Das Stormarner Tageblatt berichtet: “Sparkasse Holstein feierte Geburtstag mit Hundertwasser im Marstall”. Genauer: Es war der 198. Geburtstag der Sparkasse, der in der Galerie im Marstall gefeiert wurde. Dazu kann ich nicht gratulieren, denn wer 198 Jahre alt ist, der dürfte wohl kaum noch mitbekommen, wenn er Glückwünsche zum Geburtstag bekommt.
Aber Scherz beiseite, denn ich habe durchaus ernsthafte Gedanken zu dieser Veranstaltung. Zum Beispiel: Die Sparkasse Holstein ist eine kommerzielle Firma. Und zur Galerie im Marstall findet man auf der Homepage folgende Information:
“Die Galerie befindet sich im ehemaligen Marstall des Schlosses Ahrensburg, der nach einer umfassenden Restaurierung durch die Stadt Ahrensburg, die auch Eigentümerin des Gebäudes ist und die Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn als Ausstellungshalle genutzt wird. Die Ausstellungsreihe in der Galerie im Marstall Ahrensburg wird von der Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn koordiniert und finanziert.”
Was bedeutet das? Es bedeutet in meinen Augen ein Schmarotzertum der Sparkasse Holstein. Denn die feierte eine Veranstaltung mit Kunden in einer Location, die durch eine Stiftung finanziert wird. Und das bedeutet: Hier wird mit Stiftungsgeldern, die am Finanzamt vorbeigehen, eine Firmenveranstaltung der Sparkasse durchgeführt.
Oder wenn ich meinen Argwohn zum Ausdruck bringe: Die Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn hat die Ausstellung von Friedensreich Hundertwasser in die Galerie im Marstall geholt, um damit einen Aufhänger für die Sparkasse Holstein zu haben für eine Kunden- und PR-Veranstaltung im Rahmen ihres Firmenjubiläums.
Frage: Käme nun die Commerzbank und wollte ebenfalls eine Kundenveranstaltung in der Galerie im Marstall mit Hundertwasser durchführen – wäre das wohl möglich?
Es ist eine SPARkasse. Und die SPARkasse hat Geld geSPARt. Natürlich hätte man auch in den Räumlichkeiten in der Hamburger Straße feiern können und auch dort Hundertwasser präsentieren können, aber in der Galerie Im Marstall war es eben passender, zumal Hundertwasser dort bereits hängt. Und ich bin sicher, dass Speisen und Getränke nicht über die Kulturstiftung abgerechnet werden. Oder doch, Herr Sparkassendirektor?
Auf der Party war auch der Ahrensburger Bürgermeister Eckart Boege, der sich dort von seinem anstrengenden Arbeitstag entspannt hat, bevor er zum Weinfest gegangen war und danach in den Urlaub verschwunden ist. Auch darüber hat das ST berichtet. Haben Sie das vielleicht übersehen?
Jetzt kommt Licht in die Sache: Party bei der Sparkasse Stormarn und das Weinfest haben den Bm so stark zugesetzt, dass ein längerer Soforturlaub angetreten werden musste
Vergessen Sie nicht das Lindenfest in Ludwigslust. Das war bestimmt auch anstrengend für Herrn Boege.
Fragender Herr Dzubilla,
auch Sie werden in die undurchdringlich verwobenen Regelwerke kein Licht bringen:
Da ist mindestens die Satzung der Sparkasse in Kombination mit mehreren Verträgen des Rathauses mit den Partnern im Kulturzentrum zu studieren und der Frage nachzugehen, warum keine Evaluationen veröffentlicht werden.