Vorab: Als Guerillakampf bezeichnet man eine Art der Kriegsführung, bei der es darum geht, den Gegner durch unkonventionelle Taktiken gezielt zu schwächen. Auch Guerilla Marketing zielt darauf ab, durch untypische Maßnahmen einen Vorteil gegenüber dem Wettbewerber zu erlangen.
Ich habe das Hamburger Abendblatt (Funke Medien) und die BILD-Zeitung (Axel Springer) abonniert. Beide Zeitungen werden mir von Funke Medien zugestellt. Genauer gesagt: Sie sollten zugestellt werden, was aber nicht lückenlos passiert. In der vergangenen Woche habe ich einmal keine BILD-Zeitung erhalten und heute schon wieder nicht.
Ich habe mich letzte Woche bei Funke per E-Mail beschwert und die Bekanntgabe der örtlichen Zustellfirma gefordert. Was ich daraufhin bekommen habe, war die Bestätigung am 24. April 2024: “Unser Leserservice wird sich so schnell wie möglich mit Ihnen in Verbindung setzen.”
Ich weiß nicht, was der Verlag mit “so schnell wie möglich” meint. In spanischer Sprache meint das: mañana. Aber ich kenne die Antwort bereits jetzt. Eine “Svenja Ahrens” wird mir wie folgt antworten: “Gern leiten wir Ihr Anliegen an die Kolleginnen und Kollegen der Axel Springer SE weiter. Ebenso informieren wir den zuständigen Zustellbetrieb über Ihre Reklamation. Ein direkter Kontakt zwischen Endkunde und Zustellbetrieb ist aufgrund mangelnder Ressourcen nicht vorgesehen.”
Und damit komme ich zum Thema “Guerilla-Marketing”: Das Abendblatt liegt im Wettbewerb mit der Hamburg-Ausgabe der BILD-Zeitung. Nicht nur in Sachen Leser, sondern der Wettbewerb besteht auch bei Anzeigenkunden. Und letztere bezahlen für die Reichweite ihrer Werbung. Was beudeutet: Wenn Funke die Reichweite der BILD-Zeitung schmälert, dann gewinnt das Abendblatt, das ja auch heute in meiner Zeitungsrolle gewesen ist.
Was sagt man dazu denn bei Funke in Essen…?
Wer immer noch das Abendblatt abonniert hat, macht sich mitschuldig, das in meinen Augen unsägliche System Funke am Leben zu erhalten.
Seit nunmehr sechs Jahren bin ich ohne Abendblatt. Zwei Wochen lang hat es sich etwas seltsam angefühlt. Danach war es nur noch eine Befreiung.
Heute bekam ich folgende E-Mail vom Verlag Funke: