Nachdem Sie den vorangehenden Blog über die Online-Terminreservierung im Beamten-Denkmal am Rathausplatz gelesen haben, folgt hier das persönliche Schicksal eines Leidtragenden. Und das bin ich bzw. meine Familie. Ich habe nämlich schon vor Wochen einen Termin im Einwohnermeldeamt online gebucht, und zwar für Montag, den 23. Mai 2022 um 09:50 Uhr.
Grund: Wir müssen den Reisepass unseres Kindes verlängern lassen. Unser Kind ist 12 Jahre alt und geht folglich noch zur Schule. Und wenn wir am Montag, den 23. Mai 2022 um 09:50 Uhr im Rathaus sein wollen, dann müssen wir unser Kind dafür vom Schulunterricht abmelden.
Diesen Umstand habe ich heute bemerkt, als ich die “Einverständniserklärung der Eltern anlässlich der Ausstellung eines Personalausweisdokuments für ein minderjähriges Kind” ausfüllen wollte, wo vermerkt ist: “Das Kind muss bei der Beantragung persönlich anwesend sein!”
Natürlich werden wir unser Kind nicht vom Schulunterricht abmelden. Was bedeutet: Wir müssen einen neuen Termin im Rathaus beantragen, der nicht vor dem 8. Juni 2022 machbar ist (Stand von heute). Und: Die Schulferien beginnen bereits am 4. Juli 2022. Wie lange die Ausstellung eines Reisepasses dauert, ist mir unbekannt. Also: Wie sollen wir jetzt eine Urlaubsreise in den Sommerferien buchen…?
Nicht weniger “lustig” ist auch die Verarschung Mitteilung der Stadt und also lautend: “Die Handynummer dient bei der Terminbuchung zur Identifizierung. Nach der Eingabe wird Ihnen ein Code zugeschickt, mit dem Sie den Termin bestätigen müssen. Am Tag des Termins brauchen Sie die für die Terminbuchung genutzte Handnummer. Diese müssen Sie im Rathaus am Terminal eingeben, um sich anzumelden.”
Und dazu bekomme ich von der Verwaltung der Stadt die “Handynummer +49 – 0410254744” mitgeteilt.
Dazu noch eine Zwischenfrage: Gibt es im Schilda des Nordens eigentlich die amtliche Pflicht für alle Einwohner, dass sie über ein Handy verfügen müssen?
Ich erwarte nun eine Stellungnahme von Bürgermeister Eckart Boege oder von einem zuständigen Mitarbeiter des Rathauses, und zwar zeitnah. Und nicht vergessen, Herr Boege, was Sie uns Bürgern versprochen haben, nämlich dass sie die Kommunikation zwischen Rathaus und Wohnhaus verbessern wollen! Und ich hoffe, dass Sie Ihr Versprechen genauso halten, wie ich mein Versprechen gehalten habe, das ich Ihnen vor ein paar Tagen gegeben habe.
Postskriptum: Ja, Szene Ahrensburg wird im Rathaus regelmäßig gelesen.
Die Situation mit den Wartezeiten für Reisepässe nur nach Termin ist unfassbar und müsste so schnell wie möglich in den Zustand zurückgebracht werden, wie vor der Pandemie. Eine verständliche Antwort sollten Sie auf jeden Fall bekommen.
Ich persönlich habe in der Vergangenheit von den verschiedenen Stellen immer Antwort erhalten.
Nur Herr Sarach hat sich erst gemeldet, nachdem ich ihm ein zweites Mal geschrieben habe und gefragt, ob er sich für die Belange seiner Bürger nicht interessiert.
Viel Erfolg!
Da es hier nicht nur um mein persönliches Problem geht, sondern weil die Situation für alle Bürger geklärt sein muss, werde ich hier auf Szene Ahrensburg am Ball bleiben, bzw. am Denkmal.
Frage: Ist die Verwaltung für uns Bürger da – oder sind wir Bürger für die Verwaltung da?
Also das ist so: Die Bürger sind für die Verwaltung da, denn sie bezahlen die Gehälter dort. Und dafür ist die Verwaltung für die Bürger da.
Ist die Verwaltung nicht für die Bürger da, dann müssen die Bürger natürlich auch nicht die Gehälter der Verwaltung zahlen.
Oh, dann sieht es ja schlecht aus für die Rathausaussitzer.
Lieber Herr Dzubilla,
wir haben unser Kind wegen der Beantragung des Reisepasses im Februar vom Unterricht abgemeldet, um den Reisepass noch rechtzeitig vor den Osterferien zu erhalten. Das war allerdings echt problematisch, da man damals ja auch noch 4 Wochen auf einen Abholtermin warten musste. Sie können sich also eigentlich freuen! Wobei, bitte nicht zu früh. Folgendes schreibt die Stadtverwaltung auf der Homepage “Die Abholzeiten ohne Termin werden vorerst bis zum 24. Juni 2022 angeboten.”