Im Stormarnteil vom Abendblatt finden Sie heute einen Bericht mit der Überschrift: “Stormarner fahren auf Elektroshuttle hvv hop ab”. Dieser Beitrag ist eigentlich eine Werbung, die aber nicht mit dem Hinweis “Anzeige” überschrieben ist. Werbetexter Lutz Kastendieck lobt die Aktion so gut er kann, kommt dabei aber nicht auf den Missbrauch durch Schnorrer zu sprechen und erwähnt auch mit keiner Silbe das Steuergeld, das die Stadt Ahrensburg für diesen Test auf die Straße wirft. Und: Das riesige Werbefoto von einem hvv-hop-Shuttle – siehe die Abbildung! – stammt gar nicht aus dem Kreis Stormarn, sondern aus Hamburg-Harburg.
An dieser Stelle mal wieder eine Metapher: Ich stelle mich zum Test aufs Rondeel in der Ahrensburger City und biete den Bürgern dort 10-Euro-Scheine an, und zwar zum Kaufpreis von 1 Euro. Und ich garantiere Ihnen: Stormarner fahren auf diese 10-Euroscheine ab.
Womit ich sagen will: Ein Test ist Unfug, wenn er nicht unter realen Bedingungen stattfindet. Wenn ich mich nach der Testphase wieder aufs Rondeel stelle und meine 10-Euro-Scheine nun gegen 15 Euro anbiete, dann fahren die Menschen bestimmt nicht darauf ab. Warum also habe ich zuvor einen Test gemacht, der mich nur Geld gekostet hat?!
Als Ahrensburger will ich wissen: Was bezahlt die Stadt pro Shuttle-Fahrt dazu? Und wie kann es sein, dass Schüler sich die Schnorrer-Shuttles nach Schulschluss vor die Penne kommen lassen können, wie ich mehrfach beobachtet habe?
Kurzum: Ich bin nach wie vor der Meinung, dass der Gedanke an On-Demand-Shuttles zwar grundsätzlich der Weg in eine richtige Richtung ist; aber der Test in der Stadt Ahrensburg ist für unser beliebtes Haustier, nämlich für die Katz.
Früher bezahlte die Stadt den Bürgern für einen Toilettengang vor dem Rathaus rund 50 Euro Zuschuss. Warum soll die Stadt den Schülern nicht 20 Euro zuzahlen für ein Taxi?