Vorab: Welche Voraussetzungen müssen Sie als Bewerber erfüllen, wenn Sie zum Beispiel als Bürgermeister für Ahrensburg kandidieren möchten? Ich habe recherchiert und gefunden: “Berufliche Qualifikationen sind nicht vorgeschrieben, jedoch haben Sie als Bürgermeister später im Beruf Vorteile, wenn Sie bestimmte Vorkenntnisse haben. So ist eine Ausbildung zum Verwaltungsfachwirt die beste Basis für das Bürgermeisteramt. Auch eine Berufsbildung im öffentlichen Dienst oder als Jurist bieten hervorragende Grundlagen. Viele Bürgermeister haben zudem einen Hochschulabschluss.” QUELLE
Der Ahrensburger Bürgermeister Eckart Boege hat keine Ausbildung zum Verwaltungsfachwirt. Er hat auch keine Berufsbildung im öffentlichen Dienst und ist auch kein Jurist. Was bedeutet: Der Mann ist als Quereinsteiger mit Hilfestellung von Politikern (SPD, Grüne, Die Linke) in sein Amt gekommen.
Nun macht der Boegemeister seit über einem Jahr eine Ausbildung in der Verwaltung im Learning by Doing. Und weil das seinem Ansehen bei den Bürgern in der Stadt und Mitarbeitern im Rathaus nicht gerade dienlich ist, sucht er nun Hilfe in Form einer “Sachbearbeitung (m/w/d) für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit” und hofft dabei vermutlich, sein Image verbessern zu können, wenn er einen Schönredner (m/w/d) an seiner Leine Seite hat.
So, und nun kommt sie, die Stellenanzeige des Bürgermeisters, auf die Szene-Leserin “Wölfin” in einem Kommentar hingewiesen hat, nämlich dass Bewerber kommen sollen mit einem “Bachelorabschluss oder vergleichbar (z.B. Fachwirt*in) der Fachrichtung Public Administration/Public Management oder mit einem medienwissenschaftlichen Schwerpunkt wie z.B. Marketingkommunikation und digitale Medien, Public Relations, Kommunikationsmanagement, Journalismus oder eines vergleichbaren Studiengangs”.
Doch wenn Bewerbungswillige (m/d/w) nix von alledem haben, dann genügt es auch, wenn sie ganz einfach nur Beamte (m/w/d) sind! 😉 🙂 😉
Außerdem verspricht die Stadt etwas, was sie meines Erachtens garnicht ausloben darf, weil es eine Selbstverständlichkeit ist, die gesetzlich vorgeschrieben wird, nämlich: “Chancengleichheit – unabhängig vom Geschlecht, Alter, Herkunft, Religion oder Behinderung”. Frage: Wieso erwähnt die Stadt Ahrensburg das ausdrücklich…?
Und falls ein Bachelor unter den Lesern von Szene Ahrensburg ist oder ein Beamter, der oder die sich bei der Stadt als Sprachrohr beim Boegemeister in dessen Stabsstelle bewerben will, dann bitte – hier ist der Original-Wortlaut der Stellenanzeige in vollem Umfang. Wozu Sie sich bitte viel Zeit nehmen müssen, um den Text in voller Länge zu lesen:
Sachbearbeitung (m/w/d) für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Sie haben Freude daran, die Kommunikation der Stadt Ahrensburg nach außen wie nach innen neu zu gestalten. Ihnen gelingt es, komplizierte Dinge einfach darzustellen. Sie sind ein Organisationstalent und fühlen sich mit klassischer Öffentlichkeitsarbeit genauso wohl wie mit Social-Media-Kanälen.
Sachbearbeitung (m/w/d) für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
bis zur EG 9b TVöD (VKA) / A 10 SHBesG, Vollzeit und unbefristet
Zum nächst möglichen Zeitpunkt ist eine Stelle in Vollzeit in der Stabsstelle des Bürgermeisters zu besetzen. Eine Teilzeittätigkeit ist unter
Berücksichtigung dienstlicher Belange grundsätzlich möglich.
Wir bieten Ihnen:
- Rahmenbedingungen – unbefristete Einstellung in Vollzeit oder Teilzeit, Vergütung bis zur EG 9b TVöD (VKA) bzw. A10 SHBesG,
für Tarifbeschäftigte zusätzliche Altersvorsorge bei der VBL sowie die Teilnahme an der Leistungsorientierten Bezahlung (LOB) - Mobiles Arbeiten – flexible Arbeitszeitgestaltung und Telearbeit
- Vorzüge – vermögenswirksame Leistungen, 30 Tage Jahresurlaub bei einer 5-Tage-Woche und bezahlte Freistellung am 24.12. und 31.12., gute Bus- und Bahnanbindung (Regionalbahn und U-Bahn), Fitness in einer unserer vielfältigen Betriebssportgruppen sowie eine Kinder-Notfallbetreuung
- Persönliche Entwicklung – themenorientierte Fort- und Weiterbildungen, Verantwortung im Veränderungsprozess
- Ein tolles Team – und die Rahmenbedingungen für eine gute Einarbeitung
- Chancengleichheit – unabhängig vom Geschlecht, Alter, Herkunft, Religion oder Behinderung. Bewerbungen von Personen mit
Migrationshintergrund sind gern gesehen. Schwerbehinderte oder diesen gleichgestellten Personen werden bei gleicher fachlicher und persönlicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.
Ein abwechslungsreiches und herausforderndes Aufgabengebiet:
- Kommunikation der Stadt proaktiv gestalten
- Presse- und Öffentlichkeitsarbeit professionell ausführen
- federführende Inter- und Intranetredaktion
- Ideen für die Einbindung von Social-Media-Kanälen entwickeln und umsetzen
- Texte zu Reden und Grußworten für den Bürgermeister verfassen
- Organisation repräsentativer Veranstaltungen und die Mitwirkung bei Projekten nach Vereinbarung mit dem Bürgermeister
Eine Änderung des Aufgabengebiets bleibt vorbehalten.
Wir freuen uns auf Bewerber*innen (m/w/d) mit:
- einem Bachelorabschluss oder vergleichbar (z.B. Fachwirt*in) der Fachrichtung Public Administration/Public Management oder mit einem
medienwissenschaftlichen Schwerpunkt wie z.B. Marketingkommunikation und digitale Medien, Public Relations, Kommunikationsmanagement, Journalismus oder eines vergleichbaren Studiengangs
oder
- als Beamtin bzw. Beamter verfügen Sie über die Befähigung für die Laufbahn der Allgemeinen Dienste in der Laufbahngruppe 2 mit Zugang zum ersten Einstiegsamt
oder
- einer abgeschlossenen Ausbildung zur/zum Verwaltungsfachangestellten mit Angestelltenprüfung II bzw. Qualifizierung zur/zum Verwaltungsfachwirt*in
Kann der Nachweis eines erfolgreich abgeschlossenen Angestelltenlehrganges II bzw. Qualifizierung zur/zum Verwaltungsfachwirt/-in nicht erbracht werden, erhalten Sie die Möglichkeit, den Lehrgang zu absolvieren. Hierzu wird zwingend Ihre Bereitschaft vorausgesetzt.
oder
eine für das Aufgabengebiet qualifizierende mindestens 3-jährige abgeschlossene Berufsausbildung
- Deutschkenntnisse auf Niveau C 1
Wünschenswert:
- einschlägige Berufserfahrung, insbesondere im Bereich Medien und Kommunikation
- Freude am Schreiben und Texten, sowie ausgeprägte Stilsicherheit mit der Stärke, auch komplexere Informationen zielgruppengerecht und
barrierefrei aufzuarbeiten - Souveräner Umgang mit Presse- und Medienvertretern
- Organisationstalent mit Sinn für kreative und innovative Lösungen
- Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit öffentlichen Verwaltungen oder öffentlich-rechtlichen Institutionen
- Gespür für Trends sowie Erfahrungen im Aufbau neuer Social-Media-Kanäle
- Kenntnisse im Bereich Bildbearbeitung, Mediengestaltung sowie der Nutzung entsprechender IT-Produkte
Bitte bewerben Sie sich auch dann, wenn Sie einzelne wünschenswerte Anforderungen derzeit nicht vollständig erfüllen können, sich aber zutrauen, die fehlenden Kenntnisse im Rahmen der Einarbeitung kurzfristig zu erlernen.
Ihr Profil:
Sie sind eine engagierte und belastbare Persönlichkeit, die sowohl im Team als auch selbstständig und eigenverantwortlich arbeitet.
Sie runden Ihr Profil mit einer sorgfältigen Arbeitsweise, einem sehr guten mündlichen und schriftlichen Ausdrucksvermögen sowie einem ausgeprägten Sozialverhalten ab.
Bewerben Sie sich gerne.
Bewerbungsverfahren:
- Bewerben Sie sich bis zum 06.08.2023 per E-Mail mit dem Betreff „Presse- und Öffentlichkeitsarbeit“ an bewerbung@ahrensburg.de. Senden Sie uns Ihre Dokumente im pdf-Format. Postalisch richten Sie Ihre Bewerbung bitte an: Stadt Ahrensburg, Der Bürgermeister, Fachdienst Personal, Manfred-Samusch-Straße 5, 22926 Ahrensburg.
- Die Vorstellungsgespräche sind am 13.09.2023 bzw. 14.09.2023 geplant.
- Denken Sie insbesondere an Ihr Prüfungszeugnis, Ihren vollständigen Bachelor- oder Masterabschluss und ggf. vorliegende Beurteilungen und/oder Arbeitszeugnisse.
- Für die Berücksichtigung einer Schwerbehinderung bzw. Gleichstellung im Auswahlverfahren fügen Sie bitte einen Nachweis bei.
- Bitte senden Sie uns nur Kopien ohne Bewerbungsmappe zu, da keine Rücksendung erfolgt. Sollten Sie eine Rücksendung wünschen, legen Sie
Ihrer Bewerbung einen ausreichend frankierten Rückumschlag bei. - Bewerbungskosten werden nicht erstattet.
- Nach Abschluss des Stellenbesetzungsverfahrens werden alle Unterlagen datenschutzkonform vernichtet. Informationen zum Datenschutz bei
Stellenbesetzungsverfahren finden Sie auf unserer Internetseite www.ahrensburg.de/datenschutz.
Kontakt:
- Für Auskünfte steht Ihnen Herr Dorow, Telefon 04102 77 156 oder per E-Mail: fabian.dorow@ahrensburg.de, gerne zur Verfügung.
dann wird der Posten “Bm” für uns Ahrensburger ja ganz schön teuer – und was braucht der Herr noch ?
Einen Vorkoster (man weiß ja nie, was einem so vorgesetzt wird), einen Mundschenk (das Weinfest steht vor der Tür, aber nur als Saisonkraft), einen Hofnarr (um das Elend um einen herum schön zu albern), einen Visagisten (jeden Morgen das gleiche Gesicht ist auf Dauer ja auch doof. Man muss auch an die Frauen denken), eine Stylistin ( für jeden Auftritt das passende Outfit), einen Chauffeur (die weiten Wege im offenen Dienstwagen beim entspannten Dahingleiten), einen Fitness- oder besser Personaltrainer (das ständige Winken schlaucht ganz schön)…habe ich was vergessen?
Einen Bodyguard zum Schutz vor allzu aufdringlichen Bürgern? Ach was, das schenken wir uns, das Rathaus ist ja eh zu.
Dazu kommt mir mal wieder eine Lithographie meines Lieblings-Grafikers A. Paul Weber in den Sinn, die der Meister benannt hat: “Wie sagen wir’s dem Volke?”
Das wird nicht gutgehen: ein Mitarbeiter / eine Mitarbeiterin, die besser qualifiziert ist als ihr Vorgesetzter!
Dafür aber deutlich geringer bezahlt wird.
Am 10.05.2015 schrieb das Hamburger Abendblatt, in dem es über die Kosten des Vorgängers Michael Sarach, für den Ahrensburg 450.000 Euro an die Versorgungsausgleichskasse (VAK) des Landes Schleswig-Holstein überweisen musste, die seine üppige Pension sichert, folgendes.
Laut Besoldungsgesetz ist das Amt des Bürgermeisters auf die Gruppe B 4 eingestuft. Das bedeutet eine monatliche Zahlung von 6.412,65 Euro brutto – hinzu kommen beispielsweise Zuschläge für Verheiratete“.
https://www.abendblatt.de/region/stormarn/article205307101/Wie-teuer-ist-Ahrensburgs-Buergermeister.html
In der Bundesbesoldungsordnungtabelle gültig ab 01.04.2022 ist die Besoldung in B 4 mit 9.438,66 Euro angeben – eine kräftige Steigerung gegenüber 2015 um mehr als 30 % !!!!
https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/veroeffentlichungen/themen/oeffentlicher-dienst/beamte/besoldungstabellen2022.pdf?__blob=publicationFile&v=3
Ich habe nichts dagegen, dass Menschen, die etwas leisten, auch gut verdienen.
Die „Leistung“ des derzeitigen Ahrensburger BM steht in einem krassen Widerspruch zu dem, was er bekommt.
Und nun beansprucht er Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen, die für ihn das tun, was er tun müsste, aber zu leisten nicht imstande ist. So etwas nenne ich Sozialschmarotzer auf die hinterhältigste Art.
Der BM müsste vor Scham ganz tief im Boden versinken, aber es ist davon auszugehen, dass er gar nicht weiß, was Scham ist.
Den Bürgerinnen und Bürgern werden ständig neue Kosten und / oder geringe Leistungen zugemutet,
aber für Leute, die nichts leisten, wird immer mehr Geld bereitgestellt.
Haben die Stadtverordneten diesen neuen Job etwa schon genehmigt???
Ich fordere die Politik auf, dafür zu sorgen, dass nicht immer neue Posten geschaffen werden, die uns nur Geld kosten, und nichts – als Ärger – bringen („Citymanager“ C. Behrendt, „Bauamtsleiterin“ A. Andres, um nur mal zwei Namen zu nennen, die uns teuer zu stehen kommen).
Einzupreisen ist außerdem, dass diese überbezahlten Nichtsnutze die Motivation der übrigen Rathausmitarbeiter stark stapazieren!!