Ist eine Schule dazu da, damit eine Firma dort Werbung machen kann? Eine derartige Lokalität ist natürlich gut für die Firma, denn ein Schulgebäude schafft möglicherweise Vertrauen beim potentiellen Kunden, sodass man dort zum Beispiel auch Bachblüten und Schüßlersalze anpreisen könnte. Ähnlich dachte man wohl auch bei Schmelzer Hörsysteme, weshalb eine Mitarbeiterin das Angebot der Firma in der Stormarnschule vorstellen will.
Arrangiert hat das wieder einmal Ahrensburgs Tausendsassa Dr. Michael Eckstein, der auch schon Immobilienberatung durch die Postbank hat durchführen lassen in dem altehrwürdigen Gymnasium ub der Waldstraße. Und auch seine eigene kommerzielle Messe im Schulzentrum am Heimgarten. Und hier wie dort unter dem sozialen Deckmantel der BürgerStiftung Region Ahrensburg, die ihm die Tore der Schulen öffnet. Und alle Türen im Ahrensburger Rathaus.
Ich denke nicht, dass es Firmen erlaubt sein soll, in öffentlichen Schulgebäuden irgendwelche Promotions durchzuführen, auch wenn diese sich nicht an Schüler richten. Aber Ausnahmegenehmigungen sind im Rathaus unserer Stadt ja nicht unbekannt, möglicherweise liegt auch hier eine vor. Und weil der bloggende Bürger ein neugieriger Mensch ist, wollte er wissen, wer für das öffentliche Gebäudemanagement in Ahrensburg zuständig ist. Und deshalb hat er nachgeschaut.
Auf der Homepage der Stadt Ahrensburg findet man auf der Seite “Was erledige ich wo?” auch das Thema “Kommunales Gebäudemanagement” mit einer “Leistungsbeschreibung”. Und als ich nachgeschaut habe, welcher Fachbereich hierfür zuständig ist, las ich . . . siehe unten!
Bei Schmelzer im Laden am Rathausplatz kann man sich auch persönlich beraten lassen. Das ist kostenlos und individuell. Und eine Spende verlangt Schmelzer dafür auch nicht.
Ist bei Schmelzer im Laden wahrscheinlich auch gemütlicher
Ich denke, dass man dort sogar eine Tasse Kaffee ohne Spende bekommt. 😉
Es ist ein paar Jahrzehnte her, da durften in Klassenräumen nicht einmal Kalender mit Werbeeindruck aufgehängt werden – man musste sie überkleben. Überhaupt: Werbung in der Schule – wofür auch immer – war ein absolutes Tabu – und erst recht Werbeveranstaltungen. – Werden die Hausmeister, an denen ja die meiste Arbeit bei solchen Veranstaltungen hängenbleibt, eigentlich anständig für ihren Sondereinsatz entlohnt? Wenn ja – von wem? Muss dafür wieder einmal der Steuerzahler aufkommen, oder der Gerechtigkeit halber der Veranstalter? – Herr Dzubilla, Sie haben doch so einen guten Draht zum Rathaus 🙂 – fragen Sie doch da bitte einmal nach!
Die Tatsache, dass Firmen in die Schulen drängen ist nicht neu. Ich habe vor 25 Jahren an einer Schule in HH gearbeitet, die sogar gezielt versucht hat, Firmen zu einer Geldspende zu bewegen und die Schule hat sogar Firmenschilder als Dank an das Schulgebäude anbringen lassen. Die Schulleiterin hat gezielt Schminckkurse von Drogerieketten an die Schule geholt (Motivation für den Chemieunterricht). Damals habe ich bereits als einfacher Lehrer dagegen vergeblich aufbegehrt.
Jede Firma sollte, wenn sie übermäßig Geld verdient, von sich aus öffentliche Einrichtungen (nicht nur Schulen) unterstützen und dabei auf eine Namensnennung verzichten. Das wäre für mich ein gutes soziales Engagement.
@Michael Kukulenz: Vor etlichen Jahren hatte ein Musiklehrer an einer Ahrensburger Schule mit seinen Schülern einen Werbesong für eine Firma eingeübt – und wurde für seine innovative Idee, die lebensnahe Gestaltung des Musikunterrichtes betreffend – auch hier in höchsten Tönen gelobt. Für meinen kritischen Kommentar wurde ich verspottet und mit einiger Häme bedacht. Eine Antwort auf meine Frage, was denn wohl die Schule des Musiklehrers oder die – in meinen Augen immer noch für Werbezwecke missbrauchten Schüler – für diese musikalische Werbung erhalten haben, habe ich natürlich nie bekommen. Ich habe nur durch verschiedene Kommentare erfahren dürfen – was mir bisher noch nicht bekannt war – dass ich rückständig, altmodisch usw. sei.
Was ich an Garstigem seinerzeit (vor ca. 8 Jahren) hier lesen “durfte”, kann man immer noch auf diesem Blog nachlesen. – Was Sie da über Ihre ehemalige Schulleiterin geschrieben haben – unglaublich!!! Nun – sie dürfte bis ans Ende ihrer Tage – zumindest, so lange sie ihren Posten innehat – uneingeschränkter Gratisbehandlungen gewiss sein! Früher wäre diese Dame zum Schulrat zitiert worden!
Kleine Korrektur: Ich bin mir nicht mehr sicher, ob es sich um einen Ahrensburger Kollegen gehandelt hat.
Es ist in der Tat hinterlistig: Der Besucher soll glauben, dass hier eine neutrale Beratung erfolgt, und in Wahrheit steckt die Firma Schmelzer mit ihren Hörsystemen dahinter. Ist solche Werbung eigentlich gesetzlich erlaubt?