Ein Autofahrer, der in die Ahrensburger Innenstadt fahren möchte und sich zuvor auf der Hompage der Stadt nach Parkmöglichkeiten informiert, der findet dort unter “Parken in Ahrensburg” auch eine “Liste der Parkhäuser”. Und diese Liste ist witzig, obwohl kein Autofahrer wirklich darüber lachen kann.
Es werden vier Parkhäuser aufgeführt. An erster Stelle: “P+R Parkhaus Alter Lokschuppen” mit dem Hinweis: “hier ist kostenloses Parken möglich”.
Möglich ist auch, dass die Verwaltung die Autofahrer, die einen Parkplatz in der City suchen, bewusst auf den Arm nehmen will. Denn der Alte Lokschuppen ist nicht für Autofahrer, die nach Ahrensburg kommen, um zu bleiben, sondern im Gegenteil: Es ist ein Parkhaus für Autofahrer, die aus Ahrensburg wegfahren, und zwar mit der Bahn. Denn das bedeutet P+R. Und wer nicht mit der Bahn fährt, der darf sein Auto auch nicht im Alten Lokschuppen abstellen.
Und dann folgen die Parkhäuser Alte Meierei und Woldenhorn. Das sind aber keine städtischen Parkhäuser, sondern sie gehören einer Immobilienfirma. Und die Gebühren für das dortige Parken liegen ganz weit oben, sodass viele Autofahrer diese Häuser bewusst umfahren.
Und die Tiefgarage CCA ist gar kein Parkhaus. Sie gehört nicht der Stadt. Der Vorteil für Autofahrer, die dort parken: Bei Einkäufen bekommen sie die Parkgebühr in einigen der Läden erstattet, parken quasi kostenlos.
Der Blogger fragt sich: Darf die städtische Verwaltung eigentlich auf der städtischen Homepage für private Firmen kostenlose Werbung machen und auf deren Angebote hinweisen…?
Die Stadt Ahrensburg macht schon lange Werbung für die privaten Parkhäuser, indem sie gegetsmühlenartig darauf hinweist, dass es dort jede Menge freier Parkplätze gibt. Die Stadt Ahrensburg vergisst nur zu erwähnen, dass die armen Autofahrer dort nach Strich und Faden abgezockt werden (2 Euro pro Stunde).
Ein eherner Grundsatz der Parkraumbewirtschaftung lautet :
“Das Parken am Straßenrand muss grundsätzlich teuer, als in den näher gelegenen Parkhäusern sein.”
Ergo:
Mit dem privaten Eigentümer der Parkhäuser ist dahingehend zu verhandeln, dass er seine Tarife entsprechend senkt.
Die dabei entstehenden Einnahme-Ausfälle sind ihm auf der Grundlage der bisherigen Aufkommens selbstverständlich aus dem Gebührenaufkommen der städtischen Parkraumbewirtschaftung zu erstatten.
Es ist zu erwarten, dass die Auslastung der Parkhäuser stark ansteigt, Kurzparker leichter einen Platz in Nähe ihres Zieles finden und der die innerstädtische Aufenthaltsqualität beeinträchtigende Parksuchverkehr abnimmt.
Die Attraktivität der Innenstadt wird steigen und ihr Besuch auch für Gäste aus dem Umland, die sich in der Vergangenheit nach Bargteheide, Volksdorf oder zum AEZ orientiert hatten, wieder interessant werden.
Das nicht nur wegen der plötzlich höheren Wahrscheinlichkeit, überhaupt einen Parkplatz zu finden, sondern auch deshalb, weil sich insbesondere für Besucher von weiter weg die Möglichkeit eröffnen wird, ohne den zeitlichen Druck des ablaufenden Parkscheins, nach Lust und Laune länger zu bleiben, wenn sie dazu durch die immer noch vorhandene Vielfalt unserer Stadt unerwartet angeregt werden.
Das vor allem dann,
….wenn die Parkgebühr bei längerer Dauer nicht (abschreckend) progressiv steigen würde (wie heute), sondern degressiv sinken würde; – das zumindest in den Zeiten verminderter Nachfrage…
….und wenn (wie heute !) es möglicherweise dann keine Höchst-Parkdauer mehr geben bräuchte.
Und welchem Bürger, ist es überhaupt klar, dass die erste Stunde zwar nur vergleichsweise moderate 60 Cent kostet, die zweite und dritte Stunde mit 1,20 € aber das Doppelte ?!!
Wenn es tatsächlich so wäre, wie oft behauptet, dass es genügend freie Parkplätze gäbe, wäre eine abschreckende Verdoppelung wohl nicht erforderlich…
Welcher auswärtige Besucher kommt denn gerne noch mit dem eigenen Auto (und dass sind immer noch die meisten) nach Ahrensburg, wenn er nach drei Stunden wieder weiterfahren muss.. ?
Drei Stunden sind verdammt wenig, wenn man einen ausgiebigen Einkaufsbummel machen will und dann noch ohne Hast etwas essen will.
Die Gesamtsumme der Erstattung wird sich angesichts der zu erwartenden drastisch erhöhten Auslastung der privaten Parkhäuser erstaunlich gering bleiben und unvergleichlich niedriger, als die Belastung des städtischen Haushalts für den Fall, das die Stadt selber in der Größenordnung der jetzt frei bleibenden Plätze eine Parkgarage bauen würde…
In der Ladestraße gibt es auch ein Parkhaus. Warum nennt die Stadt das nicht?
…..das ist ja wohl nur ein weiterer Briefkasten von Herrn Kroschke !