Dass die Firma Görtz ihren Schuhladen in der Hamburger Straße schließen wird, kommt nicht überraschend. Das Unternehmen hat bekanntlich Insolvenz angemeldet, und man hat angekündigt, eine ganze Reihe von Filialen in Deutschland zu schließen wie z. B. gerade die Filiale in Rahlstedt. Aber warum auch in Ahrensburg, denn dieses ist die einzige Görtz-Filiale im gesamten Kreis Stormarn?
Das Unternehmen schließt diejenigen Filialen, wo die Umsätze nicht mehr zum Positiven gerechnet werden können. Und das ist in Ahrensburg der Fall, obwohl der Laden nicht nur in bester, sondern in allerbester Innenstadtlage liegt. Und man fragt sich: War es nur Corona und die derzeitige wirtschaftliche Situation bei vielen Kunden?
Nein, das kann nicht sein. Denn die Pandemie war auch dort, wo Filialen sind, die sich wirtschaftlich noch rechnen und deshalb erhalten bleiben. In Ahrensburg kam etwas hinzu, was Sie aus den voranstehenden Blog-Auszügen nachlesen können: Die Stadt Ahrensburg hat durch Bauarbeiten in der Großen Straße, die sehr viel länger andauerten als es hätte sein müssen, den Görtz-Laden quasi vor der Kundschaft “abgeriegelt”. Und hinzu kommt der Wegfall von Parkplätzen, worauf die Stadt ja so stolz ist mit ihren Parklets für Penner.
Aaaaaaber: Es wird alles gut! Denn die Stadt Ahrensburg betreibt ja ein Leerstandsmanagement unter Führung unseres genialen Citymanagers! Und dieser Leermeister und seine Gehilfinnen werden schon dafür sorgen, dass es keinen Leerstand im Ladenlokal von Görtz geben wird, weil man natürlich schon daran gearbeitet hat, seit die Medien von der Insolvenz des Schuhhändlers Görtz berichtet haben. Und nachdem es ja mit den “Baustellenkonzert” von Christian Behrendt in der Hamburger Straße nicht geklappt hat, wird er nun mit Flötentönen dafür sorgen, dass der Laden nicht lange leerstehen wird. Vielleicht zieht ja ein neuer Optiker dort ein. Oder die AWO.
Es wird wohl nicht das letzte Ladengeschäft sein, das in der Innenstadt aufgibt
Siehe auch hier:
wie schade, dass ein so traditonsreiches Geschäft wie Görtz aufgeben muss. Im Laufe meines inzwischen langen Lebens habe ich viele Paar Schuhe sowohl in den Hamburger Filialen als auch in Ahrensburg gekauft.
Die Gründe für das Sterben von Ladengeschäften sind vermutlich vielfältig. Den einen Grund gibt es oftmals nicht.
Häufig hat es mit einem Überangebot zu tun.
Auch der Online-Handel, der sich (für mich) unbegreiflicherweise auf Waren wie Kleidung und Schuhe, die wie ich finde, anprobiert werden müssen, tut ein übriges. Ich kenne Menschen, die sich kartonweise Klamotten nach Hause liefern lassen, die Anprobe findet dann Zuhause statt, und bei Nichtgefallen wird das Paket kostenfrei retour gesendet (die entstehenden Kosten tragen dann ALLE Kunden).
Viele Menschen konsumieren inzwischen auch bewusster – was aus Nachhaltigkeitsgründen auch sein Gutes hat, und kaufen nicht mehr so oft und so viel.
Dann gibt es noch die weitaus billigeren Angebote anderer Schuhanbieter, die u.a. im CCA eine Filiale betreiben und nicht zuletzt haben auch die Discounter regelmäßig Schuhe im Sortiment.
Über das Ahrensburger Stadtmarketing wurde ja schon viel geschrieben, und auch wenn ich denke, dass wir die Bezüge eines “City-Managers” einsparen sollten, in diesem Falle hätte vermutlich auch ein baustellenfreier Zugang nicht viel an der Tatsache geändert, dass Görtz Insolvenz angemeldet hat.