Firmen, die Hörgeräte verkaufen, müsse verdammt gute Geschäfte machen. Das erkennt man daran, dass sie viel Geld in Werbung investieren können. Und damit Ihnen bei dieser Werbung nicht das Hören und Sehen vergeht, erlaube ich mir, die Werbung von drei Anbietern zu kommentieren. Es sind dieses Kersten, Schmelzer und Geers.
Kersten zeigt ein Paar, das nicht unbedingt an Schwerhörigkeit denken lässt. Aber egal, auch jüngere Menschen benötigen häufiger eine Hörhilfe. Doch was Kersten anzeigt, ist nicht okay, denn dort wird von “Hörgeräten des Testsiegers” geschrieben. Das ist in dieser Form ganz eindeutig unlautere Werbung, wenn Sie das HIER mal nachlesen wollen!
Außerdem protzt Kersten mit “73 Jahre Erfahrung”. Und ich versichere Ihnen: In allen 30 Kersten-Läden werden Sie nicht einen einzigen Methusalem finden, der Ihnen eine 73-jährige Erfahrung in Sachen Hörgeräte bieten kann. 😉
Schmelzer dagegen sucht “100 Testhörer für das einzigartige HSA Verfahren”. Das ist natürlich albern, denn in Wahrheit sucht Schmelzer so viele Testhörer wie nur irgend möglich. Weshalb man ja schließlich auch eine Mitarbeiterin in die Stormarnschule schickt, um hier auf die Hörsysteme der Firma hinzuweisen. Eine Veranstaltung, bei der sogar Spenden erbeten werden, die möglicherweise an denjenigen Mitarbeiter in der Ahrensburger Stadtverwaltung gehen, der diese Werbeveranstaltung in der Schule genehmigt hat.
Und gleich 700 Testhörer sucht die Firma Geers, wobei diese Testhörer vor 1972 geboren sein sollen. Und diese Firma kennen wir ja schon von ihren pseudoamtlichen Briefen, die man den Bürgern immer wieder ins Haus schickt. Die Aufforderung an 700 Testhörer, sich bei Geers zu melden, gilt aber nicht für Ahrensburg sondern nur für Hamburg.
Der Werbekritiker Spießer Alfons meint: Werbung, die der Fragen würdig ist, könnte man auch als fragwürdige Werbung bezeichnen.