Geburtstagsgeschenke können von unterschiedlicher Art und Form sein. Und um gleich in medias res zu kommen: Hier geht es um den Gutschein als Geschenk zum Geburtstag. Und stellen Sie sich einmal vor, Sie haben Geburtstag und bekommen von einem netten Menschen einen Gutschein, den Sie bei ihm einlösen können für ein Geschenk aus einem Baumarkt. Und als Sie das dann vier Wochen später tun wollen, erklärt Ihnen der Mensch, den Sie bis dato für nett gehalten haben: “Gutschein ist leider nicht mehr gültig!”
Tatsachenbericht: Ich habe vor weniger als vier Wochen meinen Geburtstag gefeiert. Und ich bekam von toom einen “5-€-Geburtstagsgutschein”. Dazu schrieb man mir auf einer Geburtstagskarte: “Lieber Harald, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! Wir wünschen dir ein kreatives neues Lebensjahr mit vielen Projekten voller Tatendrang. Als kleine Überraschung schenken wir dir heute einen 5-€-Geburtstagsgutschein. Viel Spaß beim Geschenk aussuchen und der Verwirklichung deines nächsten Projekts. Wir freuen uns auf dich! Dein toom Baumarkt”.
Mal ganz davon abgesehen, dass gar kein toom Baumarkt der meinige ist, denn ich besitze überhaupt keinen, so ist der Du-Ton nicht unbedingt angebracht. Und wenn schon, dann sollte diese direkte Anrede auch höflicherweise großgeschrieben werden.
So, und nun kommt’s, und zwar ziemlich dämlich:
Mein angeblicher toom Baumarkt will meinen 5-€-Geburtstagsgutschein nur bis zum heutigen Tage einlösen. Nicht online, sondern im Markt. Und das dieses heute – also an einem Sonntag – möglich sein soll, das wage ich zu bezweifeln.
Ach ja, und dann ist da noch hinter dem “5€”-Label ein Sternchen. Und das weist darauf hin, dass mein Gutschein garnicht für alle Waren und Dienstleistungen bei toom gültig ist.
Und damit richte ich hiermit das Wort an René Haßfeld, den Vorsitzenden der toom-Geschäftsführung:
Lieber René, leider kann ich Dir nicht gratulieren zu Deinen Marketing-Fritzen. Aus meiner Kindheit ist mir der alte Spruch in Erinnerung geblieben, der da lautet: “Geschenkt bleibt geschenkt – wieder holen ist gestohlen!” Und damit haben mir Deine Mitarbeiter nicht nur das Vertrauen zu toom gestohlen, sondern auch die Sympathie.
Sehr geehrter Herr Dzubilla, heute ist mir wieder in Ihrem Artikel etwas aufgefallen, was schon öfters vorgekommen ist, Sie schreibem immer garnicht. Ich habe aber in der Schule gelernt, dass man gar nicht gar nicht zusammen schreibt. Habe ich da etwas fqlsches in der Schule gelernt.
MIt freundlichem Gruß
R. Schmidt
Guten Morgen Herr Dzubilla, ich will jetzt nicht rechthaberisch erscheinen,aber die von Ihnen angeführten Beispiele haben doch keine Verbindung mit dem von mir angeführten so gar. Bei Ihrem Beispiel leitet sich das Wort gar von garen ab,was ein Synonym für kochen, braten ist. Bei dem von mir angeführten und von Ihnen benutzten gar nicht wird das Wort gar als Verstärkung für das Wort nicht benutzt. Deswegen wird es getrennt geschrieben. Aber letztendlich steht es ja jedem frei, zu schreiben wie er möchte. Frei nach Pippi Langstrumpf – Ich mach die Welt, wie sie mir gefällt.
Mit guten Wünschen zum Wochenanfang
verbleibt
R. Schmidt
Ps Danke für Ihren Hinweis, bezüglich des Wortes falsch. Natürlich muss es gross geschrieben werden. Dieser Fehler ist der automatischen Wortkorrektur zu verdanken.
Nein, es muss natürlich garnicht “gross” geschrieben werden, sondern groß. 😉
Das Wort “garnicht” wird in zwei Wörtern geschrieben, wenn es z. B. heißt: “Das Fleisch ist so gar nicht, dass man es essen kann.” Auch das Wort “sogar” schreibt man in zwei Wörtern, wenn der Satz zum Beispiel lautet: “Das Fleisch ist so gar, dass man es servieren kann.”
Nebenbei: Sie haben etwas “falsches” gelernt, denn es muss “Falsches” heißen.
Ich habe Deutsch bei Hans Reimann gelernt. Und über den hat Thomas Mann geschrieben: “Die Deutschen haben nie einen so lustigen (und heimlich strengen) Deutschlehrer gehabt!”
Hier ein Zitat von Hans Reimann, warum er garnicht “garnicht” trennt:
Ich habe in der Schule auch gelernt, dass es Ahrensburger Schloß geschrieben wird. Das ist schon längst überholt, sowohl das Schloss als auch die Schlosskirche werden nicht mit ß geschrieben.
und außerdem ist es (nur) ein Herrenhaus – gebaut auf Arnesvelder Felssteinen
@Hagenbewohner: Natürlich haben Sie r/Recht! Gar nicht wird immer noch (unabhängig vom Zustand z.B. einer Fleischspeise) getrennt geschrieben – das wird jedenfalls eindeutig in der 24. Ausgabe des Duden behauptet. Lassen Sie sich bloßnicht – pardon – bloß nicht 😉 durch anders lautende Behauptungen verunsichern!
Duden? Es heißt auf Deutsch: Aus aller Herren Ländern, weil es aus den Ländern aller Herren ist.
So, liebe Deutschlehrerin: Nun schauen Sie mal im Duden nach, was dort für ein Unfug verbreitet wird: “Aus aller Herren Länder”!
Der Duden ist garnicht das Nonplusultra der Deutschen Sprache.
Der Deutschlehrerin zur Kenntnis: Konrad Duden verstarb am 1. August 1911. Die neuste Ausgabe seinen Werkes hat er garnicht mehr redigiert. 😉
Zu Lebzeiten von Konrad Duden wurde eine Vielzahl von Adjektiven mit “gar” verstärkt. Da hat man zum Beispiel gar spaßig oder gar lustig gesagt.
Aber “nicht” ist kein Adjektiv, sondern eine Partikel.
PS: Finden Sie, dass “Erstmal zu Penny” korrekt ist?
Das Wörtchen “gar” steht für “sehr” oder “besonders”. Also: gar lustig meint sehr oder besonders lustig.
Sehr oder besonders nicht ist Quatsch, und zwar mit Soße. Oder Sauce…..?
Und kann mir mal jemand erklären, was ein “abgekartertes Spiel” ist, von dem das Hamburger Abendblatt auf seiner Titelseite berichtet?