Satire ist ein Thema, das nicht von allen Menschen richtig verstanden und empfunden wird. Der große Satiriker Kurt Tucholsky schrieb 1919 in “Fromme Gesänge” zum Thema Satire: “Der Satiriker kann nicht wägen – er muss schlagen.” Und ein anderer Autor formulierte es so: “Satire soll und muss treffen, wenn sie gut sein soll. Sie braucht die Provokation, die Ungerechtigkeit, das Überspitzen und Übertreiben bis hin zum Tabubruch. Satire ohne Biss ist keine!”
Eine bildliche Ausdrucksform der Satire ist die Karikatur. In einer solchen hatte ich den Bürgermeister wieder mal aufs Klo gesetzt. Hierzu bekam ich heute eine E-Mail von einem Leser, der mir u. a. schrieb: “Anmerkung zu ihrer unlängst veröffentlichten Grafik ‘Boegemeister auf Klosett’. Das geht m.E. eindeutig zu weit, da kann man sich nur fremdschämen. Ich frage mich ernsthaft, ob es opportun ist, in ihren Blog weiterhin zu kommentieren; – jedenfalls nicht unter Klarnamen.”
Das mit dem “nicht unter Klarnamen” betrachte ich ebenfalls satirisch, und zwar realsatirisch wie folgt: Der verärgerte Gast eines Restaurants zum Wirt: “Weil mir in Ihrem Lokal eine Mahlzeit nicht geschmeckt hat, werde ich bei Ihnen nicht mehr essen – allenfalls verkleidet mit Hut., Bart und Sonnenbrille!”
In der Satire werden übrigens nur Menschen aufs Korn genommen, die von Bedeutung sind. Insofern ist der Bürgermeister auf dem Klo de facto ein Schulterschlag für den Rathaus-Chef, auch wenn er sich darüber nicht sonderlich freuen dürfte. Genauso wenig wie es den Bürger erfreut, wenn der Bürgermeister gegen einen Bürgerentscheid verstößt, indem er diesen offenbar “aussitzen” will.
In diesem Zusammenhang habe ich neben Eckart Boege auf dem Klo unsere Alt-Bundeskanzlerin Angela Merkel auf dem Stillen Örtchen platziert. Diese Karikatur stammt von einem Werbeplakat des französischen Magazins “Charlie Hebdo”. Leider kann ich nicht so gut zeichnen wie der französische Karikaturist, weshalb ich meine Karikaturen in Form von Fotomontagen bringe.
Anders dagegen die Ahrensburger Karikaturistin Silke Möller. Die hat in ihrem Büchlein über “Ampelburg” nicht nur mich, sondern auch die damalige Bürgermeisterin Ursula Pepper (SPD) wenig schmeichelhaft karikiert. Nicht auf dem Lokus sondern als:
Ich bin neugierig, wie Silke Möller wohl den Boegemeister von Ampelburg karikieren würde!