Wer bei der Überschrift glaubt, dass der Ahrensburger Bauamtsleiter endlich meiner Empfehlung nachkommen und eine Parkpalette rechts neben dem Rathaus bauen will, der befindet sich auf dem Holzwege. Richtig ist: Peter Kania denkt an eine Parkpalette in Ahrensburg-West.
Auf der gestrigen Einwohnerversammlung in Sachen S4, die von 172 Bürgern im Alfred-Rust-Saal besucht worden ist, kam der warnende Hinweis aus Kreisen der Bürger: Mit einem neuen S-Bahnhof gegenüber den U-Bahnhof West entsteht ein neues Bahnzentrum in Ahrensburg. Was bedeutet: Die Tausende von Bahnfahrern, die laut Prognose der Bahn dann aus dem gesamten Umland nach Ahrensburg kommen sollen, die werden nicht nur mit Bus, Bahn und Fahrrad kommen, sondern auch mit dem Auto. Und wo sollen die Fahrer am Bahnhof-West parken?
Auf diese Frage erklärte Kania, er denke daran auf dem jetzigen Parkplatz (neben McDonald’s) eine Parkpalette zu errichten. Wer die Kosten dafür übernehmen wird, erklärte der Bauamtsleiter nicht. Auch nicht, wie hoch diese Palette werden wird, denn die Fläche des jetzigen Parkplatzes ist heute bereits früh am Morgen voll besetzt mit den Autos von U-Bahn-Fahrern. Und so sollte es mich garnicht verwundern, wenn Kania auch noch vorschlägt, den dortigen Friedhof platt zu machen, um an dieser Stelle einen Parkplatz einzurichten, denn man darf nicht vergessen, dass dieser Mann auch verantwortlich ist für den Deppenkreisel im Wulfsdorfer Weg.
Zur Einwohnerversammlung: Bürgervorsteher und Bürgermeister machten den Ahrensburgern ziemlich klar, dass die Stadt wenig Einfluss habe auf die Planungen der Bahn, speziell was den Eingriff ins Naturschutzgebiet Tunneltal betrifft. Das Projekt ist auf Landesebene entschieden worden, sodass die Einwohnerversammlung der Ahrensburger eigentlich nur eine Alibi-Veranstaltung gewesen ist, was das Grundsätzliche, nämlich den Bau einer S4 betrifft.
Bürgermeister Eckart Boege: “Es wird eine wesentliche Belastung für die Stadt Ahrensburg geben” und er hoffe, “dass der nachhaltige Schaden gering gehalten wird.”
Gestern Abend kamen Anträge von Einwohnern aus Richtung Ahrensfelde und Hagen, wo die Bürger am meisten gebeutelt werden durch das Bahnvorhaben. Alle Anträge wurden mehrheitlich vom Publikum angenommen und gehen in die nächste Stadtverordneten-Versammlung.
Am Ende der Einwohnerversammlung regte Svenja Furken, die leidenschaftliche Kämpferin für die Erhaltung unseres Kulturerbes Tunneltal, eine Abstimmung unter den Besuchern im Saal an, dass diese erklären sollten, ob sie für oder gegen eine S4 nach Ahrensburg sind. Die Mehrheit war dagegen. Und die Bürger Benjamin Stukenberg und Eckart Boege? Sie haben sich nicht geäußert. Woraus ich schließe, dass sie keine Ahrensburger sind – jedenfalls nicht mit dem Herzen. 😉
Ach ja, und noch etwas: Es kam gestern der Hinweis, dass die Stadt Ahrensburg verantwortlich ist für die Pflege und Erhaltung der neu zu bauenden Brücken. Und auch die sechs Meter hohen Lärmschutzwände, die unsere Innenstadt teilen werden, waren wieder ein Thema, wo sich herausgestellt hat, dass diese Wände von der Stadt gereinigt werden müssen, was auch für Graffiti gilt.
Meine Befürchtung: Alles wird so kommen, wie die Bahn es will. Und was heute noch infrage gestellt wird, das wird sich während der Bauzeit ganz wundersam nach dem Willen der Bahn schon richten lassen. Und was die Prognosen der Bahn betrifft bezüglich der Anzahl von Transitgüterzügen und Fahrzeiten der S-Bahn und die Anzahl der Fahrgäste: All diese Prognosen sind wie Wettervorhersagen: Sie können zutreffen, müssen aber nicht.
Schlussbemerkung: In die Einwohnerversammlung waren gestern 172 Besucher gekommen. Szene Ahrensburg wird täglich im Durchschnitt von rund 400 Bürgern besucht.
Betreff: Wände von der Stadt gereinigt.
Die Stadt schafft es nicht einmal die Gottesbuden von Graffiti’s zu befreien, wie soll sie es denn schaffen 3 Kilometer Lärmschutzwände zu reinigen???
Bin eben durch die City gegangen und wo man hinsieht Müll auf den Straßen und Wegen. Es gab einmal in Ahrensburg Straßenreiniger diese Stellen wurden aber wegen der hohen Personalkosten ersatzlos gestrichen.
Ahrensburg und die Verwaltung sind ein echter Saustall geworden!!
Parkpalette? Hatten Sie, Herr Dzubilla, nicht in der letzten Bahn-Show im Peter-Rantzau-Haus die Anregung gegeben, dass die Bahn neben der S4 auch von Ahrensburg bis Altona Autozüge einsetzen sollte, um das Parkproblem zu lösen? 🙂
Wie haben die Bahnvertreter denn reagiert, nachdem die Bürger sich mehrheitlich gegen die S 4 geäußert haben? Peinliches Schweigen vielleicht?
Die fünf Bahnbediensteten sind aufgestanden und haben sich aus dem Saal verabschiedet – siehe Foto!
(In Wahrheit allerdings ist das passiert, BEVOR die Abstimmung erfolgt ist.)
Eine lustige aber bestimmt nur eine zufällige Namensgleichheit oder?
Inzwischen bereue ich es schon, nach Ahrensburg gezogen zu sein. Es gibt so viele Mißstände, die mir vorher nicht bekannt waren, die ich erst jetzt mitbekomme.
Das schlimmste ist diese geplante Bahntrasse. Ein wenig Hoffnung habe ich noch, dass dieses zerstörerische Vorhaben nicht so bald verwirklicht werden kann, weil an allen Ecken und Enden Menschen fehlen, welche die kruden Ideen der Sesselplaner umsetzen können. – Dann die Vertreibung von potentiellen Kunden aus der Innenstadt durch rigorose Maßnahmen gegen Autofahrer. Miserable, gefährliche Radwege in der Innenstadt. Und dann @Thomas – der Dreck! Das ist etwas, was ich sowieso nicht verstehe. Ahrensburg hat viele Flüchtlinge aufgenommen – warum können diese nicht als kleine Gegenleistung z.B. zum Müllsammeln, zu Reinigungsarbeiten herangezogen werden? So wie auch arbeitsfähige junge Deutsche? – Was die beschmierten Gottesbuden betrifft: Zum Fremdschämen! Ein paar Eimer Farbe und ein paar Ehrenamtliche – und dieser Schandfleck wäre in Nullkommanichts beseitigt.
Als Neubürger fällt mir vielleicht mehr auf als den meisten Alteingesessenen – und deshalb werde ich mich weiterhin hier mit meinen Eindrücken äußern. – Natürlich sehe ich auch das Positive: Ein reichhaltiges Kulturangebot, viele Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, gute Verkehrsanbindung, nette kleine Einzelhandelsgeschäfte (allerdings bedroht durch autohassende, parkplatzvernichtende Politiker), schöne Umgebung. Außerdem gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich (ehrenamtlich) zu engagieren. Das ganze Positive hat mich ja dazu bewogen, hierher zu ziehen. Aber so langsam kehrt Ernüchterung ein…