Eurovision Song Contest (ESC): Warum die Redaktion der BILD-Zeitung echt einen Hammer hat!

Die Leser von Szene Ahrensburg haben es schon lange gewusst: “Deutschland beim ESC: Blamage mit Blut und Glitter”. Das schrieb ich am 4. März 2023. Und für Sie, meine lieben Mitbürger, dürfte die gestrige Entscheidung beim ESC in Liverpool keine Überraschung gewesen sein: Deutschland landete auf den letzten Platz, also dort, wo der Song mit der Gruppe “Lord of the Lost” auch hingehört.

Blog-Eintrag vom 4. März 2023

Und ich frage mich schon lange, was das für Deppen sein müssen, die über den deutschen ESC-Beitrag entscheiden. Ich bin wirklich kein Musiksachverständiger, der den musikalischen Geschmack länderübergreifend beurteilen kann. Aber ich habe Augen und Ohren und einen gesunden Menschenverstand. Und ich kann unpassende Musiktitel durchaus heraushören im Gegensatz zu manchen “Fachleuten”. Und gegen telefonische Abstimmungen in Deutschland habe ich seit ewiger Zeit ein Misstrauen, weil hierbei einer Manipulation Türen und Tore geöffnet werden.

Beim Song-Contest geht es um Musik und Text und nicht allein um schräge Maskerade und lautes Geschrei. Und ich frage mich: Sind Journalisten so dumm, dass sie nicht hören und sehen, wenn Mumpitz als Beitrag zu einem europäischen Contest geliefert wird? Warum wurden Titel und Band überall schöngeredet?

Der Witz: Kurz nachdem die deutsche Halloween-Band in Liverpool aufgetreten war und bevor der erste Punkt für alle ESC-Teilnehmer vergeben worden war, jubilierte BILD online: “Mega-Auftritt von uns! Das war der absolute Hammer!” – siehe die Abbildung rechts!

Der NDR ist federführend beim ESC und wählt den deutschen Beitrag aus. Finanziert von den Zwangsgebühren der Fernsehzuschauer. Und die durften nun wieder einmal erleben, wie Deutschland auf den letzten Platz gelandet ist und sich in Europa plus Australien und Israel bis auf die Knochen blamiert hat.

Und hier ist das Endresultat der Fachjurys zuzüglich der Punkte aus der Publikumsabstimmung: Germany 18 Points. Und das waren bestimmt nur Mitleidspunkte:

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 14. Mai 2023

20 Gedanken zu „Eurovision Song Contest (ESC): Warum die Redaktion der BILD-Zeitung echt einen Hammer hat!

  1. crazy catlady

    Ich weiß sowieso nicht, warum “Deutschland” sich diesen Mist überhaupt noch antut. Meiner Meinung nach geht es dort doch schon lange nicht mehr um Musik. Selbst wenn wir mit Taylor Swift oder Rihanna antreten würden, würde es keine Punkte geben.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Es ist ein kulturelles Forum der Völkerverständigung und in meinen Augen eine sehr gute Sache. Und wenn Deutschland in einer Zeit, wo in der Ukraine ein grausamer und blutiger Krieg herrscht und der Wettbewerb dort nicht stattfinden kann, singt von “Blood and glitter” und “We′re so happy we could die”, dann tickt es in einigen Köpfen nicht richtig. Musik, Text, Show – alles grausam gruselig!

      1. crazy catlady

        Grausam gruselig… Das war es, in meinen Augen, schon immer. Und wenn es der Völkerverständigung dienen soll, dann hätte man Russland und Weißrussland auch teilnehmen lassen können. Bezüglich der Völkerverständigung wäre das doch vielleich ein Anfang gewesen. Die Künstler können sicherlich nichts für den Angriffskrieg.
        Das ist im Sport das Gleiche. Wie oft wird gesagt, dass sportliche Großveranstaltungen unpolitisch sind.

        1. Harald Dzubilla Artikelautor

          Diese Ihre Meinung teile ich nicht, verehrte “crazy catlady”, weil sie mir zu crazy ist. Andere Länder haben tolle musikalische Beiträge geliefert. Und die Aussperrung von Russland bei Musik & Sport sind Sanktionen, die ich genauso begrüße wie wirtschaftliche Sanktionen gegen den Kriegstreiber. Vielleicht ist Ihnen nicht bekannt, warum der diesjährige ESC nicht in Kiew stattfinden konnte? Und deshalb sollten die Russen dann nach London eingeladen werden und die Punkte für andere Länder kommen dann vom russischen Staatsfernsehen aus Moskau? Nicht Ihr Ernst, oder…?

        2. Kirchhoff

          Die Künstler aus Russland und Weißrussland waren in Vergangenheit immer “Staatskünstler” und bekamen Stimmen von ihren Nachbarn.

        3. Observator

          @crazy catlady . . . Diese Veranstaltung hätte das russische Staatsfernsehen doch nie und nimmer übertragen. Ist das Land überhaupt noch der Eurovision angeschlossen?

          1. crazy catlady

            Das wäre wohl nur zu propagandistischen Zwecken in Russland gesendet worden, denke ich.

          2. crazy catlady

            @ Herr Dzubilla: Die Kritik der Welt wäre wohl herausgeschnitten, oder der Originalton durch russische Propaganda ersetzt worden.

          3. crazy catlady

            Lieber Herr Dzubilla, auch Live-Übertragungen kann man zeitversetzt ausstrahlen. Bestes Beispiel: Der Super Bowl in den USA. Der wird ebenfalls Live mit einigen Sekunden Zeitversetzung gesendet, nachdem “Nippelgate” 2004 für einen “Skandal” gesorgt hat 😉
            Das sollte reichen, um die Sendung mit eigenem (russischem) Kommentar versehen zu können, denke ich.

          4. Harald Dzubilla Artikelautor

            Und wie soll die Abstimmung passieren, wenn die Sendung nicht live übertragen wird? Und den Beitrag der Ukraine würde Russland ja nicht übertragen, weil es die Ukraine für Russland doch gar nicht gibt.

  2. Kerstin Kieler

    Liebe Crazy Catlady , sie sprechen mir aus der Seele. Egal wer für Deutschland antritt , es geht schon lange nicht mehr um die Musik. Und lieber Herr Dzubilla, ich soll sie von meiner 87 jährigen Mutter grüßen, sie hat in ihrem Sinne heute gewählt.

  3. Oliver Böge

    Hallo Herr Dzubilla,
    selten stimme ich Ihnen zu. Da wo Sie Recht haben, haben Sie recht bezgl. des deutschen ESC Beitrages. Meine Meinung zum ESC ist, dass diese Veranstaltung zum Trash (Müll) verkommen ist. Das hat für mich auch nichts mehr mit seriöse Gesangskultur zu tun. In diesem Sinne, herzlichen Glückwunsch Deutschland zum letzten Platz.

    1. Peter Körner

      Warum gibt es keine Beträge mehr mit aussagekräftigen deutschen Texten? Bislang haben wir damit – selbst mit Guildo Horn und Stafan Raab (nicht ganz so aussagekräftig) – im Schnitt am Besten abgeschnitten. Sogar Österreich mit Mercie Cherie.

      1. Harald Dzubilla Artikelautor

        Früher war es auch so, dass bei diesem Wettbewerb jedes Land nicht nur in Muttersprache singen musste, sondern auch Komponisten und Textdichter mussten die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen. Kurzum: Es war ein Autoren-Wettbewerb. Und: Es gab eine offene Ausschreibung, was bedeutet: Alle Autoren durften Beiträge einreichen, die von einer Jury beurteilt wurden. Damals haben Ralph Siegel und Bernd Meinunger “Ein bisschen Frieden” eingereicht und den Grand Prix mit der Sängerin Nicole gewonnen. (Mein von mir eingeschickter Beitrag ist damals leider nicht berücksichtigt worden. 🙁 )

  4. crazy catlady

    Da gebe ich Ihnen Recht, Frau Kieler und Herr Böge. Die Veranstaltung hat nichts mehr mit seriösem Gesang zu tun.
    Werter Herr Dzubilla, ich gebe Ihnen ebenfalls Recht, das andere Länder sehr hörbare Beiträge geliefert haben. Schweden hat (meiner Meinung nach) zurecht gewonnen. Dass der Despot im Kreml die Ukraine überfallen hat, weiß ich sehr wohl. Ich habe darum auch geschrieben HÄTTE man einladen KÖNNEN. Das bedeutet jedoch keinesfalls, dass ich das begrüßen würde! Für mich hat die ganze Veranstalltung irgendwie halt ein politisches “Gschmäckle”. So, wie Herr Böge schon schreibt. Drr ESC ist zu Trash verkommen.

  5. Harald Dzubilla

    Falls es heute überhaupt noch jemanden interessieren sollte: In der Zeit, als der ESC noch Grand Prix Eurovision de la Chanson hieß, habe ich im Jahre 1980 den Titel “Mutter Teresa” eingereicht. Ist nicht unter die 12 ausgesuchten Titel gekommen, aber immerhin auf Schallplatte erschienen mit der völlig unbekannten Sängerin Angelika Daniel, die sehr gut gesungen hat. Aber, liebes Publikum, was ist heute denn “Mutter Teresa” gegen “Blood and Glitter”?!

  6. j

    Die Deutschen steuern ca. 400.000 € für Esc bei. Wieviele arme Familien und Kinder hätten damit unterstützt werden können.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Das ist aber eine Milchmädchenrechnung. Fernsehgebühren sind für Fernsehprogramme bestimmt und nicht zur Unterstützung von armen Familien. Ein TV-Programm am Samstagabend bis in die Nacht hinein ist für 400.000 Euro günstiger als z. B. ein “Tatort” oder “Wetten, dass?!”.

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