Der Ahrensburger Wochenmarkt soll in private Hände gegeben werden, weil die Stadt letztendlich zugegeben hat, was ich schon seit Jahren erklärt habe: Die Verwaltung ist unfähig, den Wochenmarkt vernünftig zu verwalten geschweige denn, sinnvoll zu gestalten. Und nun sucht die Stadt einen privaten Betreiber, der unseren geliebten Wochenmarkt nach vorgegebenen Spielregeln der Verwaltung übernehmen soll und deshalb in meinen Augen ein wahrer Hasadeur sein muss.
Die Begründung für meine Meinung finden Sie im Abendblatt Stormarn online. Ein Interessent, der das mitbringt, was die Stadt verlangt, und der auch noch akzeptiert, wovon der Boegemeister träumt, und sich dann trotzdem bei der Stadt bewirbt, der ist entweder ein Vollpfosten oder hat Spaß beim Masochismus am eigenen Leibe. Ich zitiere nur einen Absatz aus dem Bericht der Zeitung und also lautend:
“Die Marktbeschicker unterstützen den Schritt unter der Bedingung, dass die Marktsatzung und die Rechte des Marktbeirates, dem Vertreter aller drei Gruppen angehören, erhalten bleiben. Ahrensburgs Bürgermeister Eckart Boege* hat zugesichert, dass „die Interessen der Marktbeschicker in dem Vergabeverfahren berücksichtigt werden“.
Dazu kommt also die “Satzung zur Regelung des Wochenmarktes in der Stadt Ahrensburg (Marktsatzung)”. Wer diesen Text liest, und danach bereit ist, den Wochenmarkt vom Schilda des Nordens in privater Regie und auf eigene Kosten für drei Jahre zu übernehmen, dem ist dann nicht mehr zu helfen. Oder es handelt sich um den Schleswig-Holsteiner, der gerade 120 Millionen Euro im Lotto gewonnen hat und nicht weiß, wohin mit seinem Geld. Für diesen Multimillionär hier der Hinweis auf die öffentliche Ausschreibung.
* Auszubildender im 2. Lehrjahr in der Ahrensburger Stadtverwaltung
Es ist nicht nur wichtig, dass die Marktbeschicker ihre Rechte behalten, es ist auch wichtig , dass die Bürger*innen weiterhin ein Mitsprache- und Beschwerderecht behalten. Immer wenn die öffentlichen Stellen sich nicht mehr in der Lage sehen, ein problematisches Themengebiet qualitativ gut zu bearbeiten, wird versucht, dieses Problemfeld loszuwerden. Wenn der Markt in private Hände gerät ist das Tor weit geöffnet für Entwicklungen, die nicht im Sinne der Bürger+innen sind, sondern nur noch einer Gewinnmaximierung dienen. Ein Wochenmarkt in privater Hand bedeutet für mich, dass Bewerber sich einkaufen können, dass will ich aber nicht. Es müssen auch kleinere Betriebe die Möglichkeit haben, den Markt zu beschicken und ein nicht funktionierender Wochenmarkt muss ein Kriterium für die Bürgermeisterwahlen bleiben, weil der Wochenmarkt Lebensqualität für die Bürger*innen ist und bleiben muss.
Der Wochenmarkt muss einen Öffentliche Einrichtung bleiben.
Nur mal so zur Information, wie es auch in Ahrensburg gehen könnte: https://www.wolgast.de/tourismus/besonderes/wochenmarkt-1
Hallo Herr Kukulenz, Ihre Gedanken und Ausführungen in Ehren, wenn die Verwaltung jedoch nicht in der Lage ist, nachhaltig ein vernünftiges Konzept umzusetzen, ist der gesamte Wochenmarkt in Kürze aufgelöst.
Wenn die Stadt den Markt weiterhin verwaltet, dann wird es über kurz oder lang ein Online-Besucher-Portal geben, wo Marktbesucher sich vorher zu einer Uhrzeit anmelden müssen.
Ein Witz? Nö, im Rathaus ist es doch schon heute so! 😉
Wieso “vorgegebenen Spielregeln der Verwaltung übernehmen”? Ich denke es soll besser werden? Der Wochenmarkt muss marktwirtschaftlich geführt werden und nicht bürokratisch.
Auf einem Wochenmarkt, wo die Händler machen können was sie wollen, sieht es dann so grottenmäßig aus wie auf dem Rathausplatz. Im Marktbeirat von Ahrensburg herrscht Gekungel.