Kennen Sie Alexander Sulanke? Falls Sie kein Abendblatt-Leser sind: Alexander Sulanke ist Nachfolger von Hinnerk Blombach. Und Hinnerk Blombach war bis zum Ende des vergangenen Jahres noch Redaktionsleiter Stormarn vom Hamburger Abendblatt. Doch ob Alexander Sulanke auch schon mal in Stormarn gewesen ist, zum Beispiel in der Redaktion in der Großen Straße von Ahrensburg, das weiß ich zwar nicht, vermute aber: nein.
Die Begründung für meine Vermutung: Alexander Sulanke verschickt täglich einen Online-Newsletter mit dem dunklen Porträt seiner selbst. Und er begrüßt die Empfänger obligatorisch mit: “Guten Abend nach Stormarn, liebe Leserinnen und Leser”, wobei “nach Stormarn” nur bedeuten kann: Der Mann befindet sich nicht im Kreise Stormarn. Und so ist es zum Beispiel bemerkenswert, was heute “Das Wichtigste aus dem Kreis von der Abendblatt-Redaktion ist”. Ich zitiere im Originaltext:
“Tischtennist: Bargteheider Tischtennisspieler siegen kampflos” – klar, das ist eine der wichtigsten Tagesmeldungen aus Stormarn überhaupt. Außerdem: “Pandemie: Corona-Inzidenz im Kreis Stormarn steigt auf 1339,6” – unerhört wichtig. Und: “Polizei Pinneberg: Tankstellenräuber bedrohen Kassierer mit Messer” – wobei die Wichtigkeit dieser Meldung eigentlich darin besteht, dass Pinneberg plötzlich im Kreis Stormarn liegen soll.
Und “Fußball: Bezirksligaclubs aus Glinde und Barsbüttel gewinnen 6:0” – gibt es vielleicht noch etwas Wichtigeres? (Klar: ein 7:0!) Ach ja: “Neue Waffe: Polizei Ahrensburg testet Elektroschock-Pistolen” – da müssen die Raser in den 30er-Zonen aber verdammt aufpassen!
Und am Fuße des Newsletters findet der Leser dann das Eigentliche: Weil die Redaktion der Zeitung nicht in der Lage ist, wirklich wichtige Themen zu finden, fordert man die Leser auf, das Abendblatt mit eigenen Themen mitzugestalten. Von Honoraren ist dabei allerdings nicht die Rede:
Ich habe bis jetzt noch keinen Beitrag von Sulanke im Abendblatt-Stormarn-Ausgabe gefunden. Habe ich evtl. was übersehen? Doch der Redakteur ist auch für Bergedorf zuständig, vielleicht schickt er seinen Newsletter auch von dort nach Stormarn?