch Ahrensburg”? Vielleicht Frau Petter vom AWO-Buchladen?

  6. Sabine Heinrich

    Ich finde es doch sehr beruhigend, dass es deutschlandweit und auch in Ahrensburg keinen brutalen, selbst Gewalt nicht scheuenden Linksextremismus gibt!
    Sehr lobenswert, dass auch in den Schulen aufrechte Demokraten dafür sorgen, dass den Schülern jederzeit deutlich gemacht wird, wo die Gefahr für uns alle lauert!
    Wer hier nach Ironie sucht, wird sie sicherlich finden!

  7. Rodgrigez G.

    Ein guter ausgewogener Bericht, Herr Dzubilla. Man sieht, dass Sie mit beiden Augen noch gut sehen können und ein feines Gespür für heranziehende Beben besitzen. Extremismus von JEDER Seite ist gefährlich.
    Der Runde Tisch tut so, als wenn wir Mannheim oder Berlin wären. Mannheim /Berlin sind extrem links, wir hier sollten besser pölitisch ausgewogen bleiben, dann brauchen wir auch keine Brandmauer.

  8. Frau Behnemann

    An den Runden Tisch von Ahrensburg!
    Handeln Sie sofort und geben Sie ein Inserat im “Markt” auf, dass das Abendblatt heute ausländerfeindlich handelt, indem es Islamisten als “gewaltbereit und fanatisch” bezeichnet! Ich hoffe, dass diesmal nicht nur 70 Firmen und Parteien mitmachen, sondern dass alle Ahrensburger das unterzeichnen. *Satire aus*

    Im Ernst: Es ist Zeit, dass der Runde Tisch ins “Möbellager” geschafft wird, bevor noch mehr Unfug getrieben wird.

  9. Sylvia Rudigier

    Ich möchte Ihnen empfehlen, einmal den Kommentar von Politik-Reporter Peter Tiede am 03.06. 2024 in der BILD-Zeitung mit der Überschrift: “Ich kann es nicht mehr hören!” zu lesen!
    Polit-Bla-Bla nach Mannheim
    Unsere ach ” so elitären Politiker” haben seit Jahrzehnten auf ganzer Linie versagt!

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