Ahrensburger City: Peinlicher geht’s nimmer. Zum Beispiel in der Manhagener Allee: Kommt ein Besucher von auswärts in die Straße, liest er über einem Laden: “Juwelier Stojan”. Und kommt er dann näher, um dort vielleicht ein Schmuckstück zu erwerben, so erkennt er: Hier handelt es sich garnicht um einen Juwelier, sondern es ist ein Second-Hand-Laden der AWO, dem größten Ladenbetreiber in der Ahrensburger Innenstadt.

Ich frage mich in meiner Naivität: Muss hier das Ordnungsamt nicht einschreiten? Und auch das Citymanagement tätig werden, falls es so etwas in Ahrensburg überhaupt gibt?

Auf mich wirken Geschäfte, die es in der  Manhagener Allee nur noch dem Namen nach gibt (Schnieke Stücke, Badeperle, Juwelier Stojan) wie eine Verwahrlosung dieser Straße, die früher einmal die attraktivste Einkaufsstraße in der Schlossstadt gewesen ist.

Hinzu kommen dann noch die Parklets auf der Straße. Ursprünglich sollten die im Winter, wo sie ja noch sinnloser sind als sie ohnehin schon sind, wettergeschützt auf dem Bauhof gelagert werden. Stattdessen rotten die Dinger nun vor sich hin. Bilder des Jammers. Das verleiht den Straßen einen echten Slum-Charakter, der ja von der Verwaltung und einigen Stadtverordneten durchaus gewollt ist, denn sonst würden diejenigen Damen und Herren ja tätig werden, die für diesen Blödsinn verantwortlich sind.

Diese Parklets stehen nun schon den zweiten Winter lang auf der Straße. Und ich habe bis heute noch niemanden gefunden, der das toll findet. Wenn diese 15.000.Euro-Möbel halbwegs Sinn ergeben, dann vielleicht in den Parkanlagen in der Großen Straße. Oder im Garten des Bürgervorstehers, der ja dem Hörensagen nach ähnlich gepflegt sein soll wie eben die Parklets.

Apropos Große Straße: Die Anregung, dass die Stadt den Wochenmarkt in die Große Straße verlegen soll, hat die Verwaltung damals abgelehnt mit der Begründung: Der Bodenbelag dort wäre nicht für große Fahrzeuge geeignet.

Nun parkt dort schon wieder ein großer Werbewagen der Hamburger Firma Jan Bode, die dort sogar noch Hütchen zwecks Absperrung aufgestellt hat, damit niemand über den Stromleitung stolpern soll.

Stromleitung? Ja, kostbarer Strom zur Heizung eines Werbefahrzeugs (!) in der Innenstadt zu einer Zeit, wo die Bürger aufgerufen werden, alle Energie sparsam zu verwenden!

Da scheint im Rathaus offenbar noch niemand den Schuss vernommen zu haben. Man glaubt als Ahrensburger Bürger immer wieder, dass die Verwaltung nicht schlimmer agieren kann, aber ich bin sicher: Irgendwann lässt Baudirektor Kania auch noch Fußbodenheizung bei den Parklets einbauen, damit der Bürgermeister dort in der Mittagspause picknicken kann und keine kalten Füße bekommt.