Unser Diplom-Mathematiker im Rathaus kennt nicht den Unterschied zwischen Parkstreifen und Parkplatz

Heute bekam ich ein Schreiben von Bürgermeister Eckart Boege. In diesem seinem Schreiben beantwortet der Leiter der städtischen Verwaltung mir meine Fragen aus der vergangenen Einwohner-Fragestunde in der Stadtverordneten-Versammlung. Und darüber informiere ich hiermit die Einwohner der Stadt auf Szene Ahrensburg, dem Blog der Ahrensburger Meinungs-Elite:

Heute geht es um die erste Frage, die ich gestellt habe und also lautend: “Der Parkplatz Friedrich-Hebbel-Straße, wo Besucher und Eltern der Selma-Lagerlöf- Gemeinschaftsschule parken wollen genauso wie Bürger, die dort in den Alfred-Rust-Saal möchten oder an die Wertstoff-Container, dieser Parkplatz wird schon seit vielen Jahren und bei Tag und Nacht dauerblockiert durch einen Lastwagen und von Campern und anderen Großfahrzeugen. Meine Frage: Warum wird hier nicht endlich für eine Parkbeschränkung durch Parkscheiben gesorgt und auch für einen Platz für Schwerbehinderte?”

Und hier ist die schräge Antwort des Bürgermeisters im Original:

Zunächst einmal: Was ist der Unterschied zwischen einem Parkplatz und einem sogenannten “Parkstreifen”, als den der Bürgermeister die Parkfläche in der Friedrich-Hebbel-Straße bezeichnet? Antwort:

Als Parkstreifen wird eine zwischen Straße und Fußgängerweg liegende, für das Parken von Kfz vorgesehene Fläche bezeichnet. Als Parkplatz wird eine für das Parken von einem Kfz vorgesehene Fläche bzw. eine größere Fläche mit mehreren Flächen für das Parken von PKW bezeichnet.

Jeder, der Augen im Kopf und seine Sinne klar beisammen hat, muss erkennen: Der Abstellplatz in der Friedrich-Hebbel-Straße liegt nicht zwischen Straße und Fußgängerweg, sondern die Fläche ist durch Abfahrt von der Straße mit Überfahren des Fußgängerweges zu erreichen. Also ist es klar ein Parkplatz, an dem auch das blaue Schild mit dem großen P steht. P wie Parkplatz, Herr Bürgermeister, und nicht PPP wie Privatparkplatz.

Fazit: Es handelt sich hier also um einen Platz, an welchem der Parkraum für viele Nutzer begrenzt zur Verfügung stehen muss. Die einen Nutzer wollen an die Wertstoffcontainer, die anderen wollen Kinder zur Schule bringen oder dort abholen oder haben einen Gesprächstermin in der dortigen Schule. Daher muss der Parkraum einer Vielzahl wechselnder Nutzer zur Verfügung gestellt werden und darf nicht von einem halben Dutzend Großfahrzeuge dauerblockiert werden.

Hinzu kommt: Der Biobaba-Wagen parkt seit über einem Jahrzehnt täglich über den Parkplatz hinaus bis auf den Bürgersteig und behindert damit die Fußgänger. Zudem ragt er auch über die Grünfläche, die an dieser Stelle garnicht mehr grün ist. Hierbei kann es sich meiner Meinung nach nur um eine städtische Sondererlaubnis für die Mieterin vom Obst-Pavillon auf dem Rathausplatz handeln, wo die Stadt Ahrensburg die Vermieterin ist. Und damit stellt sich meine Frage: Warum bekommt die Ladeninhaberin stillschweigend eine Sonderparkerlaubnis auf einem öffentlichen Parkplatz, Herr Bürgermeister? Bekommen Rathaus-Mitarbeiter dafür eventuell hin und wieder ein Obstkörbchen frisch ins Rathaus gebracht oder was…? 😉

Die Frage, ob schwerbehinderte Menschen niemals an die Container in der Friedrich-Hebbel-Straße müssen, sondern sich andere Containerplaätze suchen sollen, weil Frau Biababa dort bevorrechtigt parken darf, mag sich jeder Leser allein beantworten.

Aaaber nun kommt’s, meine lieben Mitbürger:

Als ich das Schreiben des Bürgermeister bekommen habe, bin ich anschließend zum Parkplatz Friedrich-Hebbel-Straße gefahren. Und siehe hier: Weder Wohnmobil noch Camping-Anhänger, die dort seit Monaten parken, waren zu sehen, sondern wie von Zauberhand fortgetragen! Ist das nicht wundersam, liebe Lesergemeinde?! Oder hat womöglich die neue Camping-Saison gerade begonnen? 😉

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 28. Oktober 2023

3 Gedanken zu „Unser Diplom-Mathematiker im Rathaus kennt nicht den Unterschied zwischen Parkstreifen und Parkplatz

  1. Gertrud Twieg

    Guten Abend Herr Dzubilla,
    das wäre doch schon mal ein Anfang, wenn Wohnmobil und Campinanhänger dauerhaft verschwunden bleiben. Hinter das Geheimnis vom Biobaba-Wagen kommen Sie hoffentlich auch noch.
    Über die Antwort des Bürgermeisters spreche ich lieber nicht, außer dass das die übliche Verhaltensweise ist, auf ernsthafte Fragen einen oftmals nicht passenden Paragrafen als Antwort zu verkaufen.
    Was mir aber immer noch Bauchschmerzen bereitet, ist unser ignorierter Bürgerentscheid, für den sich einige Bürger viel Mühe gemacht haben, um uns zu ermöglichen, unsere Meinung zu sagen.. Leben wir unter einer Diktatur, in der unser Wille nichts gilt?
    Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.
    Herzliche Grüße
    Gertrud Twieg

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