Der Gesetzgeber schreibt vor: Erst ab 16 Jahren dürfen Kinder und Jugendliche Bier, Wein, Sekt, Cider und andere Getränke, bei denen der Alkohol durch Gärung entsteht, kaufen und in der Öffentlichkeit trinken. Doch diese Vorschrift soll jetzt angeblich automatisch beseitigt werden – jedenfalls in Ahrensburg, dem Schilda des Nordens.
Nachdem die Stadt Ahrensburg sich nicht dazu aufraffen konnte, am Rosenweg zur Sicherheit für Kinder eine Verkehrsampel aufzustellen, wurde dort nun etwas anderes aufgestellt. Und zwar hat die Verwaltung den im Rosenweg ansässigen Bürgern Petra und Bernd Flint offensichtlich die behördliche Genehmigung erteilt, dass diese Anlieger in ihrem Vorgarten einen öffentlich zugänglichen Automaten für einen Winzer aus Rheinland-Pfalz aufstellen und betreiben dürfen, mit dem Wein, Sekt und Secco verkauft werden.
In der redaktionellen Werbung im 3. Buch Abendblatt schreibt Werbetexter Harald Klix dazu detailliert über das Angebot der Firma und über die Preise für Getränke und informiert ausdrücklich: „Kunden können direkt davor parken und in bar, mit Karten oder per Google und Apple Pay bezahlen.“
Ist das nicht cool? Da können die Kids den Sprit bar aus dem Automaten tanken. Und das 24 Stunden am Tag, also auch dann, wenn die Penny-Open-Air-Bar in der Rampengasse schon geschlossen hat.
Und wenn die Stadt Ahrensburg diesen Verkaufsautomaten im Vorgarten genehmigt hat, dann haben fortan alle Grundstückseigentümer in der Stadt das Recht, einen Verkaufsautomaten am Wegesrand zu platzieren. Nicht nur bestückt mit Wein, Bier und Sekt, sondern selbstverständlich auch mit Korn, Gin und Whisky. Und natürlich Zigaretten. Und dort können die Kids nicht erst bei Einbruch der Dunkelheit mit einem Vorschlaghammer einkaufen, sondern alles ist zahlbar in bar, mit Karten oder per Google und Apple Pay am hellichten Tage.