Rathaus-Erweiterungsbau: Keine zu erwartende Kostensteigerung. Sondern eine tatsächliche Kostenexplosion!

Frei nach der “Feuerzangenbowle”: Was ist ein Beschluss? Da stellen wir uns mal ganz dumm, und da sagen wir so: “Ein Beschluss ist so lange gültig wie die Entscheidungssachlage sich nicht wesentlich verändert hat!” Es kann natürlich nicht sein, dass eine Entscheidung von gestern, die sich heute in der Kostenhöhe radikal nach oben bewegt hat, immer noch gültig sein kann. So etwas wäre nicht einmal im alten Schilda passiert, als man dort das Rathaus gebaut hat, das allerdings billiger geworden ist, weil man dort den Einbau der Fenster vergessen hatte.

Abendblatt Stormarn von heute

Ich komme zum Eingemachten: Als die Ahrensburger Politiker im vergangenen Jahr beschlossen haben, einen Rathaus-Erweiterungsbau zu schaffen, da sind sie von Kosten in Höhe von rund 6,6 Millionen Euro ausgegangen. Und schon 1½ Jahre später hat Bauamtsleiter Peter Kania, dieser pfiffige kleine Schnellmerker, spitzgekriegt, dass auf dem Bausektor die Kosten doch tatsächlich gestiegen sind – wer hätte das auch ahnen und vorausplanen können! Und nun ist nix mehr mit 6,5 Millionen Euro, sondern der neue Preis soll bei rund 10,6 Millionen Euro liegen und wird damit ein Gesamtvolumen von 11,1 Millionen Euro haben, so berichtet Reporter Filip Schwen – siehe Abbildung links! Und die Fertigstellung verschiebt sich auch noch bis zum Jahre 2026, was die jährliche Miete An der Strusbek von 350.000 Euro auch noch verlängert.

Leser von Szene Ahrensburg wissen schon seit vier Jahren, dass Ahrensburg keinen Rathaus-Erweiterungsbau benötigt, weil wir schon lange einen solchen haben, nämlich das Gebäude rechts neben dem Rathaus. Ich wiederhole hiermit die Begründung, damit das nach der angekündigten Kostenexplosion nicht in Vergessenheit gerät.

Gesichtsausdruck: Sieht so aus, als wussten Kania & Boege schon am vergangenen Montag von der Kostenexplosion

Die Alternative: Die Stadt mietet weiter die Büroräume An der Strusbek oder sucht andere Räume in der City. Denn: Die Begründung des Bürgermeisters, dass alle Teile der Verwaltung bei der Arbeit ineinander verzahnt sind und deshalb allesamt in räumlicher Nähe untergebracht werden müssen, ist Humbug. Allein wenn ich an das Standesamt denke, so muss sich das keineswegs neben dem Bauamt befinden auch wenn Ehen dort gebaut werden. Und bei anderen Bereichen ist das nicht viel anders.

Die Stadt Ahrensburg steht auf einem gewaltigen Schuldenberg. Und dieser Berg vergrößert sich noch durch viele weitere Bauvorhaben, nicht zuletzt das Schulzentrum Am Heimgarten. Wer jetzt noch einen Rathaus-Erweiterungsbau haben will, der kann auch ein Mausoleum für den Bürgermeister auf dem Rathausplatz verlangen. Eine Forderung, die ebenso verantwortungslos wäre wie ein Rathaus-Erweiterungsbau.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 10. November 2023

8 Gedanken zu „Rathaus-Erweiterungsbau: Keine zu erwartende Kostensteigerung. Sondern eine tatsächliche Kostenexplosion!

  1. Rohde

    Gar keine Frage, die Stadt hat das Geld nicht, also kann sie das Projekt nicht durchführen, weil es Projekte, zum Beispiel Schulen, gibt, die wichtiger sind als die Bequemlichkeit von Mitarbeitern im Rathaus. Was hindert die neue Stadtverordnetenversammlung, den Beschluss der vorherigen Stadtverordnetenversammlung zu revidieren?

  2. j

    “Die Stadt Ahrensburg steht auf einem gewaltigen Schuldenberg.” Das sehe ich nicht so. Letztendlich haften doch wir, die Bürger, für die Schulden. Und die Politiker vergewaltigen unser Geld ohne dafür zu haften.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Und deshalb steht die Stadt Ahrensburg auf einem gewaltigen Schuldenberg. Denn die Stadt Ahrensburg, das sind die Einwohner. Aber alle Ahrensburger, die keine Schulden haben möchten, die können ihre Sachen packen und Ahrensburg verlassen. 😉

  3. R. Schuster

    begreifen diese Verwaltungsbeamte eigentlich noch irgend etwas?????

    Immer mehr Menschen verlieren ihre Wohnung, weil sie die exorbitant hohen Mieten und die immer steigenden Nebenkosten nicht mehr bezahlen können.

    Die Kindertagesstätten und die Schulen leider unter eklatantem Raummangel. Manche Lehrkraft verbringt einen großen Teil der Unterrichtszeit damit, einen Raum für ihre Klasse zu suchen…..

    …. aber die Damen und Herren aus der Verwaltung brauchen mehr Platz.

    Dieses größenwahnsinnige Bauvorhaben gehört sofort gestoppt!

    Wir haben kein Geld, und Schuldenmachen für Prestigebauten ist obszön und verantwortungslos.

  4. Beuteahrensburger

    Können wir denn Ahrensfelde wieder abspalten? Wir sind 1974 mit einem soliden Haushalt gekommen und haben mit der Duldung des verlängerten Ostrings eine riesige Menge Gewerbesteuer in die Stadtkasse gespült. Und dafür dann den Ring 3 (1 € Maut wären jetzt schon über 2 Mio € jährlich) mitten durchs Dorf bekommen und; und damit auch die Innenstadt erheblich entlastet. Und jetzt sollen wir noch für die Schulden aus Fehlplanungen haften…

    Gruß aus dem Süden

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