Ich habe mal im Archiv nachgesehen und etwas gefunden, und zwar einen Beitrag in der Stormarn-Beilage vom 2. März 2011 mit der Überschrift: “S 4 – die Weichen sind gestellt” – siehe die Abbildung! Und dort erklärt der damalige Bundestagsabgeordnete Norbert Brackmann (CDU) über die S-4-Planungen: “Wer das jetzt noch versaubeutelt, der müsste sich sehr dumm anstellen.” Und der Politiker ergänzte vollmundig: “Ich freue mich darüber, dass man erfolgreich sein kann, wenn man an einem Thema beharrlich dranbleibt.”
Und der damalige Landrat Klaus Plöger (SPD) äußerte sich ohne Wenn und Aber: “Die S 4 wäre toll für Stormarn.” Und last but not least sagte der damalige Ahrensburger Bürgermeister Michael Sarach (SPD): “Die Verknüpfungen mit der Metropole werden enger. Das ist ein Pfund, mit dem wir wuchern werden.” (Wozu ich schon damals darauf hingewiesen habe, dass Wucher strafbar ist.)
Aber es gab bereits zu dieser Zeit einen erklärten Gegner der S 4, nämlich den Blogger von der Szene Ahrensburg. Schon am 5. März 2011 berichtete der Ahrensburger Autor aufmüpfig darüber, “was in der Stormarn-Beilage verschwiegen wird”. Und am 13. Januar 2014 machte der Blogger die folgende Rechnung auf: In der geplanten S 4 verbringen Pendler zwischen Ahrensburg und HH-Hauptbahnhof im Monat bis zu fast 7 Stunden mehr als im Regionalzug. Und diese sieben Stunden sind quasi ein Arbeitstag.
Brackmann, Plöger und Sarach haben sich inzwischen aus ihren Ämtern verabschiedet, sind also heute genauso Normalbürger wie der Blogger. Der aber ist nicht verstummt – im Gegenteil! Doch auffallend ist: Keiner der drei angeführten S-4-Jubler meldet sich heute irgendwo und irgendwie zu Wort. Und passend zu diesem feigen Verhalten kommt mir ein Wort von Friedrich Rückert in den Sinn und also lautend: „Das sind die Weisen, die durch Irrtum zur Wahrheit reisen. Die bei dem Irrtum verharren, das sind die Narren.”
Und wie ist es seither der Stormarn-Beilage ergangen? Nun, liebe Leser, seit es Szene Ahrensburg gibt, hat sich die Auflage der Stormarn-Ausgabe vom Abendblatt im Verlauf der Jahre mehr als halbiert – siehe die Abbildung! Und wieviel Exemplare davon überhaupt noch in Ahrensburg verkauft werden, das bleibt wohl ein Geschäftsgeheimnis des Verlages. 😉
Und heute schreibt die Stormarn-Redaktion unter der Federführung von Filip Schwen: “S 4: Politiker beraten über städtische Position”. Der Name des städtischen Bürgermeisters taucht in diesem Bericht allerdings nicht auf, denn seine städtische Position ist ja hinreichend bekannt, seitdem sein Hamburger Parteigenosse Peter Tschentscher ihm damals bei der Ahrensburger Bürgermeisterwahl geholfen hat. Sie erinnern sich an das Wort von Boege und also lautend: “auf gute Nachbarschaft”.
Und weil der Name Eckart Boege verheimlicht wird, kann der Ahrensburger Dienstleister nun um das heiße Feuer herumtanzen wie dermaleinst das berühmte Rumpelstilzchen. “Ach wie gut, dass niemand weiß…!”
Was sagt eigentlich der derzeitige Landrat Henning Görtz dazu? Keine Meinung? Oder geht ihm Ahrensburg am Arm vorbei?