Was ist eine “Kommission”? Der englische Journalist Richard Harkness hat den Begriff wie folgt definiert: “Eine Kommission ist eine Gruppe von Unwilligen, ausgewählt aus einer Schar von Unfähigen zwecks Erledigung von etwas Unnötigem.” Und genau das kam mir in den Sinn, als ich neulich einen Bericht im 3. Buch Abendblatt gelesen hatte, wo berichtet wird, dass eine Kommission sich in unserer Stadt eingefunden hat, um “Kriterien für Überprüfung historischer Namengeber” zu erarbeiten in Bezug auf die Stadt Ahrensburg. Hierzu vorausgegangen war ein politischer Beschluss der Stadtverordneten-Versammlung.
In dem Beitrag hat Reporter Filip Schwen drei Namen genannt, die dabei im Fokus stehen: Heinrich Carl Schimmelmann, Alfred Rust und Waldemar Bonsels. Und bezüglich dieser drei Personen soll die Kommission erarbeiten, ob das ehemaligen Wohnhaus von Schimmelmann abgerissen werden soll, das Tunneltal der Bahn zur Durchfahrt freigegeben wird und aus der Stadtbücherei alle Werke von Waldemar Bonsels entfernt werden müssen, genauso wie auch alle Produkte, wo die Biene Maja erkennbar ist inklusive der Filme und Hörspiele für Kinder.
Das ist natürlich ein Scherz. Ich meine das mit dem Herrenhaus, das wir Schloss Ahrensburg nennen. Und mit demTunneltal und mit der Biene Maja. Kein Scherz dagegen ist, dass Ahrensburger Bürger für die Kommission 60.000 Euro zahlen müssen, was ich als Veruntreuung von Steuergeldern bezeichne.
Klar, der Sklavenhändler Schimmelmann sollte in der Stadt nicht geehrt werden durch die Benennung einer Straße. Deshalb wird die Ahrensburger Schimmelmannstraße eben neu benannt, und zwar nach Adeline von Schimmelmann. Das kostet die Stadt gar nichts außer ein kleines Hinweisschild unter dem Straßenschild Schimmelmannstraße.
Und über Alfred Rust, den Ahrensburger Ehrenbürger, und Waldemar Bonsels, den gebürtigen Ahrensburger und seine weltberühmte (!) Biene Maja, habe ich schon soviel geschrieben, dass ich die Kommission nur noch auffordern kann, diese beiden Personen in Ruhe und Frieden ruhen zu lassen. Sonst kommt das Schilda des Nordens auch schon wieder landesweit in die Medien und wird damit der Lächerlichkeit preisgegeben. Und wer das wissentlich in Kauf nimmt, der hat echt ein Porzellandefizit.
Vorschlag an die Verwaltung: sicherlich sind ein paar Verwaltungsmitarbeiter in der Lage, dieses Thema selbstständig zu entscheiden, dann könnten 60 Tsd. Euro z.B. in die Beseitigung von Straßenschäden, oder in soziale Belange eingesetzt werden