Vorab eine Metapher: Meine Frau träumt von einer Handtasche von Coco Chanel. Da dieses Täschchen aber nicht ohne Bankkredit finanzierbar ist, werde ich den Wunsch meines Weibes wohl nicht erfüllen. Und was denken Sie, liebe Leser, wenn ich ihr das Täschchen in Form einer Imitation schenken würde mit dem Hinweis: “Das Design stammt doch schließlich aus dem Hause Coco Chanel!”…? Ich denke, meine Frau würde lieber ihren Traum von Coco Chanel weiter träumen als mit einem Plagiat herumzulaufen.
Damit komme ich zum Thema dieses Blog-Eintrages, das Sie schon in der Überschrift gelesen haben.
Ich bin mir ziemlich sicher: Viele Bürger wären glücklich, wenn Peter Maffay auf dem Ahrensburger Stadtfest auftreten würde. Weil das Honorar dieses Künstlers aber das Budget vom Stadtforum sprengen würde, hat die Veranstaltungsagentur einfach einen Maffay-Imitator gesucht und gefunden: Andreas Engel, der sich selber als Maffay-Double Nr. 1 bezeichnet und das Maffay-Logo zu einem Maffia-Logo verkehrt hat – siehe Abbildung oben links!
Das Wundersame: Im Programm zum Stadtfest wird der Imitator mit “Steppenwolf” angekündigt. “Steppenwolf” ist zwar der Titel einer LP von Peter Maffay; aber eine Band oder eine Gruppe mit Namen “Steppenwolf” gibt es weltweit nur ein einziges Mal genauso wie auch die Beatles oder die Rolling Stones einmalig sind. Und: Andreas Engel spielt nicht “seine” größten Hits, sondern vermutlich die größten Hits von Peter Maffay.
Im Abendblatt-Stormarn ist zu lesen, dass “die Gruppe Steppenwolf” auftritt “um Peter-Maffay-Imitator Andreas Engel”. Und: “Zu hören gibt es die zahlreichen Hits des Tabaluga-Erfinders.”
Zur Information: Jeder Sänger kann solo oder mit Band auftreten und alle Hits von Peter Maffay rauf und runter singen. Auch als Maffay-Parodie, wie das Jürgen von der Lippe so trefflich gemacht hat, der ein begnadeter Imitator ist..
Warum ich das schreibe? Weil ich keine Plagiatoren mag und auch keine Schmarotzer, die sich an große Namen dranhängen wie die Zecken, um Geld aus deren Ruhm anderer Künstler zu saugen. Gleichwohl liebe ich Parodisten, die in der Lage sind, bekannte Künstler nachzumachen – wie eben Jürgen von der Lippe!
Ein anderes Thema in diesem Zusammenhang ist das Musical: Wenn hier eine Sängerin die Rolle von Tina Turner spielt oder eine Gruppe als Abba auftritt, dann ist das kein Plagiat sondern Schauspiel. Und deshalb kann ich nur hoffen, dass besagter Andreas Engel auf dem Ahrensburger Stadtfest im Kostüm von “Tabaluga” auftreten wird und seine Gage stiftet an die Tabaluga-Kinderstiftung!
Allgemeiner Hinweis von Ahrensburg-Portal: Heute gibt es in Volksdorf ein Edith-Piaf-Konzet, obwohl die französische Sängerin bereits im Jahr 1963 verstorben ist.
Ich vermute, dass dort die Schallplatten der Sängerin abgespielt werden.