Märchenhaftes zum Sonntag: Hätte es den Wolf nicht gegeben, dann wäre der Mensch auch nicht auf den Hund gekommen

Im Stormarner Tageblatt ist ein “Leserbrief aus Tremsbüttel” erschienen mit der Forderung: “Der Wolf in Deutschland sollte ausgerottet werden”. Und dem widerspreche ich, und zwar energisch! Denn jeder Hundefreund erinnert sich dankbar: Ohne den Wolf hätten wir heute keine Haushunde. Jedenfalls nicht solche Rassen, die vom Wolf abstammen und nicht vom Eichhörnchen wie zum Beispiel der Chihuahua. 

Richtig ist auch, dass der Wolf vom Menschen schon seit Urzeiten verunglimpft wird. Kennen wir nicht alle die Geschichte über ein gewisses Rotkäppchen, deren Großmutter nach einem Gerücht, das von den Gebrüdern Grimm gehört und weiterverbreitet wurde, angeblich von einem Wolf gefressen wurde? Genauso wie die 7 Geißlein, die ein Wolf allesamt gefrühstückt haben soll. 

Es wird im Märchen nicht erzählt, dass die Oma vom Rotkäppchen von einem Krokodil geschnappt wurde, und es eine Schlange war, welche die Geißlein verschlungen hat, sondern hier wie dort wird ausdrücklich der Wolf als Täter genannt. Und wir kennen auch die Story vom Werwolf, der in Wahrheit ein Mensch ist, der sich nur bei Vollmund in einen Wolf verwandelt. Beweise dafür hat es allerdings bis heute nicht gegeben – wobei ich mir allerdings bei einem ehemaligen Ahrensburger Bürgervorsteher nicht so ganz sicher bin, der heute öfter auf dem Rondeel anzutreffen ist, wo er die Bürger aus seinen Augenwinkeln heraus beobachtet.

Ich selber kenne einen Wolf in Menschengestalt, der in Ahrensburg lebt und völlig harmlos ist und mich noch niemals zum Fressen ausgewählt hat, sondern im Gegenteil: Ich war es, der den Wolf zum Essen eingeladen hat – allerdings in angesagten Ahrensburger Restaurants und nicht im Wald. Außerdem stamme ich selber aus einer Wolfsfamilie, denn mein Bruder heißt Wolfgang.

Bevor die Ausrottung des Wolfes gefordert wird, sollte das erst mal mit den Märchen passieren, wo der Wolf stets als Bösewicht dargestellt wird! Genauso wie in den Disney-Comics, wo Ede Wolf immer den 3 kleinen Schweinchen nachjagt, was mir noch aus meinen Micky-Maus-Heften in lebhafter Erinnerung geblieben ist. Dort gab es aber auch den Kleinen Wolf. Und der war – im Gegensatz zum Großen Wolf – ein ganz lieber Wolf, der mit den kleinen Schweinchen befreundet gewesen ist und ihnen immer geholfen hat, wenn der große böse Wolf sie fangen und fressen wollte – siehe die Abbildung!

Mein wölfisches Fazit: Warum wollen wir Menschen nicht mit den Wölfen in Frieden leben, was bedeutet: Wir fangen sie im Kreise Stormarn allesamt ein und bringen sie dort hin, wo sie bei ihren Artgenossen leben können, nämlich in Alaska, Kanada und Russland! Und wenn der Leser aus Tremsbüttel eine Tierart ausrotten will, dann empfehle ich ihm die Zecken.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 4. Februar 2024

8 Gedanken zu „Märchenhaftes zum Sonntag: Hätte es den Wolf nicht gegeben, dann wäre der Mensch auch nicht auf den Hund gekommen

  1. Garstige

    Nun – ausrotten nicht – aber gewaltig dezimieren! Warum ein Raubtier von sogenannten Tierfreunden derart gehätschelt wird, entzieht sich meinem Verständnis! Die inzwischen zu Hunderten – oder gar Tausenden – durch Wölfe gerissenen Schafe interessieren diese “Tierfreunde” nicht die Bohne. – Warum muss ich – wenn ich an die Wölfe und ihrem Verhältnis zu den Schafen denke, unwillkürlich stets an Politiker und meine Mitmenschen denken? – Ich sage es einmal knallhart: In dem Moment, in dem der Wolf dem Lieblingstier seines Schützers auf den Weg ins Jenseits schickt – oder gar dem eigenen Kind die Kehle durchbeißt, dürfte es mit der Raubtierhätschelei zu Ende sein.

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