Es ist gut, die Ahrensburger Tafel zu unterstützen. Auch ich habe das schon einmal mit einer besonderen Aktion getan, indem ich bei einer Auktion im Rathaus ein Bild von mir versteigert habe und den Erlös der Tafel übergeben habe. Und was macht famila auf der ehemals grünen Wiese am Beimoor? Das Warenhaus schaltet eine Anzeige im MARKT und berichtet: “famila unterstützt die Tafel mit der Aktion ‘Kauf’ ein Teil mehr'” – siehe die Abbildung! Und in dieser seiner Anzeige berichtet Warenhausleiter Hans-Jürgen Studt in Wort und Foto: “‘Kauf ein Teil mehr’ unterstütze ich (“ich“!) mit einer Süßwarenspende im Wert von mehr als 500 Euro”.
Donni, donni aber auch: 500 Euro von einem Warenhaus, das meines Wissens nach dem reichsten Mann in Schleswig-Holstein gehört! Ob diese 500 Euro der Einkaufs- oder der Verkaufspreis der Süßwaren sind, erfährt der MARKT-Leser nicht. Aber ich vermute: Die famila-Anzeige hat das Warenhaus mehr gekostet als die Spende von Süßwaren, was immer das auch für welche sein mögen. (Vielleicht die Reste von “Mon Chéri” vor der Sommerpause? 😉 )
Apropos Anzeige: Es handelt sich meiner Überzeugung nach um eine knallharte Promotion, die den Absatz der Waren bei famila erhöht. Denn: Die Kunden werden aufgefordert, bei ihrem Wochenendeinkauf ein Warenteil einzukaufen und dort in einen Einkaufswagen für die Tafel zu legen. Im Klartext: famila macht eine Verkaufspromotion in eigener Kasse unter dem Deckmäntelchen einer sozialen Einrichtung! Jedenfalls steht in der Anzeige nichts davon, dass der vom Kunden mehr gekaufte Teil zum Einkaufs- oder zu einem Sonderpreis abgegeben wird, der unter dem Einkaufspreis liegt.
Mein Appell an die Bürger: Spenden Sie an die Ahrensburger Tafel! Aber bitte nicht in die Ladenkasse von famila, sondern tun Sie das direkt an die Tafel in der Großen Straße! Und es ist meiner Meinung nach sinnvoller, in bar zu spenden als in Waren, die von der Tafel auch selber nach eigener Vorstellung und vermutlich mit Vorzugspreisen eingekauft werden können.
Postskriptum: Und wenn famila die von Kunden gekauften und gespendeten Waren zur Tafel bringt – bekommt famila dort vielleicht auch eine Spendenquittung über den Warenwert der Produkte…? 😉
Ich finde die Idee mit dem Warenkorb für die Ahrensburger Tafel gut.
Ich glaube, für die Masse Mensch ist die – ich nenne es mal – Hemmschwelle niedriger, etwas in den Korb bei Famila zu legen, als „mit viel Aufwand“ eine Überweisung zu tätigen oder zB selbst Lebensmittel zu spenden, indem man sie bei der Tafel abgibt.
In vielen Tiermärkten steht ja am Ausgang auch eine Spendenbox für Tierheime. Wir sind z. Zt. In Griechenland unterwegs, wo es in der Kassenzone jedes größeren Supermarktes auch einen solchen Warenkorb gibt.
Lieber 100 Packungen Nudeln als gar nicht gespendet. Und wenn Famila an den Lebensmitteln verdient, ist es m.E. trotzdem die Aktion auf jeden Fall wert. Der Gewinn für Famila liegt da garantiert unter der Wahrnehmungsgrenze.
Es hilft und ich finde, das allein sollte zählen.
Wenn Famila der Tafel wirklich helfen möchte, warum hat man dann für viel Geld das Inserat veröffentlicht statt das Geld der Tafel zu geben? Oder sind die Erlöse für den Supermarkt durch spendierfreudige Kunden doch höher als der Anzeigenpreis vom “Markt”?