PROLOG: Als die Schweizer Firma Valora im Jahre 2021 im Auftrag der Bahn einen Automatenladen auf den Bahnsteig vom Regionalbahnhof gestellt hatte, da jubelte der damalige Bürgermeister Michael Sarach im 3. Buch Abendblatt: „Für uns als größte Stadt im Kreis sind innovative Angebote, die den ÖPNV attraktiver machen, immer interessant. Ich bin sehr optimistisch, dass auch der 24/7 ServiceStore Anklang finden wird.“ (Wenn Sie das nicht glauben, dann können Sie es hier nachlesen!)
Dann kam der Bürgermeister-Wahlkampf. Hierfür bestellte sich der Kandidat Eckart Boege einen Wahlhelfer aus Hamburg nach Ahrensburg, nämlich Bürgermeister Peter Tschentscher. Und der MARKT schrieb damals: “Boege erklärte seinem Gast, dass die Ahrensburger Station ein Pilotprojekt ist für die Deutsche Bahn, zum Beispiel einen Selfstore, der rund um die Uhr geöffnet ist.”
Sie erkennen, meine lieben Mitbürger: Sowohl der alte als auch der neue Bürgermeister loben keinen inhabergeführten Laden in der Ahrensburger Innenstadt, sondern die beiden Sozis bejubeln einen seelenlosen Automaten-Store auf dem Bahnsteig, den ein Schweizer Unternehmen dort im Auftrag der Bahn aufgestellt hat.
Heute steht wieder etwas über den Selfstore beim Abendblatt-Stormarn Online, und zwar: “Bahn schließt digitalen Minimarkt auf dem Bahnsteig. Reisende konnten dort rund um die Uhr einkaufen. Das sind die Gründe.”
Und wer weiterliest, um die Gründe zu erfahren, der erfährt: “Zu den Gründen, das Konzept nicht fortzuführen, macht das Unternehmen keine Angaben.”
Putzig oder…?!
Mir fällt spontan auch kein Laden in der Ahrensburger Innenstadt ein, welchen ich vor meinem Besuch aus Hamburg lobend hervorheben würde. ¯\_(ツ)_/¯
Und unterliegt Herr Boege nicht einer gewissen Neutralität in solchen Dingen?
Ich meine, Herrn Wilde wurde hier zu Zeiten des Famila-Neubaus genau diese Verletzung der Neutralität angelastet, dass er erwähnte, in diesem Geschäft gern einkaufen gegangen zu sein.
Dass Herr Boege den Laden in seiner Funktion als Pilotprojekt hervorhob, halte ich für verständlich. Hat er doch so noch mal die Signalwirkung dieses Projektes bekräftigt.
Schließlich bedeutete die Standortwahl für Ahrensburg doch auch, dass den hiesigen Bürgern und denen der Umgebung zugetraut wird, offen für Neuerungen zu sein. Ja, vielleicht eine gewisse Neugier mitzubringen.
Eine Neugier, welche beim Besuch der Ahrensburger Innenstadt und den meisten seiner Geschäfte wohl nicht immer nötig ist.
Ich kann hier kein Fehlverhalten von Herrn Boege erkennen.