Zum Einstieg in diesen Blog-Eintrag verweise ich auf meinen Eintrag vom 17. August 2023, überschrieben: “Unverschämtes aus der Nachbarschaft: Bargteheide will jetzt Nassau werden!” Inhalt: Bargteheide will ein neues Logo für das städtische Freizeitbad haben. Und man gibt den Auftrag für einen Entwurf nicht an einen örtlichen Grafik-Designer (m/w/d), sondern man macht einen Jekami-Wettbewerb. Erster Preis: “Der/die Gewinner*in kann sein/ihr Logo zukünftig überall in Zusammenhang mit dem Freizeitbad Bargteheide sehen und erhält eine Multi-Card 100”.
Ich weise noch einmal darauf hin Hätte die Stadt einen Gewerbesteuer zahlenden Profi aus Bargteheide beauftragt, hätte sie für das Logo samt Nutzung zwischen 1.000 und 5.000 Euro löhnen müssen.
So, nun kommt’s: Am vergangenen Wochenende hat die Stadt Bargteheide auf ihrem Neujahrsempfang den Siegerentwurf für das Freizeitbad bekanntgegeben. Und siehe hier: Der Entwurf stammt garnicht von einem Laien, sondern er kommt von einer ausgebildeten Grafik-Designerin, die an der Kunstschule Wandsbek studiert hat. Und die erhält nun als Honorar Gewinn eine Multi-Card100 für das Freizeitbad – donni, donni aber auch!
Wenn in einem Theaterstück im Kleinen Theater in Bargteheide einmal die Rolle einer jungen Naiven mit einer Laienschauspielerin zu besetzen ist, dann wäre die Grafik-Designerin aus Ahrensburg dafür die erste Wahl auf der Besetzungscouch und sich die Frage des Bloggers gefallen lassen muss: Wozu haben Sie eigentlich ein Studium im Grafik-Design absolviert?! Haben Sie dabei nichts über Honorare gelernt…?
Fairness gibt es wohl nicht mehr
In Ahrensburg hat man in jüngster Vergangenheit viele Wettbewerbe veranstaltet – allerdings unter Architekten. Das hat die Stadt ein kleines Vermögen gekostet. Für was? Für nix. (Siehe u. a. Tiefgarage mit urbanem Stadtpark auf dem Betondeckel!) Und für den Rathausplatz hat man einen Jekami-Wettbewerb gemacht. Für was? Für die Katz. Und für den Alten Speicher ließ man Entwürfe von Architekturstudenten machen – die allerdings waren nicht nur gratis, sondern die waren auch umsonst.
Für die Katz? Nee, auf jeden Fall sind die Schubladen in der Verwaltung voller geworden
Sehr geehrter Herr Dzubilla, man nennt so eine “Preisgestaltung” freien Wettbewerb.
Ob der Preis für diese Leistung angemessen ist, darüber lässt sich sicher trefflich streiten.
Wenn sich die Designerin mit so einem Almosen für Ihre Leistung/ Arbeit abspeisen lässt,
kann man an der kaufmännischen Qualifikation sicherlich Zweifel haben.
Aber Selbstausbeutung ist ja in Deutschland nicht strafbar.
Darum hat die Stadt Bargteheide auch keine Schulden im Gegensatz zu der Stadt Ahrensburg. Und hier wie dort werden Bürger übers Ohr gehauen bzw. über den Tisch gezogen. 😉