Heute füllt Stephan Lamprecht, SPD-Stadtverordneter und Mitglied im Finanzausschuss, die MARKT-Kolumne unter der Rubrik: “Notdienste / Aus der Redaktion”. Und ich erkläre, dass ich grundsätzlich alles, was der Politiker dort schreibt, unterstreiche mit Ausnahme der letzten drei Sätze, die Lamprecht äußert.
Diese drei Sätze lauten: “Noch besser wäre natürlich, Sie bringen sich selbst ein. Als Kandidat für die Kommunalwahl. Denn Demokratie lebt vom Mitmachen, nicht Meckern.”
Meine Begründung gegen die Meinung des Politikers: Wenn Sie, lieber Mitbürger, als Kandidat in Ahrensburg kandidieren wollen und einen Sitz in der Stadtverordneten-Versammlung erringen möchten, dann können Sie das als Neuling in einer der hier agierenden Parteien nur erreichen, wenn Sie bei der Wahl ein Direktmandat erzielen. Oder wenn Sie auf einer Parteiliste einen der vorderen Plätze einnehmen. Und beides ist nicht sonderlich aussichtsreich für ein Neumitglied.
Hierzu merke ich an, dass meines Wissens nach kein Mitglied der SPD-Fraktion bei der letzten Kommunalwahl ein Direktmandat gewonnen hat. Was bedeutet: Alle Mitglieder der Fraktion sind über die Parteiliste nominiert worden. Und die Wahl 2018 war ein Fiasko für die SPD, was Sie aus dem Gesicht von Jochen Proske ablesen können in der Veröffentlichung damals im Abendblatt-Stormarn – siehe die Abbildung rechts!
Womit ich andeuten will: Wenn Sie heute beispielsweise zur SPD gehen, sich dort als Sozialdemokrat neu anmelden und sich einen Wahlbezirk in Ahrensburg zuteilen lassen, dann ist Ihre Chance, Stadtverordneter zu werden, vergleichbar mit einem Lottogewinn von einer mehr als fünfstelligen Summe.
Auch dem Lamprecht-Satz: “Demokratie lebt vom Mitmachen, nicht Meckern” widerspreche ich. Wenn Meckern = Kritik ist, dann entgegne ich: Demokratie lebt vom Meckern. Und nirgendwo wird in der Ahrensburger Demokratie soviel gemeckert wie unter den Stadtverordneten selber bei deren Versammlungen im Marstall, wo mal ein Stadtverordneter am Rande sinngemäß gemeckert hat: “Warum gehen wir dort überhaupt hin – Familie Levenhagen hat doch schon alles daheim am Küchentisch entschieden?!”
Und genau dagegen habe ich auf Szene Ahrensburg schon häufig gemeckert, weil ich ein Demokrat bin, der sich persönlich mit seinem Blog in die Ahrensburger Belange einbringt.
Postskriptum: Sagt der Schauspieler zum Theaterkritiker: “Nicht meckern, Alter – komm rauf auf die Bühne und mach doch selber mit!”
Ich habe den Artikel auch gelesen aber nicht gewusst, dass es sich um einen Ahrensburger Politiker handelte.
Ich will mich ja gerne politisch engagieren und tue es auch – aber für Ahrensfelde und den Süden. Auch halte ich nichts von “Fraktionsdisziplin” – ach die gibts hier ja nicht und die Einbahnstraßenregelung im “Dreizack” interessiert mich politisch höchstens nebenbei.
Also Ortsbeiräte
Einen schönen Tag aus Ahrensfelde – der Wiege Ahrensburgs
Sehr geehrter Herr Lamprecht,
wie können Sie erwarten, dass sich engagierte Bürger*innen als Stadtverordnete aufstellen lassen, wenn sie es dann in der Versammlung mit so vielen unflexiblen Menschen zu tun haben, die starrköpfig an Meinungen festhalten, ohne vollständig über die existierenden Möglichkeiten informiert zu sein und die nicht einmal gewillt sind, sich informieren zu lassen. Es müsste wieder viel mehr Bürgerinitiativen zu den unterschiedlichsten Themen geben, dann wäre die Demokratie auf dem Vormarsch.
Wer fühlt sich denn noch dem Begriff “gewählter Volksvertreter” verpflichtet? Ich hoffe, dass die Bürger*innen das bei der nächsten Wahl berücksichtigen werden.. Allerdings gibt es eine zugelassene Partei, die bei der Wahl nicht zur Debatte stehen darf, weil wir das nicht noch einmal haben wollen.
Und Sie bemerken auch, dass ich von vielen und nicht von allen spreche? Ich bemühe mich sehr wohl zu differenzieren.
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass die S4 in Rahlstedt enden muss.