Gestern Abend im Peter-Rantzau-Haus: Großes Aufgebot der DB Netz AG in Ahrensburg traf auf kritische Bürger

Wie auf Szene Ahrensburg angekündigt und auf der Homepage der Stadt Ahrensburg verschwiegen wurde, fand gestern die Veranstaltung der DB Netz AG im Peter-Rantzau-Haus statt. Von Seiten der Bahn gab es nicht nur ein Info-Mobil vor der Tür sondern auch zahlreiche Informationsstände im Innenraum. Und von Seiten der Einwohner waren mehr gekommen als die Bahn nach eigenem Bekunden gerechnet hatte. Und für mich unglaublich: Der eingeladene Bürgermeister Eckart Boege (SPD) war nicht erschienen. Seine Begründung: Es ist keine Veranstaltung der Stadt Ahrensburg sondern von der Bahn.

Ich fasse die Veranstaltung, die weit über 20 Uhr hinausging, mit ironischem Unterton zusammen:

Die rhetorisch exzellent geschulte Bahn-Projektleiterin Amina Karam stellte die transparenten Lärmschutzwände in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen und erklärte, dass diese weltweit einmalig wären. Und sie verkündete den Bürgern das, was man im Volksmund als “Jahrmarkt im Himmel” bezeichnet, nämlich: Alles wird gut für die Ahrensburger mit der S4, denn schließlich ist das Bahn-Projekt ja nicht für die Bahn geplant, sondern für die Bürger. Und die Ahrensburger dürften selbstverständlich Kritik äußern und Einwände erheben, denn wir leben ja in einer Demokratie, wo der Bürger auch im Planfeststellungsverfahren gehört wird. Aber die Donnerzüge und die S4 sind längst beschlossene und genehmigte Projekte, da gibt es garnichts mehr dran zu rütteln, weil die Tinte unter den Verträgen bereits getrocknet ist und die Arbeiten am Schienennetz schon in vollem Umfang begonnen haben.

Unser Ecki war nicht gekommen, da es ja die Stadt Ahrensburg garnicht betroffen hat. Und heute hat er das Rathaus abgeschlossen und macht einen schönen Betriebsausflug.

Und die Ahrensburger haben Kritik geäußert, allen voran Svenja Furken (IG Tunneltal) und Michael Kukulenz (Ahrensburg gegen Gütertrasse). Kritik, die Sie auch seit ewiger Zeit auf Szene Ahrensburg finden. Ebenfalls waren Politiker gekommen und haben sich kritisch zu Wort gemeldet: Wolfdiedrich Siller (CDU), Susanne Lohmann und Christian Schmidt (Die Grünen), Be´la Randschau (SPD) und Peter Egan (WAB).

Wie eingangs erwähnt: Bürgermeister Eckart Boege war nicht erschienen. Und sein Erster Stellvertreter Arthur Klaus Korte (CDU) hat neben mir gesessen und mir erklärt, dass er nur privat gekommen sei. Auch Rafael Haase (SPD), der Bahnfetischist aus Troja und neue Leibfotograf von Eckart Boege, war anwesend, hat sich aber – Gott sei Dank! – nicht zu Wort gemeldet.

Wenn Sie gestern nicht vor Ort gewesen sind, dann können Sie heute Abend beim NDR kurz reinschauen in die gestrige Veranstaltung:

 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 8. September 2023

5 Gedanken zu „Gestern Abend im Peter-Rantzau-Haus: Großes Aufgebot der DB Netz AG in Ahrensburg traf auf kritische Bürger

  1. Neu-Ahrensburger

    Als Neu-Ahrensburger frage ich mich, was für ein feiges, armseliges Würstchen die Alteingesessenen als Bürgermeister gewählt haben!

  2. Die Krähe vom Rathausplatz

    Das Fehlen des Bm kann man doch verstehen, er musste doch für den Betriebsausflug Brötchen schmieren und Getränke besorgen

  3. Micha J.

    Traurig und beschämend dass der Bürgermeister nicht dort aktiv geworden ist. Man stelle sich die gleiche Situation mit Herrn Schreitmüller als Bürgermeister vor. Undenkbar dass dieser nicht im Sinne der Bürger der Bahn die Stirn geboten hätte. Ich wünsche mir einen Bürgermeister der Visionen für Ahrensburg hat und diese voranbringt. Die Chance haben wir auch dank der Wahlempfehlung der Grünen Herrn Schubbert leider für Ahrensburg nun nach schon davonfliegender langer Stillstandszeit verpasst bzw. noch weiter ins Negative gebracht. Mann schaue sich nur die Prachtvolle Hamburger Straße bei Nessler an.
    Aber das ist unrühmliche Geschichte…hier zur S4. ….warum aber sind denn Lärmschutzwände überhaupt Thema bei einer S4 Arena??!
    Die S4 benötigt doch gar keine Wände oder eine Brücke im Tunneltal. Die werden doch nur nötig durch das Parallelprojekt des Güterzugausbaus/Fehmarnbelttunnel. Warum haben wir keine Politiker mit Rückgrat die den Ausbau bzw. die Sanierung der Güterstrecken außerhalb Ahrensburgs und der weiteren Dörfer fördern. An anderer Stelle ging dies doch auch. Das gilt auch für Herrn Buchholz der in dieser Sache nichts für Ahrensburg tut. Von dem für Ahrensburg nutzlosen Herrn Koch ganz zu schweigen. Es ist diesen „Politikern“ schlichtweg egal was hier passiert. Warum? Solche Politker sind letztlich für den Bürger einfach nutzlos. Ihre Aufgabe als Volksvertreter übernehmen sie jedenfalls nicht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Optionally add an image (JPEG only)