Ein Goethe-Wort zu den Worten von Bürgervorsteher Benjamin Stukenberg: “Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube!”

Das Zitat in der Überschrift stammt aus “Faust” von Johann Wolfgang von Goethe. Und ich zitiere es zur MARKT-Kolumne von Benjamin Stukenberg (Die Grünen), den frischgewählten Bürgervorsteher der Stadt Ahrensburg. Diese seine Kolumne halte ich heute auf Szene Ahrensburg fest, damit der  Bürgervorsteher in den kommenden Jahren seiner Amtszeit an seine heutigen Worten erinnert und gemessen werden kann – siehe die Abbildung!

Benjamin Stukenberg schreibt: “Wir sollten versuchen, Lösungen zu finden, die von einer möglichst großen Mehrheit getragen oder zumindest akzeptiert werden. Gerade in Zeiten wie diesen (,) ist der Zusammenhalt wichtiger denn je.”

Genau dieses war in den vorangegangenen Jahren nicht oder nur selten der Fall: Familie Levenhagen (CDU+Grüne) hat mit ihrer absoluten Mehrheit viele Entscheidungen gefällt, die vermutlich von einer großen Mehrheit der Bürger nicht mitgetragen getragen wurden und werden, sondern nur akzeptiert wurden mussten.

Und was ist in diesen Zeiten das wichtigste Thema für Ahrensburg und seine Bürger? Es sind die Donnerzüge, die bei Tag und Nacht  und in kurzen Abständen durch unsere heute noch friedliche Stadt rasen sollen, wenn wir es nicht verhindern. Mit sechs Meter hohen Lärmschutzwänden. Und eine S-Bahn, die wir gar nicht benötigen, soll unser Kulturerbe Tunneltal zerstören und wird zigtausend Autos aus dem Umland nach Ahrensburg bringen, sodass jeder Grüne angesichts dieser Horrorvision heute (!) laut schreien muss. 

Notabene: Donnerzüge und S-Bahn wären eine Katastrophe für Ahrensburg!

Nun soll der Bürgervorsteher seinen Worten auch Taten folgen lassen, denn die Mehrheit der Bürger ist mit ziemlicher Sicherheit gegen das geplante Vorhaben der Bahn und akzeptiert die “Lösungen” der Verkehrsbetriebe nicht. Und auch wenn der Bürgervorsteher ein Grüner ist, glaube ich nicht, dass ihm die grünen Lärmschutzwände Sichtschutzwände gefallen werden.

Der Bürgervorsteher schreibt weiter, dass das Ehrenamt, das die Stadtverordneten ausüben, “der Kit unserer Gesellschaft” ist. (Was “Kit” bedeutet, lesen Sie hier. 😉 ) Und wenn der Bürgervorsteher den Kitt meint, dann antworte ich ihm: Es ist wichtig, dass dieser alte Kitt aus der Stadtverordneten-Versammlung (Stichwort: Familie Levenhagen) von nun an der Vergangenheit angehört. Und dass es in Zukunft auch nicht mehr den “Kitt Fraktionszwang” geben wird, den man auch als Parteidiktatur bezeichnen könnte.

Benjamin Stukenberg schreibt von sich als neuer Bürgervorsteher: “Ich nehme dieses Amt mit Demut und Respekt an.” Ich hoffe, dass alle Stadtverordneten es ebenso bei ihren Ämtern tun und sich nicht darauf berufen, dass sie ja schließlich nur ehrenamtlich tätig sind und ihre Arbeit deshalb milde beurteilt werden soll!

Oder hat jemand die Damen und Herren gezwungen, ihre politischen Ämter anzunehmen, bei denen sie null persönliche Verantwortung für ihre Entscheidungen übernehmen…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 22. Juni 2023

7 Gedanken zu „Ein Goethe-Wort zu den Worten von Bürgervorsteher Benjamin Stukenberg: “Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube!”

  1. Frank Fuchs

    Sehr geehrter Herr Dzubilla, ich denke, Sie sollten fairerweise schon unterscheiden zwischen ehrenamtlichen und professionellen “Politikern”. Auch professionelle Verantwortliche tragen keine persönliche Verantwortung für ihr tun oder unterlassen ( siehe unser Bürgermeiter) aber im Unterschied dazu bekommen diese Leute noch Steuergeld für ihr “Unwesen”. Es ist doch gut, wenn sich Bürger im Ehrenamt dazu entscheiden, an politischen Prozessen mitzuwirken. Ich glaube, dass diese Leute auch im besten Wissen und Gewissen handeln, im Gegensatz zu manchem Profi.
    Ich widerspreche dem Blogger an dieser Stelle ja nur ungern !!!

  2. Fritz Lucke

    Hehre Ansprüche. Und was hat schon unser Beckenbauer – Franz gesagt : schaun mer mal, dann sehn mer schon

  3. Martens

    Der Grüne Stadtverordnete und “Demut und Respekt”. Vor wem? Weiß Herr Stukenberg überhaupt, was Demut und Respekt sind?

  4. Michael Kukulenz

    Wenn Herr Stukenberg wirklich möchte, dass die Mehrheit der Bürger gehört wird und Einfluss nimmt, so sollte er die Einwohnerversammlung vor (VOR) der Auslegung zu PFA 3 einberufen. Alles andere hat für mich einen bitteren Beigeschmack. Herr Stukenberg ist wie Herr Boege für eine neue S4-Trasse und handelt entsprechend.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Da auch die Mitglieder der Bürgervereinigung “Ahrensburg gegen Gütertrasse” ehrenamtlich für uns Bürger tätig sind, wird der demütige Bürgervorsteher sie mit Respekt behandeln und ihren Wünschen nachkommen. Oder zweifelt etwa jemand daran…?

  5. Dorfgemeinschaft Ahrensfelde e.V.

    Wir haben dem Ehrenamt schon Vorschläge zur Entlastung und für mehr Bürgernähe übermittelt.

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