Der Boegemeister und die Ermöglichung neuer Arbeitswelten in der Ahrensburger Verwaltung

Für alle Ahrensburger, die sich auch als Ahrensburger fühlen, ist das Hamburger Abendblatt heute Pflichtlektüre. Denn im Stormarn-Teil finden Sie unter der Überschrift “Zu teuer! Rathausanbau steht auf der Kippe” einen Bericht von Harald Klix darüber, was Leser von Szene Ahrensburg schon immer ahnen konnten: Der Erweiterungsbau für das Rathaus wäre eine Art der Veruntreuung von Steuergeldern. Aber wie gesagt: Lesen Sie den Beitrag im 3. Buch Abendblatt, und dann können Sie sich Ihre eigenen Gedanken machen.

Zitieren muss ich aber unbedingt einen Gedanken von Bürgermeister Eckard Boege – siehe die Abbildung links!

Der Bürger erfährt aus der Presse: “Im Rathaus-Nord werden wir es nicht schaffen, neue Arbeitswelten zu ermöglichen.”

Nein, diesen Ausspruch kommentiere ich nicht. Dazu darf sich jeder Bürger seine eigene Interpretation liefern über die “Arbeitswelten” des Diplom-Mathematikers.

Im übrigen: Der Verzicht auf einen Rathauserweiterungsbau muss nicht bedeuten, dass das sogenannte “Rathaus-Nord” weiterhin bestehen bleiben muss. Der vom Rathaus-Architekten Karl-Heinz Scheuermann  bereits vorgesehene Erweiterungsbau steht ja schon rechts neben dem Rathaus. Sogar der Durchgang zu einer Brücke ist bereits eingebaut.

Aber das alles ist ja nicht neu, denn wer sehen und rechnen kann, der weiß, dass man in der städtischen Verwaltung weder übersehen noch rechnen kann.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 13. Dezember 2023

11 Gedanken zu „Der Boegemeister und die Ermöglichung neuer Arbeitswelten in der Ahrensburger Verwaltung

  1. M. Weber

    der Herr Boege-Meister möge doch bitte erklären, was er mit “neue Arbeitswelten schaffen”!!! meint.
    Oder ist das auch nur so eine leere Worthülse, wie man sie derzeit von der Politik zuhauf hört und liest?

    Weiß der Herr Boege eigentlich unter welchen Bedingungen zigtausende Menschen in dieser Republik arbeiten?
    Für die meisten gibt es keinen Pausenraum oder Kantine, weil sie “draußen” arbeiten: Hoch- oder Tiefbau, Landschaftspfleger, Reinigung und und und.
    Selbst in vielen Kitas und Schulen gibt es das nur wenige: ich weiß, wovon ich schreibe: ich habe in mehreren Kitas gearbeitet, wo der”Pausenraum” gleichzeitig als Besprechungsraum, als Garderobernaum und als Vor-/Nachbereitungsraum genutzt wurde.

    Meine Freundin arbeitet an einer Schule, in der die Papierkörbe als Regenauffangbecken genutzt werden, da die Fenster der Glaskuppel undicht sind. Sie arbeitet in einem Raum, der sich an kalten Wintertagen nicht mehr als auf 16 °C (!!!) beheizen lässt.

    Das sind unzumutbare Zustände! Und von denen kann sich keiner ins “Home-Office” verkrümeln.

    Herr Boege sollte sich angesichts der leeren Stadt-, Land- und Bundeskassen in Bescheidenheit üben.
    Aber wahrscheinlich kann er das auch nicht.

  2. Pensionierte Lehrerin

    @M.Weber: Zu Ihrer Frage: Nein, Herr Boege weiß das natürlich nicht. Woher auch, wenn man sein ganzes Berufsleben im eigenen Büro verbringt und es einen nicht interessiert? – Zu den Arbeitsbedingungen an der Schule, an der ich bis vor einigen Jahren gearbeitet habe: Das Lehrerzimmer war viel zu klein für die insgesamt über 30 Lehrerinnen; waren alle vor Ort – bei Konferenzen z.B. – mussten einige stehen und/oder sich mit anderen im Sitzen abwechseln. Es war gleichzeitig Garderobe und beherbergte eine kleine Küchenzeile – beides natürlich nicht in irgendeiner Form abgeschirmt, das Telefon stand auf der Fensterbank, so dass Gespräche von jedem Anwesenden mitgehört werden konnten. Jedem Lehrer, der einen Dauersitzplatz zur Verfügung stand, weil er täglich vor Ort war, stand eine Tischfläche von der Größe eines etwa Din-A-4 großen Blattes zur Verfügung. Es gab viel zu wenige Ablagen. Ob sich inzwischen etwas an diesen Zuständen an einer Ahrensburger Schule geändert hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Lehrer sind sehr duldsam und lassen sich vieles gefallen. Übrigens: Ich beschreibe keine Zustände von vor 50, sondern nur 10 Jahren – und schon da wurde in Ahrensburg an anderer Stelle Geld zum Fenster rausgeworfen!

    1. Amtliche Lehrkraft

      Vor 10 Jahren? Gab es da wirklich noch ein Telefon in der Schule, wo der Hörer am Kabel hing, sodass alle Kollegen mithören konnten? Ich war damals jedenfalls privilegiert, denn ich hatte vor zehn Jahren schon ein Handy und konnte damit vor die Tür gehen, um ungestört zu telefonieren. ;–) Aber das nur als scherzhafter Kommentar, denn meine Ex-Kollegin hat den damaligen Zustand schon nahezu richtig berichtet. Heute hat sich hier aber schon Einiges zum Besseren gewandelt.

    2. Frank Fuchs

      Mir ist kein namhafter Politiker bekannt, der je mit Steuer-Geld umgehen kann oder konnte.
      Es ist immer einfach, das Geld anderer auszugeben, ohne dafür Haftung und Verantwortung zu übernehmen.
      Warum soll unser Bürgermeister hier eine Ausnahme bilden ? Wenn ich lese, dass es wieder
      Geld geben soll, damit “geschichtsverseuchte” Straßennamen von “Fachleuten und Gelehrten”
      identifiziert werden und dann “umgewidmet” werden sollen, müssen wir uns nicht wundern, wenn
      für andere Dinge, wie Schulen, Kindergärten, Straßen etc. kein Geld da ist.
      Aber da ist es doch gut zu wissen, dass wir engagierte Stadtverordnete haben, die sich dieser
      Dinge mit Sachverstand und Elan annehmen.
      Also wir sollten endlich aufhören, uns über unsere “Fachkräfte” im Rathaus aufzuregen,
      diese Leute haben wir ja selber gewählt.
      Hier gilt die Weisheit : “nur die dümmsten Kälber wählen ihren Schlachter selber”
      PS.: fairerweise sollte man bei aller Schelte für unsere Stadtverordneten bedenken, dass diese Leute das Amt
      Ehrenhalber und ohne Vergütung ausüben, im Gegensatz zu unserm Bürgermeister.

      1. Harald Dzubilla Artikelautor

        Hinweis: Die “Fachkräfte” im Rathaus haben wir nicht selber gewählt mit einer Ausnahme: Den Bürgermeister haben einige der Ahrensburger Bürger mehrheitlich gewählt. Und während der Volksmund spricht: “Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen”, bildet der Bürgermeister von Ahrensburg die Ausnahme: Er hat keinen “Meisterbrief” in seinem Büro hängen. 😉

        1. Frank Fuchs

          Hinweis : Sehr geehrter Herr Dzubilla,
          den Bürgermeister und die Stadtverordneten haben wir gewählt.
          Nur diesen Personenkreis habe ich mit “Fachkräften” gemeint.
          Unser Bürgermeister braucht ja auch nicht unbedingt einen Meisterbrief,
          um “meisterhafte” Arbeit abzuliefern.
          Manchmal hilft auch ein wenig guter Wille.
          Ich hoffe nicht, dass unser Bürger-Meister vom “Himmel gefallen ist”, dabei kann man sich
          erheblich Verletzen. Das wäre ein Arbeitsunfall, für deren Folgen wir als Steuerzahler aufkommen müssten. Um hier keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, diese Zeilen sind natürlich Satire !!!!!!!

  3. Pensionierte Lehrerin

    @Amtliche Lehrkraft: Natürlich besaß ich damals schon ein Handy, aber ich hatte – bei den ohnehin armseligen Bedingungen, unter denen wir zu arbeiten hatten, keine Lust, auch noch auf eigene Kosten dienstliche Gespräche zu führen. – Übrigens: Ich hatte vorher viele Jahre an einer anderen Schule in einem anderen Ort gearbeitet, wo die Voraussetzungen schon Jahrzehnte vorher für ALLE an der Schule Tätigen um LÄNGEN besser waren! Daher fühlte ich mich nach meinem Wechsel an die Ahrensburger Schule in die Steinzeit zurück versetzt – nur leicht übertrieben! Das war schon weit jenseits des Jahres 2000! Ich erinnere mich jetzt noch daran, wie fassungslos ich damals war! – In meinem ersten Kommentar ist mir ein Fehler unterlaufen – pardon – besser spät bemerkt als nie!

  4. Ahrensburger

    Die Arbeitsbedingungen für die Lehrkräfte und die Erzieherinnen/päd. Fachkräfte werden zumindest in Schleswig-Holstein nochmals verschlechtert – und das geht natürlich auch zu Lasten der Kinder, der Schüler und deren Eltern.
    Statt in Bildung zu investieren (das schlechte Abschneiden bei PISA interessiert die Regierenden nicht), wird
    ausgerechnet im Bereich Bildung gekürzt.

    Schwarz-Grün stellt Haushaltsentwurf für 2024 vor
    Auszug:
    Bildung: Größere Hort-Gruppen und DaZ-Klassen
    Intensive Gedanken habe man sich vor allem bei dem Bereich Bildung gemacht, so Heinold. Hier seien die Förderungen in den letzten Jahren stark gestiegen. Auch in 2024 sollen sie weiter steigen – um 16 Prozent, auf insgesamt 697 Millionen Euro. Zusätzlich soll es 419 zusätzliche Lehrkräfte gebe, die in dem aktuellen Haushaltsentwurf mit aufgenommen sind. Grund sei die stetig steigende Zahl an Schulkindern sowie der wachsende Förderungsbedarf geflüchteter Kinder, so Heinold.
    Allerdings gehen im Bereich Bildung auch eine Reihe an Änderungen mit dem Haushaltsentwurf einher.
    So soll die Größe der Hort-Gruppen zum 1. April von 20 auf 25 Kinder pro Gruppe erhöht werden.
    Das spare rund sechs Millionen Euro ein.
    Zusätzlich werde die Größe der DaZ-Klassen (Deutsch als Zweitsprache) von 16 auf 18 erhöht und die Unterrichtsversorgung von 102 auf 100 Prozent reduziert.

    NDR Stand: 12.12.2023 20:56 Uhr
    https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Schwarz-Gruen-stellt-Haushaltsentwurf-fuer-2024-vor,haushalt914.html

  5. Pensionierte Lehrerin

    @ Ahrensburger: Sie wissen doch: Je dümmer die Menschen, desto leichter lassen sie sich manipulieren! Die “Verblödung” (nach meiner Beobachtung hat sie massiv Ende der 80er/Anfang der 90er eingesetzt) ist durchaus gewollt, um die Menschen in die gewünschte Richtung lenken zu können – selbst, (oder gerade weil?) wenn der Abgrund als Ziel naht! Ich erinnere an den uralten Spruch: Sprach der König zum Bischof (die Menschen betreffend): ” Halt du sie dumm – ich halt sie arm!” Aktueller denn je! Und nach wie vor passend!

  6. Ahrensburger

    @ Pensionierte Lehrerin:
    ich glaube auch schon lange, dass es politisch gewollt, wenigstens aber hingenommen wird, dass es mit den Bildungschancen in diesem unserem Lande abwärts geht.
    Genau wie in der Kranken- und ALtenpflege gibt es in von Redenschreibern formulierten Sonntagsreden der politischen Verantwortlichen immer mal wieder die (angebliche) Absicht die Rahmenbedingungen in den s.g. Care-Berufen zu verbessern…..
    geschehen ist das genaue Gegenteil. Von Jahr zu Jahr werden die Arbeitsbedingungen schwieriger.
    Zudem ist die Bezahlung unterdurchschnittlich, so dass sowohl im Pflege- als auch im Erziehungswesen die Verweildauer der Beschäftigten bei inzwischen durchschnittlich 5 Jahren liegt. bevor sie entnervt, gefrustet und erschöpft den Beruf aufgeben (müssen):

    “Care-Berufe werden in Deutschland besonders schlecht bezahlt (24.01.2023)
    In Deutschland mangelt es an Pflegerinnen und Pflegern, auch in anderen Care-Berufen sieht es nicht rosig aus. Eine Studie zeigt nun, dass Beschäftigte in diesen Berufen in Deutschland nicht gut verdienen: Wer Kinder erzieht oder Alte pflegt, hat in den meisten europäischen Ländern mindestens ein Durchschnittseinkommen – Deutschland gehört zu den wenigen Ausnahmen, bei denen das nicht zutrifft”.
    https://www.rnd.de/wirtschaft/pflege-in-der-not-care-berufe-werden-in-deutschland-besonders-schlecht-bezahlt-W5KT7X7BWFFHBKNJLAIEGGHAUA.html

    “Beruhigend” ist nur, dass sich das Problem wohl in naher Zukunft auf eine Art und Weise löst, die manche sich heute noch nicht vorstellen können: durch die rasant voran schreitende Deindustriealisierung und der zunehmenden Digitailiserung werden Arbeitskräfte in großem Ausmaß frei. Der Stellenabbau vieler Betriebe wird zwar von der Regierung eher nicht erwähnt, aber wer Augen und Ohren hat, wird das wohl doch mitbekommen.
    Somit werden immer mehr Menschen sich dann wieder selbst um ihre Kinder und auch ihre pflegebedürftigen Eltern kümmern dürfen oder müssen (je nachdem) .

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