Unglaublich: “Eis Elvis überrascht mit neuen Sorten im neuen Glas” – wer hätte das wohl gedacht?!

Zum Wochenende erleben die Leser vom Abendblatt Stormarn online eine Nachricht, die alle Nachrichten aus der Region in den Schatten stellt: “Eis Elvis überrascht mit neuen Sorten und neuem Glas”! Das entnehmen wir dem Aufsehen erregenden Bericht des Investigativreporters Lutz Kastendieck, ergänzt mit sensationellen Fotos von Luca Morandini/HA. Und um Sie nicht länger auf die Folter zu spannen, liebe Szene-Leser, verrate ich, mit welchem neuen Sorten Eis Elvis überrascht: “Waldfrucht-Karamell sowie das glutenfreie und vegane Sorbet Passionsfrucht-Mandarine” – donni, donni aber auch!

Reporter Kastendieck würde jedoch seinem Eifer als Werbetexter nicht nachkommen, würde er den Lesern nicht auch noch mitteilen, dass dieses Eis auch (Zitat:) “in großen Handelsketten Bartels-Langness (Famila und Markant), Edeka und Rewe zwischen Westerland auf Sylt und Leipzig gelistet ist” – siehe die Abbildung links!

Und das neue Glas, das der Kunde nach dem Schlecken des Inhalts hoffentlich zum Container bringen wird,  “besteht zu 80 Prozent aus recyceltem Glas und ist selbstverständlich wiederum recyclebar”. Also im Gegenteil zu einer Eiswaffeltüte, die nicht recyclebar ist, weil sie einfach mitverspeist wird.

Nichtsdestotrotz: Ich habe Elvis Eis probiert und kann sagen: Der Preis vom Eis ist zwar nicht heiß, aber der Geschmack ist cool. Und Reporter Lutz Kastendieck und Fotograf Luca Morandini haben bei ihrer Recherche bestimmt einen Gratisbecher mit auf den Heimweg bekommen.

Postskriptum: Und wann informiert Lutz Kastendieck die Stormarnleser vom Abendblatt über die neuen Eissorten in den Ahrensburger Eisläden, die es in den natürlichen Waffeln gibt…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 15. Oktober 2023

4 Gedanken zu „Unglaublich: “Eis Elvis überrascht mit neuen Sorten im neuen Glas” – wer hätte das wohl gedacht?!

  1. Der Spatz vom Rathausdach

    Aber dass der verdiente Leiter der Stadtbücherei seine Wirkungsstätte überraschend verlässt, diese Hintergründe interessieren in der Redaktion keine Sau. Was sind das bloß für Journalisten, die dort herumwerkeln!

  2. T. Dehler

    Das Problem ist doch, dass einer der Redakteure sich die Mühe machen müsste die Hintergründe zu recherchieren. Das erfordert aber echte Journalisten und nicht solche Praktikanten wie den kleinen Fipsi.
    Das einzige was der hinbekommt ist den Bürgermeister zu fragen, und dessen Antwort unreflektiert wiedergeben. Dann lieber gar nicht schreiben als solchen Schrott.

  3. Kritische Leserin

    Gibt es wirklich keine wichtigeren Nachrichten? Natürlich gibt es die – aber nach meinem Eindruck steht das Hamburger Abendblatt mit seiner Stormarn-Redaktion unter der Fuchtel des Rathauses. Warum – das weiß und verstehe ich nicht – eigentlich müsste doch “das Rathaus” Angst vor einer schlechten Presse haben!
    Was geht hier vor? – Da junge Lokalreporter bloß nicht negativ auffallen wollen, tun sie natürlich alles, um ja keinen Anstoß zu erregen – in der Hoffnung, dann aber auf der Karriereleiter nach oben klettern zu können. Der Fall wird dann umso tiefer, weil keiner diese oberflächliche Berichterstattung und Weglassen wichtiger Themen gegen Bezahlung mehr lesen will – und dann heißt es: Abflug für den ambitionierten Jungredakteur, der sich verständnislos ganz unten wiederfindet – oder beim Spiegel, der TAZ oder der Alpenprawda (Süddeutsche Zeitung) ein neues Zuhause findet – wenn er denn bereit ist, sich den neuen Herren zu unterwerfen. Glück auf!

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