Gestern erzählte mir ein Bürger in der Stadtverordneten-Versammlung eine Geschichte, die ich ihm nicht abgenommen habe, und zwar was die Wahrheit betrifft. Doch weil der Protagonist in dieser Geschichte ein gewisser Peter Kania war, bin ich der Schilderung unmittelbar nachgegangen und dazu hin zum Rathaus. Genauer: Zwischen Denkmal und Stadtbücherei habe ich Einblick auf den Tatort genommen.
Und was sah ich dort? Ich sah, dass die Betonstufen vor der Stadtbücherei verschwunden sind und ersetzt wurden durch einen hässlichen Schotterbelag, vor dem sogar ein Warnhütchen stand, damit niemand drüberschreiten und womöglich stürzen soll.
So, und nun festhalten, denn jetzt kommt die Pointe! Auf die naheliegende Frage, ob dort vielleicht jemand in der Nacht die Stufen gestohlen und abtransportiert hat, erfuhr ich die (bek)nackte Wahrheit. Und die lautet nach meiner Information wie folgt:
Für den hinteren Teil der Rathaussanierung benötigte man Stufen in der Art wie sie vor der Stadtbücherei zu finden sind bzw. zu finden waren. Und weil solche Stufen nicht zeitnah geliefert werden konnten, hat Baudirektor Peter Kania kurzerhand angeordnet: “Dann nehmen wir einfach die Stufen von vorn und bringen sie nach hinten!”
Obwohl ich mir das gestern Abend vor Ort angesehen habe, kann ich es heute immer noch nicht glauben. Denn wenn das tatsächlich der Wahrheit entspricht, dann würde das ja bedeuten, meine lieben Mitbürger, dass Bauamtsleiter Kania nicht nur die Stufen ab hat, sondern auch ein Rad.
UPDATE: Kleine Korrektur: Die Stufen, die vorn abgebaut wurden, um sie hinten anzubauen, befanden sich direkt vor dem Eingang zur Stadtbücherei. Die Schotterauffahrt wurde geschaffen als Fahrbahn für Baufahrzeuge.
Das bedeutet auch, wenn für einen Erweiterungsbau des Rathauses Material fehlt, wird dies vom jetzigen Rathaus geholt 🙂
Und woher stammt der Beton im Kopf…?